In einfachen Worten:
es waren 1989/90 sicher viele (vlt auch sehr viele, sicher aber nicht alle) DDR-Bürger, die die DM und die Wiedervereinigung wollten,
und es waren viele (vlt auch sehr viele, sicher aber nicht alle) BRD-Bürger und Politiker, welche die Gunst der Stunde (auch) für ihren Platz in den Geschichtsbüchern nutzen wolten (allen voran Helmut Kohl mit seinen "blühenden Landschaften"),
aber es gab auch viele andere sehr kritische Stimmen (wie Oskar Lafontaine), die vor den hohen Risiken und den -zig Milliarden DM an Kosten für eine schnelle Wiedervereinigung und eine gemeinsame DM oft, laut und eindringlich gewarnt haben - aber die wurden als linke Neinsager diffamiert und niedergeredet (und was die Kosten für die BRD betrifft, hat diese sogar Lafontaine noch bei weitem unterschätzt).
Der EURO war ein Projekt, welches die EU nach außen und innen stärken sollte, und ging sicher auch besonders auf Frankreich (hauptsächlich) und Deutschland (eher sogar zurückhaltender) zurück, allerdings gab es schon lange vorher (1970) die entsprechenden Bestrebungen und Konzepte für Europa (für gemeinsamen europäischen Markt + europäische Integration), die aber weniger ideologisch als viel mehr volkswirtschaftlich und finanzpolitisch begründet waren (erst europäischer Wechselkursverbund EWS, viel später dann ECU, erst zum Schluß dann €), aber dann durch finanzpolitische und wirtschaftspolitische Krisen (u.a. Lohnpreisspiralen und Öl(preis)krise) verzögert wurden. Kohl hatte 1989/90 an Fankreich bezgl. EUR-Einführung Zugeständnisse gemacht (machen müssen?) als Gegenleistung für seine Wiedervereinigungspläne.
Profitiert haben vom EUR seit 2001 v.a. die verschuldeten EU-Mitgliedsstaaten (Irland, Portugal, Spanien, Italien, Griechenland), was zu einem niedrigen EUR-Wechselkurs gegenüber dem US$ führte, und davon wiederum profitierte v.a. die deutsche Exportindustrie, die dadurch billig ins nicht-EU-Ausland exportieren konnte und zur Arbeitsplatzsicherung bei uns beigetragen hat.
Lesezeichen