Ihr mahlt das ganze viel zu schwarz und seht es zu theoretisch.
In der Praxis funktioniert es schon jetzt, ich merke es doch selbst! Es gibt ja neben mir auch schon viele andere die ein Elektroauto fahren, ich kenne keinen einzigen der wieder von einem Elektroauto zu einem Verbrenner wechseln würde! Ich kenne eine Reihe von Leuten die haben als Zweitauto ein Benziner behalten und den dann nach den ersten Erfahrungen auch noch durch ein Elektro-Zweitauto ersetzt.
Sicher, es ist momentan noch nicht für jeden optimal, aber für einen großen Teil der Leute kann ich es gerade jetzt empfehlen. Jetzt macht es noch besonders viel Spaß weil man ständig die Fortschritte bei den Ladesäulen Live miterlebt. Wie gesagt, ein Problem ist es noch für Leute ohne eigenes Haus oder Garage, da stimme ich Euch zu. Wenn man nicht zumindest daheim oder am Arbeitsplatz eine Steckdose (eine normale Steckdose reicht in der Regel) zur Verfügung hat, dann würde ich vielleicht auch noch etwas warten. Aber es gibt ja genügend Leute die Zuhause oder in der Firma über eine Steckdose laden können, die brauchen nicht unbedingt eine Ladesäule.
Man muss halt sein Fahrprofil wirklich mal prüfen, dabei wird raus kommen das es bei vielen oft schon reicht wenn die einmal die Woche das Auto über Nacht an die Steckdose hängen. Das mit dem laden ist wiklich für viele völlig unproblematisch. Ich habe überhaupt keine Probleme mit der Reichweite, ich könnte auch mit deutlich kleinerer zurecht kommen,.
Wenn man natürlich keine Steckdose zur Verfügung hat und dann noch das Pech hat das in seiner Gegend keine Schnelladesäulen sind, dann muss man halt leider noch 1 oder 2 Jahre warten oder einen Hybrid PlugIn kaufen, aber so viele sind das nicht.
Man darf es sich jetzt nicht schwarz mahlen, das verzögert nur die Fortschritte. Es werden nicht morgen alle im Mietshaus auf E-Auto umsteigen und zur gleichen Zeit laden, das wird nie passieren, also warum jetzt schon wieder die Strom Probleme an die Wand mahlen. Wenn es irgendwo eng wird, dann wird man sich schon was einfallen lassen, aber soweit sind wir noch lange nicht. Ich lade oft nur einmal die Woche ganz gemütlich mit 6A (absichtlich schwächste Einstellung da ich es nicht eilig habe), man muss nicht immer gleich mit 22 KW laden. Außerdem fährt man das Auto nicht immer komplett leer, manchmal muss man nur ein wenig zuladen, das muss man auch sehen.
Sicher harkt es noch hier und da. Die Vielfalt der Zugangskarten (RFID) bei den Ladesäulen ist am Anfang nervig, auch die Bedienung sollte mehr vereinheitlicht werden. Aber so schlimm wie es am Anfang aussieht ist es auch nicht, man besorgt sich 3 Karten (Karten kostet gewöhnlich nix) und kann dann an ca. 95% aller Ladesäulen laden (dank Rooming, ähnlich wie beim Handy). Nahezu alle Ladesäulen haben ein TYP2 Stecker, der passt eigentlich bei allen Elektroautos die man heute kauft. Schneller geht es natürlich mit CHAdeMO oder CC (Combined Charging) Stecker, aber auch diese Ladestecker siind an den meisten Schnelladesäulen vorhanden. Es sind gewöhnlich alle 3 Standards vorhanden. Es gibt noch einige wo entweder CHAdeMO oder CC ist, das kann man aber in den Apps vorher rausfiltern. Im eingebauten Navi werden zudem auch nur die richtigen Ladesäulen angezeigt. Sicher kann man da noch einiges verbessern, zum Beispiel mal die Preise vorher anzeigen. Auch stimmt es das hin und wieder eine zugeparkt oder kaputt ist, man also derzeit immer noch eine Reserve einplanen muss. Aber so schlimm wie zum Teil erzählt wird ist es auch nicht, man kommt damit klar wenn man nicht jeden Tag 600 km fahren muss.
Und das das Elektroauto nur für Reiche ist stimmt auch nicht mehr. Man muss ja nicht unbedingt Tesla kaufen, es gibt auch andere schöne Elektroautos. Tesla würde mir gar nicht gefallen. Das ständig jeder nur über Tesla spricht als gäbe es nicht anderes nervt übrigens gewaltig. Ich kann den Namen Tesla schon nicht mehr hören! Nicht das es falsch verstanden wird, ich bewundere den Tesla-Chef Musk, er hat äußerst viel für die Elektromobilität getan. Ohne Ihn wären wir nicht wo wir heute sind, er macht Druck und hat auch tolle Ideen. Dennoch ist es in erster Linie eine Art Sportwagen-Hersteller, das sind nicht die Autos die mich und viele andere interessieren. Von daher wäre es schön wenn die Presse auch noch ein paar normale Elektroautos kennen würde
Man muss bei den Preisen auch berücksichtigen das man 50 bis 70% an Energiekosten sparen kann, es ist also auch eine Investition. Sicher ist es noch etwas teurer als ein günstiger Benziner, aber langsam beginnt es sich für einige zu rechnen. Zudem werden die Preise noch sinken. Auch gibt es immer mehr gebrauchte Elektroautos die man wirklich kaufen kann. Natürlich ist es noch kein billiger Spaß, aber es gibt deutlich schlechtere Möglichkeiten sein Geld loszuwerden. Wer heute noch einen teuren lauten stinkenden Luxus-Verbrenner kauft, der ist selber schuld und sowieso nicht mit Argumenten zu erreichen.
Also nicht alles so negativ sehen, fragt wirklich mal die Leute die Elektroautos fahren, Ihr werdet sehen keiner wünscht sich einen Verbrenner zurück - das hat schon seinen Grund! Das lautlose saubere gleiten über die Straßen macht alles wieder wett.
Das es mit etwas Mühe aber auch oft in der Mietwohnung (also ohne eigene Steckdose) klappt, zeigt dieses Video
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