Noch etwas zum Thema Un- und Schwachsinn und Berliner Verhältnisse:

In Berlin hat man heute die völlig absurde Situation, daß sich so ziemlich jeder eine Wohnung dort leisten kann-sofern er das Geld dafür nicht selber aufbringen muß. Diejenigen, die regulär arbeiten, ziehen immer weiter raus. Meine Eltern wohnen eine halbe Autostunde von Berlin, außerhalb des Berliner Nahverkehrsbereichs, und dort steigen Mieten und Grundstückspreise auch-weil diese Leute wegziehen. Das bringt auch einige typische Berliner Unsitten in diese Gegenden, früher war das Städtchen mal relativ sauber, heute steht immer mehr Haus- und Sperrmüll einfach am Straßenrand. Aber das ist eine andere Baustelle.

Aus dieser Entfernung nach Berlin zur Arbeit zu pendeln geht nur mit dem Auto. Die einzige Alternative ist eine Zugverbindung, die alle Stunde fährt. Wehe, der Zug fällt mal aus, gelegentlich passiert das mal. Der Zug war vor Jahren schon zu Stoßzeiten knackevoll, langfristig ist der so keine Alternative. Und wer noch Vormittags was außerhalb der Reihe zu erledigen hat kann sich dafür Urlaub nehmen. Die Fahrzeiten sind gigantisch lang, sodaß der Stau durchaus schneller sein kann. Dabei ist es damit sogar noch gut, da der Bahnhof recht nah ist. Wer ein paar Dörfer weiter wohnt kommt da schlicht nicht mehr hin ohne Auto.

Wenn man unbedingt in Berlin wohnen will bleibt einem eigentlich nur Hartz IV. Genug Vermieter haben sich darauf eingerichtet: Die Wohnung kann man verkommen lassen, wenn die Mieter Dreck und Ärger machen ist das dann nicht so schlimm, aber die Miete kommt pünktlich und in geforderter Höhe.

Als Mitglied irgendeiner arabischen Großfamilie, wo der Cousin ein Wohnhaus vermietet, hat man auch gute Karten: Der Vermietercousin kann ordentlich Zaster verlangen und das (vom Jobcenter gezahlte) Geld bleibt in der Familie, noch etwas schwarz arbeiten und dann reicht es auch für einen BMW/Mercedes/... . Daß das Amt den nicht anrechnet, dafür sorgt dann der Bruder des Onkels, der ein Gutachten über den Wert des Autos ausstellt. Das Gutachten ist zwar völlig unsinnig, aber das prüft niemand nach, es reicht wenn es ein Stück Papier mit Stempel gibt und dann zahlt der Staat.

Das die Politik den Wohnungsmarkt in dieser Weise verzerrt ist das eine. Dank "Dekonstruktion traditioneller Rollenbilder", man will in Berlin ja der Hort für Weltoffenheit und bunter Vielfalt schlechthin sein, gibt es in Berlin mittlerweile sehr viele Singlehaushalte. Auch das bringt sein übriges Übel zur Wohnungsmarktsituation mit sich, und treibt die Leute ins Umland.

Und da stellt diese SPD-Tröte sich hin und verkündet das Berlin komplett autofrei werden soll.
Ich sage nicht daß es unmöglich ist. Aber das Pferd wird damit als Transportmittel wieder an Bedeutung gewinnen.