Hallo,
hier in Hamburg fahren 90% der Autofahrer am Tag weniger als 20 km. Leute, die in den U/S-Bahnen nicht abgestochen werden wollen und daher lieber im Stau stehen. Helikoptermütter, die ihre Sprösslinge zur Schule transportieren.
Trotzdem sind E-Autos mit ressourcensparenden Akkus für 100 km Reichweite völlig unverkäuflich.
Was kümmert uns schon das Schicksal der Lithiumabbauregionen? Hauptsache mein Auto kommt 50 km weiter als das meines Arbeitskollegen. Mein PC hat ja auch 300kHz mehr Taktfrequenz als seiner und der neu angekündigte soll noch einmal 0,3% schneller sein. Den brauch ich natürlich unbedingt. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Also fahren wir überdimensionierte Akkus kreuz und quer durch die Stadt.
Ähnliches Bild auf den Autobahnen. Hunderte von Kilogramm kostbarster Metalle, deren Raubbau vielen Lebewesen ihre Umwelt genommen hat. Und eine strunzdumme Nutzlast von 80kg, die sich gut fühlt, weil sie mit dem E-Mobil so viel gutes für unsere Welt tut.
Wir haben überhaupt noch nicht geschnallt, dass wir uns in erster Linie bescheiden müssen. Jeder für sich.
Man schüttelt nur unverständig den Kopf, wenn ich erzähle, dass ich nun schon seit 60 Jahren Rad fahre. Und wenn ich mal Kunden außerhalb der Stadt besuchen muss, dann nehm ich die Bahn oder Taxi. Das ist wahrlich nicht bequem. Na und? Muss Mobilität denn bequem sein?
Die ganze Menschheit passt locker in eine große Kiste mit 1000 Metern Kantenlänge. Tiefes Loch buddeln, Kiste rein, etwas Sand drüber. Fertig. Man kann dann zumindest hoffen, dass nach der natürlichen Freisetzung der von den Menschen nur geliehenen Atome was Vernunfbegabtes entsteht. Etwas, was sein eigenes Habitat pflegt und schützt und nicht durch Dummheit zerstört.
Viele Grüße
Wolfgang
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