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Thema: Schwimende Gedenkstätte

  1. #1
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    Schwimende Gedenkstätte

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    Praxistest und DIY Projekte
    Hallo zusammen

    Ich habe ein sehr persönliches Anliegen und relativ wenig Zeit, daher bin ich um so konkrete Hinweise wie möglich dankbar.

    Mein bester Freund ist tödlich verunfallt und am Samstag haben wir seine Abdankungsfeier. Dabei werden wir wikingermässig ein kleines Holzboot mit der Asche auf den See schwimmen lassen und anzünden. Meine Überlegung war als Hilfsmittel eine kleine schwimmende Gedenkstätte zu bauen, die das Holzboot rausschleppt und anschliessend einige Zeit auf dem See weiterfährt. Meine Hoffnung sind eher Monate als Stunden.

    Heisst konkret, ich bräuchte etwas, was eine Schiffsschraube antreiben kann, einen Akku, Signallichter, Solarzellen, die den Akku wieder aufladen und etwas kleines, das das ganze steuert. Mit etwas mehr Vorlauf hätte ich jetzt angefangen, etwas zusammenzutüfteln, was dann vermutlich in einigen Monaten auch gefahren wäre. Aber Zeit ist hier ein beschränkender Faktor, die Feier ist wie gesagt am Samstag. Daher wäre ich euch sehr dankbar, wenn jemand Ideen hat, welche Komponenten hier zusammenpassen würden, wo die Sachen in der Schweiz kurzfristig erhältlich wären (Conrad hat seine Filialen geschlossen) und eine grobe Programmierung für den Motor. Das Teil sollte vielleicht 30 cm gross und nicht schwerer als 1 kg werden. Ich habe überlegt, dass der Motor 10 min. drehen könnte und dann z.B. 2 Stunden nichts macht. Dann wieder 10 min drehen, dann wieder ruhen. Die Positionsleuchten sollten gross genug dimensioniert sein, dass man sie nachts auf dem See auf ca. 1 km sehen könnte, aber gleichzeitig nicht den gesamten Akku aufbrauchen. Mit mehr Vorlauf wäre auch ein GPS-Tracker denkbar gewesen, aber für den Moment wäre ich nur schon glücklich, zu wissen, dass er noch irgendwo da draussen auf "seinem" See herumfährt und wer auch immer das Boot findet, soll es einfach wieder umdrehen und wieder auf den See rausschicken.

    Ich hoffe, jemand versteht, was ich machen will und könnte mir helfen.

    Vielen Dank
    Chris

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von Rabenauge
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    Verstanden ja.
    Aber machbar dürfte das so kurzfristig kaum sein.
    Wenn Geld keine Rolle spielt: es gibt bestens ausgebaute Futterboote für Angler, die auch mit GPS (unerlässlich) ausgerüstet sind.
    Dort müsste man dann versuchen, ausreichend Solarzellen rauf zu kriegen.

    Ein Gedanke zu den Positionslichtern: nicht leuchen lassen, sondern blinken. Das sieht man auf viel grössere Entfernung als ein statisches Licht- und die Zeit, wo sie aus sind, brauchen die auch keinen Strom.
    Beim blinken kann man sogar den Strom für die LED's (und damit auch die Helligkeit) drastisch erhöhen. Darf dann aber nur immer kurz sein, meistens steht im Datenblatt, wie lange eine LED bei welcher Stromstärke durch hält.
    Du schlägst also zwei Fliegen mit einer Klappe.

    Das mit dem Antrieb ist nicht ganz so einfach: du brauchst Leistungsreserven, denn es wird ab und zu Wind geben. Dagegen muss der Schlepper _immer sicher_ ankommen, wenn du stranden verhindern willst.

    Kleiner Denkanstoss: muss es wirklich fahren? Man könnte das Ding ja auch an einer sicheren Stelle fest verankern. Dann braucht man, wenn es mal vor Anker liegt, nur noch Strom fürs Licht, und der Antrieb wird nur _einmal_ benötigt.
    Das lässt sich auch automatisieren, entweder fährt das Ding per GPS zu dem Punkt (und wirft dann dort ein Ankergewicht ab, wenn man das richtig macht, dann kommt das auch mit Wasserstands-Änderungen und Wellen problemlos klar), oder einfach mit ner billigen RC-Fernsteuerung.
    Ich würde in der Kürze der Zeit letzteres wählen...
    Das vereinfacht vieles- einige LED's kann man recht problemlos mit ein paar Solarzellen längere Zeit betreiben.
    Wenn man dazu nen Akku nimmt, der mit Tiefentladung klar kommt (oder dagegen geschützt ist), geht das auch nach dem Winter immernoch.
    Grüssle, Sly
    ..dem Inschenör ist nix zu schwör..

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Robotik Visionär Avatar von oberallgeier
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    Mein Beileid und - ja, starke Idee für einen Freund.

    Schwimmende Gedenkstätte - - - - ich meine, "-stätte" hat ja was Statisches. Da bin ich ganz bei Sly - und ich glaube, dass auch nach Wikinger-Art ein fliegender Holländer weniger Gedenkstätte ist als ein halbwegs(in Grenzen) statisches Leuchtfeuer.

    Rausbringen muss mans ja nicht per Motor, das kann man (.. 1 kg ..) mit nem Bötchen (oder SUP?) erledigen. Anker ist gut. Mit ner deutlich längeren Ankerleine kann das Ding auch um den Anker rum schwoien - das bringt die gewünschte/geforderte Bewegung und beschränkt den absoluten, unkontrollierbaren Bewegungs-freiraum auf einen sicheren Bereich. Und braucht keinerlei Strom!

    Das "Boot", die Gedenkstätte ist kein Problem. Eines von diesen 5- oder 10-Litertönnchen die beim Paddeln als wasserdichter Behälter mitgenommen werden können oder ein kleines Mauserfass. Die statischen elektrischen Durchführungen macht man mit Heißkleber oder üblichen wasserdichten Durchführungen. Unten kommt die Öse für den Anker dazu das nötige Stabilisierungsgewicht (aufrecht stehen - teils untergetaucht) und auf den (hoffentlich) wasserdichten Deckel der Leuchtaufbau. Akku und Schaltung ins (hoffentlich) trockene Innere des "Marmeladeglases". So dürfte es fast Deinen Vorstellungen und ganz meinem Sicherheitsbestreben entsprechen. Machbar bis Freitag - denke ich.

    PS: das Schwoien kenne ich von meinen Segeltörns. Da ist nachts beim Ankern in den Buchten teils sehr genau drauf zu achten - manchmal sogar mit Nachtwache . . .
    Geändert von oberallgeier (27.04.2022 um 17:16 Uhr)
    Ciao sagt der JoeamBerg

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von White_Fox
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    Viel Kraft für dich und die anderen Angehörigen...Beileid auch von mir.

    Aber zu deiner Idee: Veranker da was, was Schwimmt, das ist am Einfachsten.

    Etwas Selbstfahrendes dort selbstdändig in Position zu halten ist zwar machbar, aber wie gesagt: aufwendig. Und es wird nicht klein, jedenfalls nicht wenn es einen Monat (oder gar mehrere) da draußen bleiben soll. Vergiß die Idee mit Solarzellen, die bringen nicht genug. Allein schon nur die Beleuchtung dauerhaft und längerfristig aus Solarzellen zu versorgen wäre schon anspruchsvoll. Bedenke daß es nicht jeden Tag heiter Sonnenschein gibt, Nacht wird es auch gelegentlich. Und Oberflächen auf dem Wasser neigen dazu, erstaunlich stark zu verschmutzen, seien es Vögel, die da raufkacken, Spritzwasserrückstände, usw.

    Wenn das Licht mal ausgeht weil die Batterie vorzeitig fertig ist, dann ist das vielleicht nicht so schlimm. Aber navigieren müssen und nicht können, das wäre fatal.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Robotik Visionär Avatar von oberallgeier
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    .. Akku, Signallichter, Solarzellen .. Die Positionsleuchten sollten gross .. dass man sie nachts auf dem See auf ca. 1 km sehen könnte ..
    Nachtrag als Denkansatz: in den Läden für Gartenbedarf gibts fix und fertig wetterfeste Solarleuchten, lichtempfindlich <=> die nur im Dunkeln leuchten . . .
    Ciao sagt der JoeamBerg

  6. #6
    Benutzer Stammmitglied
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    Danke für die Ideen. Ich war in der ersten Ausführung wohl nicht genau genug, aber aus dem Missverständniss haben sich einige umsetzbare Ideen ergeben.

    1. Das Wikingerboot mit der Asche, das angezündet wird, ist separat und soll brennend nur einige Minuten vom Ufer geschleppt werden - das geht dann irgendwann unter
    2. Meine "Gedenkstätte" hätte oberes schleppen sollen und nach einigen Minuten brennt die Verbindung durch und fährt dann einfach weiter.

    Zweiteres sollte dann mit einem Bild und Gedenktafel noch einige Zeit auf dem See seine Runden drehen, braucht also nicht an Ort und Stelle zu verbleiben sondern soll ihn weiter reisen lassen. GPS wäre interessant gewesen, wenn das Boot nach einiger Zeit ans Ufer zurück gekommen wäre und man sehen könnte, wo es sich überall auf dem See bewegt hat. Mit entsprechender Absenderadresse könnte es dann zurück gebracht und der GPS-Tracker ausgelesen werden.

    Solarzellen scheinen also für die Aufrechterhaltung der Stromversorgung nicht ausreichend zu sein. Der Hinweis auf die Baumarktleuchten würde aber schon mal Komplexität rausnehmen und die Umsetzbarkeit erhöhen. Der andere gute Hinweis ist die Verwendung von Modellbaukomponenten für die kurzfristige Steuerung. So wäre zumindest das Schleppen möglich und der Rest mit dem Weiterfahren müsste dann in einem zweiten Schritt realisiert werden, was Zeit bringt. Und die Bedenken zur Verschmutzung der Solarzellen teile ich.

    Chris

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von Rabenauge
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    Ohne GPS klappt das definitiv nicht.
    "Runden drehen" kannst du knicken, da Wind nicht ausgesteuert werden kann. Abdrift wird schlichtweg gar nicht bemerkt..
    Das klappt _nur_ mit GPS.
    Ich würde da nen kleinen, Ardupilot-fähigen Controller nehmen, muss jetzt für 2D-Navigation nicht der neueste sein, ein älterer reicht da.
    Zusammen mit ner ausreichend leistungsfähigen Fernsteuerung (long range ggf. ,kommt drauf an, wie gross der See ist) sollte man auch Telemetriedaten empfangen können.
    Entsprechend programmiert (Position halten) kreist das dann so lange, wie genug Strom da ist, um einen Punkt (herumfahren wird schwieriger, denn es gibt, so weit ich weiss, keine Möglichkeit eines Endlos-Pfades, sondern nur ne begrenzte Anzahl Wegpunkte).
    Den Radius, in dem der Punkt umkreist wird, müsste man allerdings schon definieren können (zumindest in INAV geht das).
    Das Ganze wird dann auch gar nicht so teuer- ist aber abhängig von der Stromversorgung.
    Grüssle, Sly
    ..dem Inschenör ist nix zu schwör..

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