Vor einigen Monaten habe ich mich etwas näher mit den momentan sehr beliebten E-Bikes beschäftigt. Ich gehöre eigentlich zu den Gelegenheitsradlern. Da ich in einer recht hügeligen Gegend auf einem Berg wohne, macht das radeln manchmal nur begrenzt Spaß. Insbesondere wenn man nach einer längeren Radtour immer am Schluss noch eine größere Steigung bewältigen muss, führt da soft doch dazu das man kleine Gelegenheitsfahrten dann doch lieber mit dem Auto macht.
Als Alternative habe ich nun an ein Elektrorad gedacht. Diese Räder bieten meistens unterschiedliche Unterstützungsstufen, so das man gerade am Berg eine tolle Hilfe hat. An großen Steigungen fährt man damit quasi mit ähnlichem Energieaufwand wie herkömmliche Räder auf fast flachem Gelände. Auf flachen Gelände dagegen kann man mit dem Elektrorad wahlweise bequem sehr flott und weit fahren oder einfach den Motor ausschalten um etwas mehr für die Fitness zu tun. Eigentlich ist ein Elektrorad somit fast immer eine tolle Sache, sowohl für ältere als auch durchaus für jüngerer Fahrer im bergigen Umgebungen.
Da ich bereits ein älteres Trecking Rad im Keller hatte, beschloss ich dieses in ein Elektrorad umzubauen. Für diesen fall werden im Internet zahlreiche Umbausätze angeboten. Nach langen suchen habe ich mich für folgenden Umbausatz entschieden:
ELFEi Umbausatz Hinterrad7 fach Zahnkranz
Bezugsquelle:
http://www.elektrofahrrad-einfach.de
Bei diesem Umbausatz kann man den Motor bereits fertig eingespannt in einem Rad beziehen. Da ich ein Rad mit 21 Gang Kettenschaltung hatte, konnte ich dieses Rad auch gleich mit 7 fach Zahnkranz bestellen.
Meine Erfahrungen mit dem Umbausatz waren sehr positiv, der Umbau ging recht fix und fast problemlos vonstatten. Die Leistung hat mich sehr positiv überrascht, soviel Kraft hatte ich einem Elektroradnabenmotor gar nicht zugetraut. Ich fahre nun tatsächlich im bergigen Gelände (Hessen im Mittelgebirge) mit flotter Geschwindigkeit so wie ein Urlauber auf der flachen Insel Sylt! Das radeln macht wieder richtig Spaß und ich muss mir keine Gedanken mehr über Steigungen machen.
Ich habe den Umbau und meinen Erfahrungen mal in zwei Videos für interessierte dokumentiert, schaut mal rein.
Die kritischen Stellen bei dem Umbau waren für mich als Fahrrad Laie folgende:
Abnehmen der Trettkurbel
Für die Befestigung des Trittsensors (Hallsensor mit Magnetscheibe) musste man die Trettkurbel abnehmen. Ich wusste nicht das dies ohne Spezialwerkzeug quasi nicht machbar ist. Also hier rate ich euch unbedingt einen Kurbelabzieher zu besorgen, so was kostet nur ein paar Euro und gibt’s sogar schon im Baumarkt oder auch bei
http://www.elektrofahrrad-einfach.de
Montage des Trittsensors
Ansich war die Montage des Trittsensors einfach, nur wusste ich nicht genau wie rum. In der Doku war leider ein anderer Sensor abgebildet als geliefert wurde, daher machte ich das natürlich falsch und nix ging. Das Problem war das ich den Sensor auf die linke Seite (da wo die Kette nicht ist) befestigt habe, das erspart einem die Herausnahme des Kugellagers und ist somit viel einfacher. Nur dadurch ist er dann spiegelverkehrt montiert, er muss also umgedreht werden. Genauer gesagt ihr müsst den schwarzen Sensor von dem Metallring abschrauben und umgedreht anschrauben. Im unteren Video seht ihr das genauer.
Kabelverbindung
Die Kabelverbindungen sind eigentlich auch alle ganz einfach über ein Steckersystem vorzunehmen. Allerdings ergab sich bei einer Steckverbindung (wischen Drehstrommotor und Steuerung) ein Kontaktproblem das ich erst nach langem suchen fand. Bei einstecken veschob sich ein Kontakt nach innen, offenbar war der Kontakt bei der Konfektion nicht richtig eingerastet. Das führte dazu das der Motor nur ruckelte. Als ich diesen Fehler korrigierte lief alles perfekt!
Mein Fazit: Also ich kann diesen Bausatz nur empfehlen. Und wenn ihr die Videos anschaut könnt ihr auch gleich die Hürden vermeiden und habt noch schneller ein Erfolgserlebnis wie ich. Ich würde den Bausatz jederzeit wieder kaufen.
Ich habe ein 30A Akku im Einsatz, da ich wie gesagt meistens bergige Strecken fahre und selbst auch kein Leichtgewicht bis. Allerdings hätten mir 12 bis 20 A auch gereicht. Zur Reichweite kann ich noch nix genaues sagen, bei Strecken zwischen 10 und 20 km leuchten noch alle Akku-Lämpchen und signalisieren somit noch keine Akku-Schwäche. Aber diese ganzen unterschiedlichen Reichweitenangaben sind sowieso immer sehr unzuverlässig, es kommt immer drauf an wie das Gelände aussieht, welche Unterstützungsstufe ihr wählt, wie schnell ihr fahrt und wie stark ihr mit treten wollt. Ich nutze immer die unterste Unterstützungsstufe, sogar am Berg. Wenn ich langsamer fahren will schalte ich Motor sogar ganz aus, zumindest auf gerader Strecke oder bergab.
Wenn ich mal an die Grenzen komme, trag ich meine Erfahrungen hier nach.
Der Umbau
Die Probefahrt
Begriffserklärungen
Ein Elektrofahrrad ist ein Fahrrad mit elektrischem Hilfsantrieb. Es gibt verschiedene Bezeichnungen wie Pedelec, E-Bike und Elektrorad, die aber teilweise nicht korrekt angewendet werden.
Eigentlich habe ich ja ein Pedelec gebaut. Also ein Rad das jeder ohne besondere Genehmigung fahren darf.
Ein Pedelec ist ein Elektrofahrrad, bei dem der elektrische Hilfsantrieb mit einer Nennleistung von höchstens 250 Watt lediglich die Tretbewegung des Fahrers unterstützt und den Fahrer bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h unterstützt. Bei höheren Geschwindigkeiten schaltet sich der Zusatzantrieb des Elektrofahrrads ab. Ein Pedelec gilt offiziell als Fahrrad, unterliegt keiner Helmpflicht und darf auf Radwegen gefahren werden.
Ein E-Bike hingegen ist ein Elektrofahrrad, welches mittels eines Gasgriffs auch ohne Treten bewegt werden kann. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit für ein E-Bike Elektrofahrrad liegt bei 20 km/h. Rechtlich gesehen gilt ein E-Bike als Leichtmofa, benötigt eine Betriebserlaubnis und ist versicherungspflichtig. Dann gibt es noch die Klasse der S-Pedelecs, der sogenannten schnellen Pedelecs, welche eine Nennleistung von bis zu 500 Watt und eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h haben dürfen. Wie beim normalen Pedelec Elektrofahrrad darf der Motor nur bei gleichzeitigem Treten des Fahrers unterstützen. Wie ein E-Bike benötigt ein S-Pedelec eine Betriebserlaubnis, ist versicherungspflichtig und der Fahrer muss zudem noch eine Fahrerlaubnis der Klasse M vorweisen. Eine Helmpflicht gibt es für S-Pedelecs und E-Bikes nicht.
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