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Thema: Elektroauto: Nikola Motors stellt Akku-elektrischen Sattelschlepper vor

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  1. #6
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
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    Zitat Zitat von ARetobor Beitrag anzeigen
    Ich kann hier keinen ökonomischen Nutzen erkennen.

    Diesel 40 t mit 440 PS Verbrauch von ca. 100 kwh auf 100 Kilometer. (Wirkungsgrad 33%)

    Hier der Elektro Leistung 480 Kilowatt, Verbrauch ca. 180 kwh auf 100 Kilometer.

    Wer kauft und betreibt so etwas?

    Gruß
    AR

    PS
    geschweige die Reichweite von 400 Kilometer
    Da rechnest du aber etwas unfair. 100 KWh bringt der Laster auf die Straße (entspräche ca. 10 l/100Km - den Laster möchte ich mal sehen) - tatsächlich braucht er dafür aber 300 KWh Energie, die aus dem Tank blubbert - bei einem Wirkungsgrad des Dieselmotors von 33% (und das ist wohl eher noch optimistisch angesetzt).
    Die 180 KWh verbrauchter Akkukapazität darfst du nicht mit den 100 KWh vergleichen, sondern mit den 300+ KWh.
    Nach dem, was ich im Web finde, verbraucht ein Truck mindestens 40 Liter - entspricht ca. 50 € Spritkosten - eher mehr.
    Dagegen 180 KWh für 30 Cent/KWh ~ 54 €. So weit ist das nicht mehr auseinander.

    Trotzdem sehe ich Elektrotrucks auf Akkubasis auch eher skeptisch. Statt 26 t Ladung passen dann nur noch 16 rein, weil man 10 t Akku mit sich rumschleppt. Der effektive Nutzgrad reduziert sich damit enorm (schließlich fährt man statt Waren dann überwiegend Akkus durch die Landschaft).
    Interessanter ist da vielleicht das Versuchsprojekt mit Oberleitungen für LKW (auf der A5 südlich von Frankfurt). Damit könnte man auf größere Akkukapazitäten verzichten, weil man den Akku nur für die letzte Meile braucht und ihn während der Fahrt aufladen kann.

    Der Wirkungsgrad des Elektromotors (~90%) ist allemale besser als der eines Diesels (25-40%, im Stadtverkehr bis hinab zu 5%).
    Zusammen mit dem hohen Wirkungsgrad moderner Gaskraftwerke (50-60%) sieht das für den Elektromotor schon gut aus. Noch besser, wenn man erneuerbare Energien nutzt (Windturbinen 40-50%, Wasserkraft 90%), wobei unabhängig vom Wirkungsgrad ja weder Öl/Gas verbraucht noch CO2 erzeugt wird. Auf Seiten des Elektromotors gibts natürlich noch Transport- und Ladeverluste - dagegen bei Diesel den Aufwand für Transport und Raffinierung.

    Mit der Well-to-Tank-Kennzahl veruscht man den Gesamtenergieaufwand von der Energiequelle (Bohrloch, Windanlage, Wasserkraftwerk, Solarzelle) bis zum Tank/Akku zu ermitteln. Für Diesel findet man da Wirkungsgrade von ca. 80-90%, für Strom aus Kohlekraftwerken 35% (neue Steinkohlekraftwerke ca. 44%), Gaskraftwerke über 50%, der deutsche Strommix hat einen Wirkungsgrad von ca. 50% und erneuerbare Energien könnten theoretisch mehr als 100% Wirkungsgrad erzielen, wenn sie mehr Energie liefern, als man für die Erzeugung (in Form fossiler Brennstoffe und Ressourcen) aufwenden muss. Theoretisch könnte der Wirkungsgrad unendlich hoch sein, wenn Herstellung und Betrieb erneuerbarer Energiequellen vollständig aus der von ihnen selbst erzeugten Energie bereitgestellt werden. (Ok, da muss man mal schauen, wie weit man die Betrachtung treibt - ist das Atem-CO2 des Wartungstechnikers als Primärenergieeinsatz zu betrachten? )

    Diesel mit 80% Wirkungsgrad und dann einem 25%igen Wirkungsgrad des Motors kommt auf effektiv 20%.
    Elektroantriebe im Strommmix mit 50% Wirkungsgrad und einem Motorwirkungsgrad von 90% kommen effektiv auf 45%.
    Strom aus erneuerbaren Energien, konsequent nachhaltig erzeugt lässt sich in die Rechnung gar nicht einbringen, weil der Primärenergiebedarf gegen null geht. Wirkungsgrad gegen unendlich. Dass damit andere Probleme auftauchen (Gesamtkapazität erneuerbarer Energien, Landschaftsverspargelung, Speicherung, Transport usw.) ist mir klar. Aber als der Ottomotor erfunden wurde, hat auch niemand gesagt "Wie willst du denn so viel Benzin herstellen?". Bertha Benz hat auf ihrer Pionierfahrt den Treibstoff noch in kleinen Fläschchen in der Apotheke gekauft. 150 Jahre später werden weltweit pro Jahr 5.840.000.000.000 Liter Rohöl verbraucht, also knapp 6 Kubikkilometer. Warum sollte man nicht auch erneuerbare Energien in ähnlichem Maß ausbauen. Hemmschuh sind doch meist die Interessen der etablierten Industrien (Öl- und Autoindustrie) und die Bequemlichkeit der Konsumenten (Verbrennungsmotor, Atomkraftwerke und Ölheizung ist ok - Elektroautos, Windanlagen und Wärmepumpen sind des Teufels).
    Wir stehen uns mit dem ständigen Genörgel meist selbst im Weg.
    Geändert von Gnom67 (07.12.2019 um 13:28 Uhr)

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