Hallo zusammen,
vielleicht habt ihr ein paar Vorschläge, an die ich noch nicht dachte?
Ich Suche nach einem Material, dass als Sehne (Bionik) geeignet ist.
Nähgarn scheidet aus, denke ich. Auch wenn man durchaus in dem Bereich unter dem Begriff Kunstsehne was findet.
Bowdenzüge scheinen mir zu unflexibel.
Angelschnur, Nylon, ist durchaus sehr fest und wäre mein bisheriger Favorit. Allerdings weiß ich nicht, wie es dort um die Alterungsbeständigkeit steht. Wenn der Zahn der Zeit daran nagt und das Material dann brüchig wird, ist es auch nicht gut.
Mit anderen Materialien habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt, deshalb mal diese Nachfrage hier. Vielleicht hat der ein oder andere schon mit verschiedenen Materialien herumgespielt und kann dazu was sagen?
MfG
Für die Finger der Hände meines archie habe ich Bowdenzüge genommen. Nicht x-beliebige, sondern Ø 1,1 von der alten Sachs-Nabenschaltung; nominell Ø 1,0 mm. 19fädig, Stahl-verzinkt, gleitet besser als VA. Vier Postings über dem verlinkten ist das Video, das die Beweglichkeit der Züge zeigt. Kurze Züge: ca. 150 mm, langer Zug ca. 250 mm. Erhältlich im Fahrradgeschäft (ZEG! = Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft) , ZEG_Nr. 040-35153, zwei Meter für drei Steine - Stand Mitte 2018. Als Hülle habe ich einen elastischen, kaum dehnbaren Laborschlauch... Ich Suche nach einem Material, dass als Sehne (Bionik) geeignet ist. Nähgarn scheidet aus .. Bowdenzüge scheinen mir zu unflexibel ..
Wenns doch "Strick" sein sollte (also etwas aus Kunststoff) sind Dyneemaleinen mit die erste Wahl. Von der Festigkeit ist Kevlar höher (fester) angesiedelt, dort ist ein Nachteil (für Gleitschirme *gg*) die eher geringe UV-Beständigkeit. Macht aber weniger aus wenn man ummantelte Leinen nimmt. Erhältlich in der nächsten Gleitschirmschule oder beim Segelausrüster (Boot nicht Flieger). Gibts bis unter Ø 1 mm.
Ciao sagt der JoeamBerg
Meine Idee ging dahin, dass ich je nach Anforderung an die Zugfestigkeit dünnere "Sehnen" miteinander verdrille oder verflechte. Am Ende läuft dann die dicke Sehne in ein Gelenk. Und am andern Ende teilt sich die dicke Sehne auf in die Dünneren, wo dann jede zu einem Motor geführt wird.
@aretobor
Carbon hatte ich jetzt gar nicht im Gedächtnis, danke für den Tip! Jetzt hatte ich mir die Rovings angesehen, allerdings gibt es die auf der Seite nur mit einem Epoxid-Finish (?).
@oberallgeier
Kevlar - danke! Und Dyneema habe ich noch nie gehört. Aber auch gut.
Ich werde mir den Link nochmal ansehen und schauen: Sieht super aus, war ich noch gar nicht drauf gestoßen. Super Arbeit, bei dem, was man sehen kann. Da hast Du ganz schön viel Zeit investiert.
Ich bin auch immer bei Bowdenzügen hängen geblieben. Ich habe dort aber gedanklich Probleme: mit der Befestigung an nicht metallischen Materialien (Zugkraft auf kleiner Fläche), lässt sich nur schwer in kleinen Radien wickeln.
Für einen ersten Versuch wollte ich deshalb felxibleres Material, was man aufwickeln und gut umlenken kann.
Jetzt habe ich erst mal neue Denkanstöße.
Nachtrag:
Was ich jetzt gesehen habe, ist Kevlar Nähgarn, so wie hier im Link. Da steht dabei 50Nm. Ich nehme mal an, dass das die Zugkraft ist, die das Garn aushält. Hitzebeständig bis 300 Grad min. Bloß eben die UV-Beständigkeit...
MfG
Geändert von Moppi (03.01.2019 um 10:16 Uhr)
Die beschriebene Drahtsehne ist eben aus verzinnten Adern. Die lassen sich sehr gut löten - das kann ich aus Erfahrung bestätigen. Es scheint auch eine der dünnsten Seelen (Innenzug) zu haben die es gibt. Selbst die noch flexibleren Züge (koreanischer Hersteller) die ich aus dem Enduro-Rennsport kenne sind von "üblicher" Drahtstärke... bei Bowdenzügen .. gedanklich Probleme: mit der Befestigung an nicht metallischen Materialien .. wollte ich deshalb felxibleres Material, was man aufwickeln und gut umlenken kann ..
Dyneema ist eine Firmenbezeichnung, dazu mehr im Wikipedia. Wir verwenden im Klettersport seit mehr als zehn Jahren zunehmend Bandmaterial aus Dyneema - auch andere Herstellerbezeichnungen für statische Befestigungen (statisch: also ohne Sturzbelastung). Die Bandschlingen sind dadurch im Querschnitt bei gleicher Festigkeit dramatisch gesunken; früher etwa 25mm x 3 mm, heute rund 7 mm x 3 mm. Fazit: weniger Gewicht und weniger (Pack-)Volumen.
Zu Kevlarleinen nochmal der Hinweis auf Gleitschirmshops (vermutlich auch Fallschirme - aber da bin ich nicht wirklich firm) - die müssen nämlich spezifizierte Belastbarkeiten für die Leinen kennen. Wenn Du da nix in der Nähe hast kann ich gern nen Kontakt vermitteln. Wollte ich ursprünglich für meinen archie verwenden, aber die Drahtzüge können eben Zug ODER Druck ausüben - das kann das Fädchen Kevlar (0,60 mm) das ich hier liegen habe eben nicht
Geändert von oberallgeier (03.01.2019 um 10:30 Uhr)
Ciao sagt der JoeamBerg
Das stimmt, habe ich auch mal drüber nachgedacht, dass man mit Bowdenzügen auch drücken kann. Aber ich würde in beide Richtungen ziehen wollen, das ist dann konstruktionsbedingt. Scheint mir besser um volle Kraft in beide Richtungen zu bekommen. Also ich habe mal so nachgedacht, um mich der Sache etwas zu nähern und bin drauf gekommen, dass über ein relativ kleines Gelenk wenigstens 40kg gestemmt werden müssten. Wenn ich jetzt nur mal an ein Gesamtkörpergewicht denke, bei aufrechtem Gang eines Humanoiden. Aber das ist erst mal nur so eine Idee. Was bedeutet, dass ich über diverse Konstruktionen sehen muss und werde, ob und in wie weit da was technisch machbar wäre. So am Anfang ist ja immer etwas Übertreibung mit im Spiel.. Mit den Motoren wäre es ähnlich, mit meinen Gedanken, dort wäre ich bei einer Untersetzung von 50:1, um Kraft zu bekommen und dann auch mehrere Motoren (wobei sich das dann nur um Bewegungen mit annähernd "normaler" Geschwindigkeit handelt - nichts mit Schnelligkeit). Aber das ist alles schon viel zu weit gedacht.
MfG
Geändert von Moppi (03.01.2019 um 11:05 Uhr)
Bitte Vorsicht mit Kevlar- das Zeug wurde u.a. auch eine Weile gern als Lenkdrachenschnur genommen, ist aber dort inzwischen verpönt: gespannt schneidet das Zeug wie ein Messer!
Da fielen die Drachen reihenweise runter, weil sie sich gegenseitig die Leinen einfach zerschnitten haben.
Dynema hat diese Eigenschaft nicht. Gibts auch in jedem Drachenladen...
Grüssle, Sly
..dem Inschenör ist nix zu schwör..
Das könnte an der fehlenden Umhüllung gelegen haben - rate ich mal, wissen tu ich das leider nicht. Auch bei Gleitschirmen wird Kevlar oft ohne Umhüllung genommen - Gewichts- und vor allem Luftwiderstand-ERsparnis. Mit Umhüllung entfällt ja ein wesentlicher Vorteil des geringeren Luftwiderstandes, im Gegenzug bekommt man dann ne bessere UV-Resistenz (durch die Hülle).Bitte Vorsicht mit Kevlar- .. gespannt schneidet das Zeug wie ein Messer ..
Von den erwähnten Schäden ist mir nichts bekannt - wir versuchen allerdings nach Möglichkeit ohne Reibung Leine-gegen-Leine zu fliegen, nur beim Start reiben die Leinen bei eher wenig Zugbelastung.
Ciao sagt der JoeamBerg
Ich sehe gerade: 3mm dickes Aramid-Abspannseil soll 400kg aushalten. Das ist viel zu viel...
Demnach bräuchte ich nur ab 0.3mm bis 1mm.
Kann das stimmen?
MfG
Aramid habe ich nicht verfügbar. Das oben erwähnte Kevlarseilstückchen Ø 0,6 mm, das hier bei mir liegt, sollte über 2 kN aushalten bis zum Bruch (vulgo ETWA 200 kg bis 260 kg). Genaueres könnte ich nach einem eigenen Bruchtest sagen - dazu müsste ich aber etliche Kilometer in die Werkstatt "meines" Gleitschirmspezialisten fahren (wegen Schnee und Faulheit aktuell nicht gemacht)... 3mm dickes Aramid-Abspannseil soll 400kg aushalten .. viel zu viel .. bräuchte ich nur ab 0.3mm bis 1mm. Kann das stimmen ..
Ciao sagt der JoeamBerg
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