Moin Forum,
gestern wurde mir bewusst, dass ich mich mal genauer mit der Frage der "Link"-Neubildung befassen muss.
Wenn ich die Neubildung zu großzügig erlaube, wuchert das Netz. Ich kann zwischen Stagnation und Wucherung alles einstellen.
Wuchernde Netze sind unvorhersehbarer und erscheinen intelligenter. Sie scheitern aber schnell bei einfachsten Dekodern, weil ihnen vor lauter Wucherung die Links und Zellen ausgehen.
Wachstumsgebremste Netze sind ideal für Dekoder iund können sich auch an veränderliche Umwelten anpassen. Sie kommen aber keinesfalls in den Verdacht, intelligent zu sein.
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Ich halte es für sinnvoll, das Netz in mehreren Phasen wachsen zu lassen.
Zuerst mal müssen die Reflexe wachsen. Die kann man auch Dekoder nennen. "Etwas kommt von rechts - reiße das Lenrad nach links" wäre so ein Dekoder, bei dem ich auch vorgeben muss, was das System genau tun soll. Dazu reicht mein gestriger pattern/learn-Mechnismus vom Prinzip her erstmal aus. Bei diesem Vorgang stelle ich die Wucherneigung sehr gering ein, wodurch auch nur wenige Ressourcen an Links und Zellen verbraucht werden.
Danach könnte ein weiterer Durchlauf stattfinden, in dem ich die Wucher-Bremsen lockere. In den höheren Schichten wird dann abstrahiert und findet Intelligenz statt.
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Weiterhin muss ich mich mit dem Nützlichkeits-Mechanismus befassen. Meine gestrige Software konnte leider nicht "undieren", weil ich die Nützlichkeit ("Gewichtung") eines Links stets nur erhöht hatte, wenn erer folgreich war.
Es dauerte nicht lange, bis es nicht mehr zweier Links bedurfte, um eine Zelle zum Feuern zu bewegen (= UND-Funktion) sondern ein einziger der beiden Links ausreichte (= ODER). Der Dekoder mutierte also vom erwünschten UND zum unerwünschten ODER.
Das sind also die beiden momentanen Baustellen. Schichtenweise Wachstumsstrategie und liebevollere Ausgestaltung der Lernregel.
Viele Grüße
Wolfgang
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