Hallo Leute.
Viele, die sich ernsthaft mit Roboter-Programmierung beschäftigen, nehmen die Funktionsweise des menschlichen Gehirnes als Basis ihrer Projekte.
Nun, so unglaublich das klingt, auch mit zwei oder mehreren Arduinos lässt sich so etwas realisieren.
Ich habe erst vor einigen Monaten angefangen, mich mit dem Arduino auseinander zu setzen, und kann natürlich mit den alten Hasen hier nicht mitreden. Aber ich versuche mich so umfangreich wie es nur geht über die Möglichkeiten dieses Mikrokontrollers schlau zu machen.
Ich arbeite gerade an einem Modell eines Mars Rovers, der umfangreiche Sensoren an Bord hat, die man per Smartphone via Bluetooth jederzeit vom Rover abfragen kann.
Er kann "intelligentes Leben" orten über einen Wärmesensor; wenn er belästigt wird, schießt er Salven aus einer Laser Diode ab; und mit einem 2-Achsen System kann er seine Umgebung per "Fledermaus-Ortung" links/rechts und rauf/runter abtasten.
Mittels seinen sechs unabhängig voneinander drehbaren Rädern (durch Servos) kurvt er (hoffentlich bald) durch die Gegend.
Man sieht schon, ich benötige jede Menge Schnittstellen, um das alles zu steuern. Jetzt aber zurück zu meiner Behauptung, dass man mit Arduinos das menschliche Gehirn nachahmen kann.
Grob gesehen funktionieren unsere grauen Zellen ja aus einer Schicht, die das Unterbewusste (urzeitliche, grundlegende Lebensfunktionen) bilden, und einer durch die Evolution darübergestülpte Schicht, dem Bewusstsein, welches sich dauernd einbildet, alles unter Kontrolle zu haben.
Dass dem nicht so ist, sieht man in Gefährdungssituationen, wo unser Unterbewusstsein schnell die Steuerung an sich reißt, um unser Leben zu retten.
Es geht jetzt (meiner Meinung nach), wenn wir versuchen per Programm so ein Verhalten nach zu ahmen, weniger um trickreiche "künstliche Intelligenz" Software (LISP, Prolog, etc), sondern um die Nachbildung dieser Arbeitsteilung aus "Reptilien-Gehirn" und "Großhirnrinde".
Darauf bin ich gekommen, als ich mir die "I2C" Schnittstelle des Arduino vorgenommen habe. Mit diesem Master-Slave Prinzip kann man ja nicht nur spezielle Treiberkarten und Sensoren bedienen, sondern auch zwei oder mehrere Arduinos miteinander verbinden.
In meinem Fall bildet ein Mega die "bewusste Gehirn-Schicht", und ein Uno das "Reptiliengehirn", welches für die grundlegendsten Funktionen des Rovers, wie herumfahren und nicht mit Hindernissen kollidieren zuständig ist. Der Datenaustausch zwischen den beiden "Gehirnen" läuft jetzt über die "I2C" Schnittstelle.
Das sind also meine Ideen zum Thema "menschenähnliches Verhalten" mittels mehrerer Arduinos nachzubilden.
Jede Schnittstelle für sich ist bereits getestet und funktioniert, jetzt geht es "nur mehr" darum, ein in sich schön verschachteltes Ganzes zu programmieren.
Ich stelle mir ein möglichst autonomes Fahrzeug vor, welches sich von nichts und niemanden stoppen lässt (ok, von mir schon!).
Jetzt noch eine Beschreibung der Hardware, welches Schlussendlich meinen Rover ausmachen werden:
Ein Arduino Uno, und einen damit verbundenen Mega. Der Mega holt sich seinen beachtlichen Strombedarf aus einer Handy-Powerbank, welche sich über Solarzellen von selbst nach-lädt.
Der Uno, der ein Adafruit-Motortreiber Shield bedient, bekommt seinen Strom über den Adafruit Shield, der wiederum über sechs 1,6 V Akkus, sodass die Motoren satte 9 Volt nutzen können.
Für diese Akkus habe ich auf dem Rover eine kleine Ladeelektronik montiert, die mir gleichzeitig den Ladezustand der Akkus anzeigt.
An Sensoren gib es bis jetzt Temp/Luftfeuchte, Helligkeit, Abstandsmessung, IR-Sensor, Kompass, UV-Sensor und Bewegungs-Erkennung.
Der IR-Sensor, eine Laser Diode und die Ultraschallsensoren sitzen auf einem um 180 Grad beweglichen "Hals", welcher sich über zwei Achsen mittels zwei Servos bewegen lässt.
Auf Anzeigen jeglicher Art am Rover selbst habe ich verzichtet (außer der Ladestands-Anzeige für die Akkus), dafür ist das Smartphone bestens geeignet.
Nun meine Frage: Hat sich jemand von euch mit so einem, oder ähnlichen Projekt bereits befasst? An einem umfangreichen Meinungsaustausch wäre ich sehr interessiert. Thx, Geri.
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