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Thema: öhrisch, häärisch, näsisch und Co.

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von White_Fox
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    Mir gehen Anglizismen fürchterlich auf die Nerven...und politisch korrekte Schreibweisen, vor allem wenn sie Zeichen enthalten die man nichtmal aussprechen kann. Auch das Gossendeutsch, daß einem in den Öffis immer öfter ins Ohr gedrängt wird. Vor allem von großteils ausländisch sozialisierten deutschstämmigen jüngeren Leuten.
    Auf die Rechtschreibreform hätte man besser auch verzichtet.

    Aber: Das Deutsch in den Sherlock-Holmes-Übersetzungen finde ich wunderbar, das macht einfach Freude beim lesen/hören.
    https://www.youtube.com/watch?v=f0_a5BjbZog

    Auch ganz nett finde ich Wortschöpfungen wie den "Zerknalltreibling".

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Loriot müsste noch mal wiederkommen, im Alter von 38 Jahren, dass wir noch eine Weile was von ihm haben! "Zerknalltreibling" war doch Heinz Erhardt, nicht? Zu seiner Zeit auch sehr wohltuend!
    Und die Rechtschreibreform ... wo kommt jetzt wieder das "sss" her? Das gab es früher mal, 30ger Jahre oder so? Das wurde später abgeschafft und es wurde ein "ß" eingeführt... ? Na ja, irgendwie so wars, habe das in den 70gern in der Schule gelernt, weiß das daher nicht mehr so genau. Das ist nicht gut, dauernd was zu ändern, keiner weiß mehr, wie was richtig geschrieben wird, bzw. grammatisch richtig ist. Schaust Du ins Internet: jeder schreibt, wie er lustig ist; groß und klein durcheinander - egal, Kommata - kennen wir nicht und wenn, dann nur wenige (ist mittlerweile auch erlaubt Kommas wegzulassen, wo früher welche gesetzt werden mussten). Ohje, ohje, ohje. Sinn der Reform war doch mal, dass die Schüler besser abschneiden sollten. Ist das überhaupt erreicht worden?



    MfG

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von White_Fox
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    Die Junge Freiheit hat mal einen sehr interessanten Artikel über die Rechtschreibreform gebracht. Sinngemäßes Fazit: "Wer richtig Schreiben gelernt hat, hat es trotz der Rechtschreibreform gelernt." Insgesamt haben die Schüler seit der RR schlechter geschrieben.
    Ob sie damit trotzdem besser abschneiden, d.h. bessere Noten bekommen, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich halte es aber für möglich.

    Zum ß: Wenn ich mich recht erinnere, gab es im Deutschen mal zwei 's', wobei beide eine leicht unterschiedliche Aussprache anzeigten. Naja...ich habe zwar so nie Schreiben gelernt, aber die Schreibweise "Thür" kommt meines Erachtens der Aussprache auch heute noch am nächsten.

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
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    Hallo,

    "ß" und "ss" finde ich nun völlig klar. Immer, wenn der Vokal vor dem "ss" kurz ausgesprochen wird, schreibt man "ss". Und sonst "ß".

    Kuss, dass, Fass, lass es, Fresse, nass, krass, Hass, blass, Biss, Schloss.

    Aber

    Fraß, Spaß, Maß, Buße, beißen, reißen, Ruß, schließen.

    Das war früher viel schwerer. Nun gibts die einfache Regel und die funktioniert sogar.

    Und weil die Regel so regelmäßig ist, gibts halt auch "sss". Das "ss" kommt von einem kurzen Vokal und danach beginnt ein Teilwort mit "s" am Anfang.

    Theoretisch müsste es auch "ßs" geben. Das "ß" von einem langen Vokal und das "s" gehört schon zum Anhängsel.

    Gerade uns Techniker sollte diese klare Sprachregel bestens ansprechen. Wir sind doch Fans von klaren Regeln.

    Viele Grüße

    Wolfgang

    ------------

    /EDIT:

    Fressschale aber Fraßschale

    wenn man es richtig sprechen kann, kann man es auch richtig schreiben
    Geändert von Rumgucker (15.11.2019 um 03:28 Uhr)

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
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    Also, ich kann der Aufregung nicht folgen. "Händisch" wird gerade in der Informatik und Organisationslehre gerne in Abgrenzung zu "automatisiert" oder "maschinell" verwendet. Mir ist das Wort völlig geläufig und ich sehe keine Veranlassung, daraus abstruse Ableitungen wie "härisch" (ist eh an den Haaren herbeigezogen, denn "mit den Haaren" macht man nichts aktiv) zu bilden. Sprache ist nicht formal ableitbar - aus "händisch" folgt nicht zwangsläufig "füßisch", "armisch" oder "köpfisch". "Händisch" ist einfach nur eine sprachliche "Verdeutschballhornung" des lateinischen "manuell". Das kann man als Schwachsinn irgendwelcher sprachunkundigen Idioten abwerten oder einfach als nettes sprachliches Kleinod hinnehmen. Im Übrigen ist "händisch" ebenso wie "manuell" ein Adverb (etwas händisch eingeben) oder Adjektiv (händische Eingabe), während Moppi mit "hören", "riechen", "beäugen" Verben aufgreift. Für vergleichbare Sachverhalte haben sich eben sprachlich andere Varianten gebildet. Alternativ zu "händisch" gibt es ja noch "per Hand" und "mit der Hand". Üblich sind "zu Fuß", fußläufig", "per pedes". Wo der Sprachgebrauch andere Wortschöpfungen aufgreift, wird man sich dem in gewissem Maße beugen müssen. Das kann ja durchaus regional oder sozial unterschiedlich sein. Allerdings wäre manchem ein gepflegterer Umgang mit sprache ans Herz zu legen. Der eine "erledigt Besorgungen", der andere "geht aldi". Letzteres ist (sprachlich) entbehrlich.

    Ich bin durchaus ein Freund gepflegter Sprache und kann auf den zunehmenden Verfall der deutschen Sprache gerne verzichten. Ich frage mich öfter, was unsere Schulen eigentlich den ganzen Tag machen, wenn ich Schrift und Sprache mancher jungen Menschen betrachte. Da wäre schon mal die Groß-/Kleinschreibung, die offenbar von Vielen nur noch als Empfehlung oder bereits als obsolet betrachtet wird. (Nicht wahr, Inka?) Kommas werden ebenso nur noch nach Gutdünken (oberallgeier) oder gar nicht mehr benutzt. Finde den Fehler: "[...] das Gossendeutsch, daß einem in den Öffis [...]" Nach einem Komma kommt schon auch mal ein "das" als Pronomen und nicht immer nur "dass" als Konjunktion - "daß" kommt aber auf gar keinen Fall, denn das wurde glücklicherweise abgeschafft. Und "Öffis" ist für mich "Gossendeutsch". Die Rechtschreibreform hat weit mehr Verbesserungen als neue Zweifelsfälle hervorgebracht. Nur Unverbesserliche, die zu bequem sind, sich von althergebrachten Sprachgewohnheiten zu trennen, beharren auf der vermeintlichen Unsinnigkeit der Reform. Die "Junge Freiheit" halte ich nun auch wirklich nicht für das geeignete Urteilsmedium in dieser Frage. Ich kann nur Rumgucker beipflichten - unsere Sprache ist in großen Teilen logisch, konsistent und verständlich. Wer sie vernünftig anwendet, statt dran rumzumäkeln, weiß diese Qualitäten zu schätzen.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
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    Hallo Gnom67,
    ein schöner Beitrag.
    Ich habe noch Dingwort, Tätigkeitswort, Eigenschaftswort usw. gelernt.
    Siehe Übersicht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gramma...e_im_Deutschen

    Leider bin ich in Sachen Rechtschreibung auch nicht besonders begabt!
    Halten wir fest, dass A und O ist die Lernfenster im Leben richtig zu fördern!

    Nun, wir sollten aber die Lese- und Rechtschreibstörung nicht vergessen.
    Schnell werden diese Menschen als dumm abgestempelt.

    Gruß
    AR

    PS
    Wer, einen Fehler findet, darf ihn behalten.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Ich habe auch nichts gegen Reformen. Aber warum muss alle zwei Generationen die Rechtschreibung geändert werden? Zumindest gefühlt, findet das so etwa in diesen Abständen statt.
    Sprache und das Schreiben sollten auch von Generation zu Generation weitergegeben werden. Durch diese ständigen Änderungen wird das erschwert und es führt zu keiner Besserung.

    Ich halte "händisch" für entbehrlich und schlechtes Deutsch, wie das "halt" eben auch( ich habe "halt" .. ich gehe "halt" ... ich muss "halt" ... usw.) der Duden erklärt es selbst mit "manuell".
    Bei uns herrscht noch Dialekt und regional bedingt ist es eben so, dass wir hier durchaus auch so sprechen und das völlig "ok" ist, wie im Beispiel:
    "Wollt ihr das dort mit der Maschine machen?", "Nein, das machen wir so." Auf "manuell" wird hier verzichtet.




    MfG

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von inka
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    Ich bin durchaus ein Freund gepflegter Sprache und kann auf den zunehmenden Verfall der deutschen Sprache gerne verzichten. Ich frage mich öfter, was unsere Schulen eigentlich den ganzen Tag machen, wenn ich Schrift und Sprache mancher jungen Menschen betrachte.
    anderes als rechtschreibung...

    Da wäre schon mal die Groß-/Kleinschreibung, die offenbar von Vielen nur noch als Empfehlung oder bereits als obsolet betrachtet wird. (Nicht wahr, Inka?) Kommas werden ebenso nur noch nach Gutdünken (oberallgeier) oder gar nicht mehr benutzt.
    man tut was man kann aber wenn's drauf ankommt kann ich schon noch richtig großschreibung, und wenn's manchmal per winword passiert

    Sprache ist lebendig (äh, ist halt so ;- ) und der Versuch, ab und zu die gröbsten Auswüchse wieder in ein nachvollziehbares Regelwerk zu fassen, ist durchaus löblich. Wo währn vir one denn gutten Lutherr, der unsrer Sprach vür alle ein gleiches Mass gegeben hath. Jeder thäte shreiben, wi er wolthe und keiner könte es fersten.
    so weit sind wir doch schon! ich bin ziemlich sicher, dass die letzte rechtschreibreform nur das eine zum zweck hatte: die Pisa-ergebnisse deutscher schüler künstlich nach oben zu pushen. Nicht einmal mehr "schreib wie du kannst" sondern "schreib wie du willst"...
    gruß inka

  9. #9
    HaWe
    Gast
    Zitat Zitat von inka Beitrag anzeigen
    ich bin ziemlich sicher, dass die letzte rechtschreibreform nur das eine zum zweck hatte: die Pisa-ergebnisse deutscher schüler künstlich nach oben zu pushen. Nicht einmal mehr "schreib wie du kannst" sondern "schreib wie du willst"...
    PISA testet keine Rechtschreibung, außerdem ist die neue deutsche Rechtschreibung (Reformen 1996, 2006) nicht einfacher, sondern nur anders als die ältere(n).

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
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    Hallo,

    der Weg geht ganz klar weg vom individuellen Rumgeschreibsel hin zum standardisierten Knöpfchendrücken. Es ist schließlich zu unserem Vorteil, wenn wir die Meldung über einen Missstand mit einer dem Thema angepassten Auswahl von Knöpfen kommentieren können:

    1. Finde ich gut.
    2. Finde ich sehr gut.
    3. Ich vermisse Katzenbilder.

    An unsere älteren Leser:

    Leider können wir Ihnen keine Kommentarfunktion in Textform mehr anbieten. Die Aufwendungen, Ihre Beiträge an den Verfassungsschutz weiterzuleiten, übersteigen die Möglichkeiten unserer Redaktion.
    Hierdurch bleiben wir in der Lage, Ihnen auch weiterhin ein Spitzenprodukt demokratischer Meinungsvielfalt anbieten zu können. Und Sie sparen viel Zeit beim Kommentieren.
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    Viele Grüße

    Wolfgang

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