Respekt, Hut ab. Das ist mal ein richtig schönes Projekt, auch was fürs Auge und was zum spielen. Welche Servos hast du verwendet und welchen Touchsensor? Die Führung der Platte gegen verdrehen erfolgt nur über die Servogelenke unten? Gruß, Michael
Mahlzeit,
ich bin mehr oder weniger durch Zufall über dieses Board gestolpert, dachte ich melde mich mal an um ein paar interessante Projekte zu verfolgen usw.
Um einen Anfang zu machen gibt es hier erstmal den aktuellen Stand meines derzeitigen Bastelprojekts: eine Kugelwippe, die ich im Zuge meiner Masterarbeit baue.
Bild hier
Das Ziel
Balancieren einer Kugel auf einer beweglichen Ebene
Das Werkzeug
Ein resistiver Touchsensor für die Positionsermittlung
Drei Modellbauservos als Stellglieder
Ein Arduino Due als Controller
Zwei PID-Regler für die Positions- bzw. Bahnregelung
Das Ergebnis
Work-in-Progress Videos
Video 01
P-Regler. Erste Gehversuche, Test der Kinematik. Balancieren der Kugel mit reinem P-Regler nicht möglich.
Video 02
PD-Regler. Balancieren der Kugel möglich (entsprechende Parametrisierung vorausgesetzt). Bleibende Regeldifferenz, Kugel kommt abseits der Mittelposition zum stehen.
Video 03
PID-Regler vs. konstante Störgröße.
Video 04
Manuelle Sollwertvorgabe
Geändert von Urinstein (23.10.2017 um 15:30 Uhr) Grund: Update zum fertigen Projekt
Hallo Michael,
freut mich wenn es dir gefällt.
Der Sensor müsste dieser hier sein: http://de.rs-online.com/web/p/touchs...soren/7105238/
Servos sind HiTec HS-5485HB. Rückblickend hätte ich aber eher was günstiges vom Chinamann nehmen sollen, die machen auch was sie sollen für einen Bruchteil der Kosten (z.B. die TowerPro Mg996r für 4€ das Stück).
Und ja, die Platte ist nur über die drei Servos gelagert. Das hat den Vorteil dass ich die Platte nicht nur kippen, sondern auch in der Höhe verstellen kann. Den zusätzlichen Freiheitsgrad nutze ich dafür, die Platte nicht um den Mittelpunkt, sondern um den Kontaktpunkt zwischen Kugel und Platte rotieren zu lassen (dieser ist ja dank Messung zu jedem Zeitpunkt bekannt).
gruß Tom
Geändert von Urinstein (23.10.2017 um 17:33 Uhr)
Ich aktualisiere hier nochmal mit dem finalen Stand des Projekts.
Geilomat!
Gruß
Nils
Hallo Tom,
ja, das ist mal wirklich viel Grips ein einem Projekt. Alle Achtung!Ist nicht auch der Controller ein bisschen groß? Aber wenn ich die Zeichnung richtig lese, dann hast Du nen arduino genommen!? Masterarbeit? Regelungstechnik oder ETechnik oder was genau?.. Rückblickend hätte ich aber eher was günstiges vom Chinamann nehmen sollen ..
Hmmmm - das ist ein Teil der Software ?.. Zwei PID-Regler für die Positions- bzw. Bahnregelung ..
Die Zeichnung zeigt einen Knopf - Einstellung für beide Linearpotis oder wofür?
Wie hoch sind denn ungefähr die Gesamtkosten und wieviel Arbeitstunden liegen drin (einschließlich Irrwegen und Zusatztests wie P, PD und so)? Und, nur mal so, wie lang (Stunden) und dick (Seiten) ist die zugehörige schriftliche Arbeit?
Sehr hübsche Präsentation!
Ciao sagt der JoeamBerg
Hallo oberallgeier,
zuerstmal Danke für das Lob.
Ursprünglich ein Arduino Mega 2560, später dann auf einen leistungsstärkeren Arduino Due geupgradet. Ob der Controller überdimensioniert ist ist schwer zu sagen. Ich bin kein Experte was Programmierung und Umgang mit Controllern angeht. Durch die Rechenleistung und den großen Speicher des Due hatte ich allerdings die Möglichkeit auch mal quick & dirty zu programmieren, ohne mir ständig Gedanken um die Rechenzeitoptimierung machen zu müssen.Ist nicht auch der Controller ein bisschen groß? Aber wenn ich die Zeichnung richtig lese, dann hast Du nen arduino genommen!?
Maschinenbau, Labor für Regelungstechnik.Masterarbeit? Regelungstechnik oder ETechnik oder was genau?
Ja, die Regler sind Teil der Software.Hmmmm - das ist ein Teil der Software ?.. Zwei PID-Regler für die Positions- bzw. Bahnregelung ..
Richtig, die Zeichnung zeigt zwei Linearpotentiometer an der Rückseite und einen Drehstufenschalter auf der Vorderseite. Später wurde noch der Zweiachs-Analogstick angeschlossen.Die Zeichnung zeigt einen Knopf - Einstellung für beide Linearpotis oder wofür?
Der Drehstufenschalter dient zur Auswahl des Betriebsmodus, die Steuerung läuft über den Analogstick (abhängig vom eingestellten Betriebsmodus): Im "Normalbetrieb" kann die Kugelposition in X- und Y-Richtung eingestellt werden, beim Eindrücken des Sticks werden Führungssprünge ausgeführt. Bei den Kreis- und Bahnbewegungen steuert man über den Stick Geschwindigkeit, Radius und Richtungswechsel. Die Linearpotentiometer sind ein Relikt aus der Planungsphase und erfüllen keine Funktion mehr, aber bei Bedienelementen ist es wie mit Kondomen: Haben und nicht brauchen ist immer besser als brauchen und nicht haben
Grob überschlagen:Wie hoch sind denn ungefähr die Gesamtkosten
- Touchpanel 80€
- Servomotoren 3x25€
- Servoarme (Aluminium) 3x10€
- Material und Fertigung Acrylglasteile 36€
- Material und Fertigung Aluminiumteile 0€ (Hauseigene Werkstatt)
- Arduino Due 40€
- Diverse Kleinteile beim großen C 70€
- Diverse Kugeln beim örtlichen Flipperautomatenbastler 10€
Insgesamt also ca. 350€, angepeilte Obergrenze waren 500€. Sofern Lieferzeiten keine Rolle spielen dürfte es auch locker für die Hälfte möglich sein: ein vergleichbares Touchpanel gibts bei Aliexpress für 40€, Servomotoren unter 5€, ebenso die Servoarme, Arduino Klone etc...
Schwer zu sagen. Einarbeitung, Planung und die komplette Konstruktion waren etwa 6 Wochen, danach etwas Leerlauf (Fertigung und warten auf Kaufteile). Funktionstüchtig war der Aufbau nach geschätzten 3 Monaten, wobei danach noch viel Detailarbeit anstand. Arbeitsaufwand insgesamt 6 Monate in Studenten-Vollzeit ("ich hab keinen Bock mehr, ich geh' jetzt ein Bier trinken"), die zugehörige Abschlussarbeit hat etwa 50 Seiten.wieviel Arbeitstunden liegen drin (einschließlich Irrwegen und Zusatztests wie P, PD und so)? Und, nur mal so, wie lang (Stunden) und dick (Seiten) ist die zugehörige schriftliche Arbeit?
Geändert von Urinstein (23.10.2017 um 15:52 Uhr)
Danke Tom für die umfassende Aufklärung. Mich freut es, wenn Maschinenbauer so richtig über den Rand schauen (dürfen). Auch der hübsch große Controller ist ganz nach meinem Geschmack - weil ich sehr dazu neige, reichlich Testsoftware on board zu haben. Da bleibt manchmal reichlich viel "totes Meer" im Code.
Fünfzig Seiten? Prima, dann müssen Prof und Assi nicht sooo viel lesen.
Solche Auszeiten sind nie vergeblich, auch nicht im Erwerbsleben (jedenfalls bei mir). Immerhin hat Newton seine Apfelgravitation vermutlich beim Müssiggang entdeckt - zumindest der Sage nach. Das geschieht heute weniger, dafür werden heute Supernovae beim akademischen Pizzaessen entdeckt (und ob DAS ohne Bier abging ? ? ?). Viel Erfolg jedenfalls weiterhin... 6 Monate in Studenten-Vollzeit ("ich hab keinen Bock mehr, ich geh' jetzt ein Bier trinken") ..
Nachtrag: meine wenigen arduinoClones quarze ich um - 20 MHz sind 125 % von 16 MHz.
Geändert von oberallgeier (23.10.2017 um 16:35 Uhr)
Ciao sagt der JoeamBerg
Hallo Tom,
ich bin selbst Maschinenbauer und entwickel gerade ebenfalls solch eine Plattform, allerdings als Bachelorarbeit.
Die Konstruktion ist soweit fertig, jetzt fehlt "nur" noch der Regler und die Programmierung dessen auf einem Arduino Uno.
Da ich lediglich ein Semester lang Regelungstechnik hatte, bin ich gerade etwas aufgeschmissen, wie ich das alles umgesetzt bekomme.
Ist deine Masterarbeit denn öffentlich einsehbar? Vielleicht finde ich ja einen hilfreichen Tipp, der mir aktuell weiter hilft!
Hast du den Regler mit MATLAB/Simulink ausgelegt?
Danke schon mal vorab für deine Hilfe!
Viele Grüße,
Markus
Hallo Markus,
möchtest du uns vielleicht etwas von deinem aktuellen Stand präsentieren?
Die Abschlussarbeit kann ich dir gerne zukommen lassen. Dafür benötige ich deine Mailadresse, du bekommst dann einen Dropboxlink.
Wie man Quellen referenziert hast du hoffentlich schon gelernt, falls du dich denn daraus bedienst.
Gruß Tom
Lesezeichen