Hallo Robowg,
die von dir zitierten Angaben zu Strom und Spannung eines bestimmten Schrittmotors sind nicht falsch, aber für Anfänger schnell mal irreführend.
3V und 2,5 A sind Angaben, die den Wicklungswiderstand des Motors beschreiben. 2,5A ist dabei der Spulenstrom, den der Motor zeitlich unbegrenzt aushält, ohne den Hitzetod zu sterben. Das kann über den gesamten erlaubten Bereich der Umgebungstemperatur gelten oder auch mit einem "Derating"-Wert (Reduzierung mit steigender Umgebungstemperatur) im Datenblatt verbunden sein. Ob damit der Gesamtstrom oder der Phasenstrom gemeint ist, ist in einem guten Datenblatt spezifiziert. Denke diesen Strom im Zweifelsfall als Gesamtstrom und du bist auf der sicheren Seite.
12V ist ein eher willkürlicher Wert. Die Betriebsspannungen der Treibermodule, bis zu 40V oder mehr, sind für die Isolierungen des Motors eher unkritisch; jedenfalls darf so ein "12V"-Motor nicht an die Netzspannung 230/400V~ angeschlossen werden; das wäre sehr gefährlich.
Elektrisch ist das System aus Steppermotorwicklung, gepulstem Treibermodul und dessen integrierten Freilaufdioden in jedem Schrittzustand mit einem Schaltnetzteil vergleichbar: Die PWM-Pulse führen schrittweise zu einem ansteigenden Wicklungsstrom, der im Chip gemessen und durch das PWM-Tastverhältnis begrenzt und geregelt wird. Das ermöglicht einen weiten Betriebsspannungsbereich. Wegen der Gegeninduktion des drehenden Motors wird mit steigender Drehzahl des Motors eine immer höhere Betriebsspannung nötig, um noch den das Drehmoment erzeugenden Strom durch die Wicklungen zu treiben; daher sind die hohen Betriebsspannungen der Treibermodule recht wichtig für einen dynamischen Betrieb auch bei höheren Drehzahlen.
Gruß
RoboHolIC
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