Das Risiko für sehr schwere Krankheitsverläufe für Ungeimpfte ist wesentlich erhöht. Prinzipiell wäre das alles kein Problem. Alle bleiben zuhause und niemand muss impfen, immer und immer wieder. Allerdings kann man nicht ständig Operationen aussetzen, woran auch Menschen sterben, nur weil die Mehrzahl der Intensivbetten mit ungeimpften Personen belegt sind, die einen schweren Krankheitsverlauf haben. Die Geimpften haben dort den geringeren Anteil dran. Warum das so ist, wurde in den letzten 15 Monaten hinreichend erklärt. Man muss nur die Sendungen schauen, die dazu ausgestrahlt werden. So ist es schon viel länger bekannt, dass Corona-Viren ständig mutieren. Ein Beispiel dazu wurde (ich glaube Lesch's Kosmos war das auch) bei den Flughunden gezeigt. Nur diese Fledertiere haben sich über sehr, sehr viele Jahre daran angepasst, die leben damit. Auf diesem Weg sind wir gerade. Bekannt geworden ist über Fernsehsendungen auch, dass man sich ab 4 Monate durchaus wieder impfen lassen kann. Die 6 Monate waren nur eine theoretische Annahme, ohne, dass man genaueres wusste.


Eine Impflicht ist gut für die Menschen, die dann nicht auf ihre Operation verzichten müssen und eine bessere Überlebenschance haben, weil die Zahl der Ungeimpften sinkt und wieder genug Intensivbetten und OP-Kapazitäten frei sind. Außerdem ist die Impfpflicht vermutlich auch weit kostengünstiger, für alle Beitragszahler der GKV. Denn dorten müssen die Beiträge steigen, wenn wir das nicht in den Griff bekommen und dann auch noch Einzelpersonen von z.B. Sachsen nach NRW fliegen müssen, weil die Kapaziäten der Krankenhäuser erschöpft sind. Krankenkassenrücklagen halten nicht ewig. Ein Kostentreiber ist ja auch gerade die sehr kostspielige Behandlung auf einer Intensivstation, mit Lungenmaschine, künstlicher Niere usw. Falls Menschen mit ihrer Lunge gar nicht mehr so gut zurecht kommen, entlassen Krankenhäuser diese auch mit Beatmungsgeräten nachhause. Womöglich so früh, dass eine Intensivpflege notwendig wird. Das kostet zuhause pro Monat dann den Krankenkassen mal so etwa 15.000 Euro und zieht sich dann in der Regel bis zu 3 oder 4 Monaten so hin. Ein Lichtblick ist, dass man dabei ist, wirksame Medikamente auf den Markt zu bringen. Das könnte zu einer Entspannung auch in den Krankenhäusern führen, was aber noch abzuwarten ist.
Was womöglich auch oft nicht bedacht wird, dass in Krankenhäusern auch Fehler gemacht werden und daraus resultierende Folgen mitunter schwerer sind, als die der eigentlichen Erkrankung, weshalb die Behandlung ursprünglich stattfindet. Aber auch, wenn alles glatt läuft, ist keiner davor bewahrt, Spätfolgen zu erleiden, wie Nervenschäden (die 10 bis 15 Jahre später zur Pflegebedürftigkeit führen können). Langzeiterfahrungen nach COVID-19-Intensivbehandlungen stehen dazu also noch aus.


Die COVID-19-Viren und deren Mutationen werden wir erst einmal nicht los, voraussichtlich für viele Jahre nicht. Die Frage ist, wie wir das sozialverträglich und kostengünstig für alle Menschen hinbekommen, dass wir als Gesellschaft damit leben können.


Freundliche Grüße