Ich halt nicht viel von der Idee.
Warum?
Ich mochte den RP6 nie wirklich. Meiner Meinung nach ist er, vom Konzept her, zwar zu vielem fähig, aber zu nix so richtig nütze. Kettenantrieb: cool!
Aber wenn das Ding schon mit Türschwellen Probleme kriegt, wirds etwas albern- da hätten zwei Räder und ein halber Tischtennisball auch gereicht.
Aufm Stubentisch brauch ich wirklich kein Kettenfahrwerk....
Ausserdem halte ich nichts von irgendwelchen Bibliotheken, die sich ein Hersteller (oder auch ne Community) speziell für _diesen_ Roboter ausgedacht hat.
Da hängt man dran, man benutzt sie, aber wenns mehr werden soll, hat man es schwieriger.
Von daher sehe ich es ähnlich wie Moppi: Arduino Mega 2560 (ich möchte hier denjenigen sehen, der den, als Roboter, wirklich voll ausnutzen kann, irgendwelche akademischen Benchmarks bringen es nicht), dazu aber kein Wifi-Shield.
Das braucht man nicht: gerade der Mega hat so schöne serielle Schnittstellen, wo man ohne weiteres einen NodeMCU ran tüdeln kann....wenn man Wifi eben haben will. Das tolle: nen Mega-Clone und nen NodeMCU zusammen kriegt man für...na sagen wir nen Zehner.
Was leistungsfähigeres _ist_ cool, keine Frage, aber: der RP6 wollte eher ein Anfänger-Gerät sein(isser auch, finde ich)- nun setzt mal einen Anfänger vor nen Raspi: ihr liefert ihm einige Bibliotheken und Beispielprogramme mit, er probiert die aus- und dann?
Dann sitzt er vor einem, kaum noch zu begreifenden Rechenmoster und weiss nicht weiter.
Und mal ehrlich: um ein paar Motoren (meinetwegen auch ein halbes Dutzend) anzusteuern brauch ich noch lange keinen Raspi!
Das krieg ich mitm Uno auch hin....und selbst, wenn da ein GPS und ne Tüte voller anderer Sensoren ins Spiel kommen, geht das noch lässig mit nem Arduino Mega- ausgelastet ist der damit nicht.
Ich halt nix davon, jedes Problem einfach mit geballter Rechenleistung zu erschlagen, das ist weder sinnvoll, noch nötig- und man lernt auch nix bei.
Dann das Fahrwerk: da will jeder was anderes haben. Der eine will, dass es draussen klarkommt (*handheb), dem anderen reicht eine Teppichratte vollkommen aus. Das geht, alles, wenn man gar kein "fertiges" Teil entwickelt: dem Rechner ist es nämlich egal, ob er Treiber ansteuert, die 2A bei 5v liefern, oder welche, die 15A bei 30V bringen.
Fazit: man entwickelt _entweder_ einen "Bausatz"- von denen es meiner Meinung nach genug gibt, und den dann nur Leute kaufen (oder eben bauen) werden, in deren Beuteschema das Ding passt, oder man macht es wie ich:
-das will ich haben
-das brauche ich dafür
-zeichnen, einkaufen, Lötkolben schwingen, drucken
-happy sein, wenn es läuft.
Guckt einfach mal bisschen auf Thingiverse rum, da schwirren einige Roboter rum, die teilweise recht nett sind (z.B. ein ganz niedlicher FPV-Rover mit Raspi), aber es gibt auch einzelne Kettenfahrwerke zum selber drucken (die hab ich z.B. modifiziert, an meinem Kettenrover dran), alles Mögliche.
Mit sowas ist man weit flexibler als mit einer fast-fertig-Lösung, die nur ne Weile interessant ist (ich war auch ne ganze Weile von meinem NiboBee fasziniert, inzwischen staub ich den zweimal im Jahr ab und das wars).
Viel sinnvoller wäre es, flexible Chassis zu entwickeln denn: was da so auf dem Markt ist, gefällt mir entweder überhaupt nicht (wie der völlig nutzlose Wild Thumper, der gnadenlos am eigenen Konzept vorbei rauscht), oder ist so teuer, dass ich gar nicht drüber nachdenke.
Ob dann da jemand nen Pi, eine Banane oder nen Pro Mini reinschraubt, sollte unwichtig sein.
Etwas ähnliches ist mein Kettenroboter: der ist schonmal outdoor-tauglich.
Einfach, weil er ein geschlossenes Gehäuse hat (auch oben ist der zu, ein bisschen Regen juckt den nicht)- der wäre _im Prinzip_ auch tauchfähig zu bekommen.
Trotzdem kann man ihn drinnen auch fahren.
Ich hab (der war nur für gedacht, selber gedruckte Ketten mal auszuprobieren) einen NodeMCU drin und zusätzlich nen kleinen Arduino- ich glaube, ein Micro. Gesteuert wird das Ding einfach per Handy mit ner simplen App, und er hat, ausser zwei Motoren, eigentlich nix sinnvolles (ne handvoll RGB-Led's. aber die sind eher zum Angeben da).
ABER: der hat noch Aussparungen, in die man z.B Umwelt-Sensoren (sowas wie Luftdruck, Feuchte, Temperatur) bauen kann, und innendrin genug Platz auch für einen RasPi.
Den Deckel kann man abschrauben, und durch einen anderen ersetzen, dann könnte man einen Roboterarm genauso rauf bauen wie nen Laser-Scanner oder sonstwas.
Front und Heck sind ebenfalls einzelne Teile, auch hier könnte man erweitern....genauso war die Absicht dahinter.
Einziger Nachteil: das Ding gibts nirgends zu kaufen- die Dateien könnte ich frei geben, aber man braucht nen 3D-Drucker.
Und: er ist auf das zugeschnitten, was ich vor hatte- um den wirklich flexibel zu machen, müsste man einiges umkonstruieren.
Beispielsweise hab ich Abstandshalter für die Platinen gleich mit einmodelliert, die werden also passend mit gedruckt.
Aber das ist alles machbar.
Wenn also jemand hier Lust hat, mal ein _brauchbares_ und universelles Chassis zu entwickeln, was man selbst drucken kann (ggf. mit zugekauften Teilen, es macht nicht unbedingt Sinn, auf Krampf _alles_ drucken zu wollen), bin ich dabei aber: Bedingung ist, dass die Rechentechnik _nicht_ festgelegt wird.
Da soll mal jeder sein eigenes Süppchen kochen-wie man weiter oben ja deutlich sieht, wollen das wohl die meisten auch.
Schliesslich würde _das_ niemanden dran hindern, für _seine_ Lösung dann Bibliotheken zu schreiben, und zu veröffentlichen, womit das Ganze wiede anfängerfreundlich werden kann.
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