und was für ein Messgerät (!) würdest du dann dem OP für seine Zwecke in diesem Leistungssegment empfehlen? (am besten ein Link)
PFC => Power Factor Correction => Leistungsfaktorkorrektur => Der Strom wird sinusförmig gemacht. Ist ab einer gewissen Leistung (z.B. PC-Netzteilen) sogar Vorschrift.
Durch eine PFC misst auch das Leistungsmessgerät wieder richtig.
MfG Hannes
und was für ein Messgerät (!) würdest du dann dem OP für seine Zwecke in diesem Leistungssegment empfehlen? (am besten ein Link)
Für eine vernünftige Messung kann das so nicht angehen. Ich kann doch nicht das Messobjekt ändern, z.B. eine PFC davor schalten, und dann behaupten, meine Messung ist vertrauenswürdig. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die Messung darf den Vorgang, der gemessen werden soll, möglichst gar nicht beeinflussen.
Eher nicht. Du misst, wie gut deine PFC funktioniert.
MfG Klebwax
Strom fließt auch durch krumme Drähte !
Die Frage ist doch, was man erreichen will. Der TS will wissen, wieviel Leistung seine Spannungsquelle abgibt. Ein großer Aufriss mit Fourierreihenzerlegung usw. wäre nötig, aber das leistet seine Meßtechnik nicht.
Also biegt man das so hin, daß sein Meßgerät wieder brauchbare Ergebnisse liefert. Eigentlich rüstet man an der Leistungssenke ja nur nach, was der Hersteller eingespart hat. Was ist, in diesem konkreten Fall, daran verkehrt?
Ist das so? Ich denke nicht.
PFC -> Power Factor Correction -> Leistungsfaktorkorrektur
Der Sinn ist, daß der TS eben keine teure Meßtechnik benötigt, sondern mit der Billigmessung die der Hersteller eingebaut hat, weiterarbeiten kann.
nein, das ist nicht das, was ich wissen wollte: Ich will kein Gerät, das das Signal ändert, sondern ein korrektes extra/externes Messgerät, das exakt misst!
Nein, du wolltest kein Gerät das exakt mißt.
Du wolltest ein Gerät, das exakt mißt UND billig ist. Und beides kannst du nunmal nicht gleichzeitig haben.
Und der TS will wissen, wieviel Leistung seine Spannungsquelle liefert und ich sehe nicht, warum eine Signalanpassung da unzulässig sein sollte, sofern der gewünschte Meßwert nicht oder tolerabel wenig verändert wird.
naja, billig ist relativ, aber ein Messgerät sollte schon universell als (einigermaßen genaues) Messgerät einsetzbar sein, Messtoleranzen gibt es ja überall im richtigen Leben.
Was gibt's denn da nun an Messgeräten, auf die man sich verlassen kann? Vielleicht stellt sich ja sogar heraus, dass zumindest 1 von den 2 Messverfahren des OP dennoch ziemlich nah am "richtige(re)n" Wert liegt.
(PS, mich interessiert das auch, wegen einer Powerbank, die ich für einen Raspi mit Zusatzgeräten für den mobilen Einsatz verwenden möchte)
Es geht ja nicht um Meßtoleranzen. Sondern um fehlerhafte/ungeeignete Meßverfahren. Klassisches Beispiel: Du willst eigentlich AC-Spannung messen, hast dein Multimeter aber auf DC-Spannung eingestellt.
Natürlich kommt dabei Mist raus, und du siehst eindeutig warum, und es hat absolut nichts mit der Meßgenauigkeit zu tun. Sondern damit, daß bei DC eine Effektivwertberechnung entfällt die bei AC aber notwendig ist.
Und genauso ist das auch hier:
Du hast ein Meßverfahren, das nur mit der Sinusgrundwelle klarkommt. Wirfst diesem aber ein Signal mit breitbrandigem Spektrum zum Fraß vor. Das kann nicht funktionieren.
Du schriebst ja irgendwo mal, daß du Naturwissenschaftler bist, dann gehe ich davon aus daß du Folgendes nachvollziehen kannst:
Es gibt ein Verfahren, um mit der Überlagerung von Cosinusfunktionen einen Diracimpuls anzunähern. Damit es aber irgendwann mal halbwegs nach Dirac aussieht, brauchst du schon ein paar hundert Cosinusfunktionen. Dann hast du deinen schön schmalen Puls.
Jetzt gehst du den umgekehrten Weg: Wirf diesen angenäherten Diracimpuls als reales Signal einer Meßeinrichtung hin, die aber nur die erste Cosinusfunktion auflösen kann, und alle anderen Cosinusfunktionen rutschen durch. Und von dem, was deine Meßeinrichtung auflösen kann, gibt sie dir den Effektivwert zurück.
Es ist vielleicht verständlicher, warum da nur Unsinn herauskommt.
Für eine vernünftige Messung müßtest du die Meßsignale erst vom Zeit- in den Frequenzbereich transformieren, dort die eigentliche Leistungsberechnung durchführen, und dann den Effektivwert berechnen.
Aber das kann halt längst nicht mehr jeder Entwickler, und die die das können, kosten. Und dann kosten die Geräte. Hier wären mal ein paar Beispiele:
https://de.farnell.com/w/c/messtechn...earchlookahead
ja, ich verstehe ja, dass es nicht ganz einfach ist, aber ein paar Fourier-Transformationen kann locker ein kleiner SAMD51 oder ein Raspi 3 machen, die kosten keine 40 EUR. Soll's auf einem anderen Weg gehen: bitte gerne!
Dein Link aber funktioniert nicht, zumindest finde ich da keine solchen Messgeräte. Wo gibts denn nun solch Messgeräte zu kaufen, für den OP und für mich?
Nun, eine PFC versucht den Leistungsfaktor zu verbessern. Einen Faktor von 1, d,H. der Strom ist sinusförmig, wird sie nur mehr oder weniger gut erreichen. Sie hat außerdem einen Eigenverbrauch. Daher wird durch sie die Messanordnung stark gestört. Die Messung mit zusätzlicher PFC wird andere Ergebnisse als ohne liefern, vertrauenswürdig sind beide nicht.Ist das so? Ich denke nicht.Eher nicht. Du misst, wie gut deine PFC funktioniert.
Das ist so simpel nicht richtig. Warum sollte ein Verbraucher einen Powerfaktor von 1 wollen? Ein Verbraucher soll einen möglichst hohen Wirkungsgrad haben. Dieses Ziel führt typisch zu einem Powerfaktor kleiner als 1, z.B. bei Schaltnetzteilen, einem Class-D Verstärker oder einer PWM Steuerung. Das Korrigieren des Powerfaktors kostet Leistung und verschlechtert den Wirkungsgrad wieder, den man gerade versucht hat zu erhöhen. Nicht der Hersteller hat gespart, sondern der Benutzer spart Strom.Eigentlich rüstet man an der Leistungssenke ja nur nach, was der Hersteller eingespart hat
Das ist nicht nötig. Jede zeitlich veränderliche Spannung bzw Strom lässt sich sowohl in der Zeitdomäne als auch in der Frequenzdomäne nach Fourier vollständig beschreiben. Wenn ich die Daten in der Zeitdomäne vorliegen habe, gesampelt von meinem ADC, kann ich alle Werte daraus errechnen ohne sie vorher durch eine Fouriertransformation in die Frequenzdomäne umzurechnen. Wenn ich mich recht erinnere gab es diese Diskussion aber schon mal hier im Forum.Ein großer Aufriss mit Fourierreihenzerlegung usw. wäre nötig,
Um die Leistung zu bestimmen, muß man Strom mal Spannung rechnen. So ist die Leistung definiert. Die Samplerate muß natürlich hoch genug sein, um die möglicherweise komplexe Forme der Stromkurve zu berücksichtigen. Das ergibt die Leistung als Funktion der Zeit. Diese kann auch mal negativ werden, wenn Strom und Spannung unterschiedliche Vorzeichen haben. Mittelt man über die Leistung bekommt man die (Wirk)Leistung. Mittelt man über den Absolutwert der Leistung erhält man die Scheinleistung.
Generell ist eine Leistungsmessung, eigentlich ist da eher eine Energiemessung gemeint, problematisch. Es werden da Ergebnisse von 1W bis 1kW erwartet. Das macht schon mal eine Auflösung von 0,1%. Da man die Leistung nicht direkt messen kann sondern sie aus der Messung von Strom und Spannung errechnet wird, muß man beide Werte mit noch besserer Auflösung messen, um die 0,1% zu erreichen. Dazu benötigt man Bauteile, die ebenfalls besser als 0,1% sind. Das macht so einen Leistungsmesser grundsätzlich nicht preiswert. Wenn man aus der Leistung, die ja eine Funktion der Zeit ist, auch noch eine einfache Zahl generieren will, holt man sich weitere Verfälschungen ins Ergebnis.
Das ist zwar grundsätzlich richtig, trifft es aber nicht. Typische Multimeter haben eine sehr geringe Abtastrate von einigen Samples pro Sekunde. Das macht den Analogteil und das Ausfiltern von Störungen einfach. Für eine brauchbare Leistungsmessung benötigt man aber Abtastraten von 2 bis dreistelligen Kilohertz. Das macht wiederum die analogen Eingangsschaltungen aufwändiger, da man nicht mehr so einfach filtern kann. So werden am Ende solche Geräte teuer.
MfG Klebwax
Strom fließt auch durch krumme Drähte !
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