Du packst da zwei große Themen in einen Thread. Ich trenne mal eins ab.
So wie G-Codes eine CNC steuern, steuern die D-Codes in einem Gerber File einen Photoplotter. Die Fa. Gerber war mal führend als Photoplotterhersteller, daher der Name. So ein Photoplotter war ein Vektorplotter, bei dem eine Lichtquelle über einen Film bewegt wurde. Die Form des Lichtflecks, der belichtet wird, wurde mit einem Blendenrad eingestellt. In einem Gerberfile stehen also Anweisungen, welche Blende eingestellt werden soll, und wohin der Plottkopf verfahren wird. Dann kann entweder einmal kurz belichtet werden (flash) z.B. für ein Pad, oder das Licht wird angemacht und der Kopf bewegt z.B. für eine Leiterbahn (draw). Das ist klassische CNC Steuerung.
Das wird heute nicht mehr so gemacht sondern emuliert. So wie es eigentlich keine Vektorplotter mehr gibt, sind moderne Photoplotter Rasterplotter. Das Format ist weiterentwickelt worden um das zu berücksichtigen. Bei einer modernen Platinenfertigung werden auch keine Filme mehr hergestellt, sondern die Platinen werden direkt belichtet. Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Ätzresist mit einem "Tintenstrahldrucker" direkt auf die Platine zu bringen.
Das ist aber nur die halbe Miete bei der Platinenfertigung. Es müssen ja noch die Löcher gebohrt werden. Das passiert ebenfalls mit einer CNC Maschine. Ein File Format dafür ist Excellon oder auch Sieb&Meyer, wie man leicht vermuten kann sind das ebenfalls die Namen von Firmen, die das mal erfunden haben. Die Fräsdaten für die Platinenränder oder Ausschnitte erzeugt sich der Fertiger typisch aus den Gerberdaten selbst. Das werden dann G-Codes.
Um zu prüfen, ob die verschiedenen Files einen vernünftigen Inhalt haben, gibt es Programme, die einen Photoplotter oder eine Bohrmaschine emulieren und das Ergebniss anzeigen. Unter dem Stichwort Gerber-Viewer findet man sowas eigentlich in jedem EDA System, sie gibt es aber auch einzeln.
Für dein Problem mit deinem Layout nur erstmal soviel: Eine Platine fängt mit einem Schaltplan an. Da werden logische Verbindungen zwischen den Schaltungssymbolen festgelegt. Dann wird jedem Schaltplansymbol ein Footprint zugeordnet. In diesem Footprint werden Pads, Bohrungen und etwaige Fräsungen beschriebe. Am Ende entsteht eine Netzliste. Mit dieser startet das Layoutprogramm. Da legt man fest, wo die Footprints plaziert werden und wie aus den logischen Verbindungen Leiterbahnen werden. Zum Schluß kommen dann die übrigen mechanischen Dinge wie die Außenkontur dazu. Das wird dann, wie oben beschrieben, in die passenden CNC-Maschinencodes umgesetzt.
Ich kenne zwar easyEDA nicht, aber bei den verschiedenen Layoutprogrammen, die ich bisher benutzt habe, kommt das so nicht vor. Jede Leiterbahn gehört zu einem Netz aus dem Schaltplan. Der D(esign)R(ule)C(hecker) stellt sicher. daß sich verschiedene Netze nicht berühren und daß alle Pads in einem Netz in Kupfer miteinander verbunden sind. So wie man bei einem Programm keine Errors haben darf und keine Warnings haben sollte, sollte eine Platine auch keine Fehler haben. Der Platinenfertiger checked die Daten mechanisch und nimmt den Auftrag nicht an, wenn er das nicht fertigen kann. Die Logik kann er nicht überprüfen, er hat ja die Netzliste nicht.Ich habe alle meine späteren Lötpunkte mit Bahnen verbunden.
MfG Klebwax
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