Zitat Zitat von 021aet04 Beitrag anzeigen
Welche Spannungen hast du? Warum willst du einen 555 nehmen? Du könntest einfach einen Komparator nehmen. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Reset IC (wie die Brownout Erkennung bei uC) oder gleich einen kleinen uC verwenden. Als Beispiel gibt es den Attiny45. Der hat Brownout (1,8V, 2,7V, 4,3V), interne Spannungsreferenz (1,1 und 2,56V), Single ended und differentielle (mit einfacher oder 20 facher Verstärkung) ADCs. Damit könntest du z.b. auch Sonderfunktionen wie Strombegrenzung, eventuell mit PWM,... einbauen. Den Attiny45 gibt es im Dip8 Gehäuse und ist per ISP programmierbar.
Zitat Zitat von Ceos Beitrag anzeigen
ne, das ist mit spatzen auf kanonen
Ich kann da keine Kanone erkennen. Ob ich ein Stück Silizium mit 8 Pins und dem Namen 555, oder ein Stück Silizium mit 8 Pins, das ein µC ist, einsetze nimmt sich eigentlich nichts. Wobei das Stück Silizium, das ein µC ist, heute wahrscheinlich kleiner ist, als der antiquierte 555. Mit dem µC kann ich alles realisieren, was der 555 kann und noch viel, viel mehr. Und das Ganze ohne viele zusätzliche Bauteile.

Hier geht es darum, in Abhängigkeit von einer Spannung, der am Kondensator, einen Verbraucher zu schalten. Sollte diese Spannung nicht im zulässigen Bereich des µCs sein, braucht man einen Spannungsteiler. Zum Ansteuern der Last tut es ein kleinerer Logic-Level FET. Meine µCs sind typisch PICs, hier wäre das ein PIC12f1840. Der verträgt als Versorgung 2,3V bis 5,5V. Soll er aus dem Kondensator versorgt werden und dessen Spannung ist größer als 5,5V, braucht man noch eine Z-Diode und einen Widerstand, also etwa so:

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Ich bin sicher, auch mit einem Atmel sieht die Schaltung kaum anders aus.

Die Dimensionierung hängt von der Spannung des Kondensators ab, ist aber nicht kritisch. Die Schaltschwellen setzt die SW, man ist also flexibel. Der Transistor ist ein Logiclevel FET im SOT223 Gehäuse, ich verwende ihn bis 1 oder 1,5A. Die Teile hab ich alle vorrätig, müßte nicht mal etwas bestellen. Und die Funktion ist flexibel, da kann man zusätzlich zur Hysterese auch noch Delays programmieren, wenn etwas zu hektisch reagiert. Auch eine PWM für die Pumpe ist free. Es steht auch noch ein weiterer Port zur Verfügung, den man nutzen kann ohne auf den Debugger zu verzichten. Der Appetit kommt beim Essen.

Und last but not least, der Prozessor kost genau wie ein 555 oder ein Komparator eigentlich nichts. Ob ich einen Prozessor oder einen 555 bestelle, kost mich die gleiche Zeit. Und selbst wenn ich nur den Mindestlohn und nicht den Wert der Freizeit ansetze, kost die Zeit (und das Porto) mehr als die Ware. Also bestelle ich doch lieber 10 (oder eine Stange) Prozessoren als je nach Problem mal dies oder das.

Das wäre so meine Lösung

MfG Klebwax

PS. Ich hatte auch mal ein ähnliches Problem. Da musste ein Motor in eine bestimmte Position gebracht werden, wenn die Versorgung weg war. Ich hab einen Supercap mit einigen Farad eingesetzt und dann mit Komparatoren und RC-Gliedern losgelegt, hab es aber nicht stabil zum Funktionieren bekommen. Mit dem µC gings ganz einfach und die Schaltung war viel simpler. Da die Spannung insgesamt nie höher als 5V wurde, brauchte ich nicht mal einen Eingang, um die Spannung zu messen. Das kann der PIC intern erledigen. Die Versorgung konnte direkt erfolgen. Wenn du das erreichen kannst (Spannung am Kondensator bleibt unter 5V), reduziert sich die Schaltung auf den PIC und den FET mit seinem Pulldown.

PPS. Die 555 in meinem Lager haben schon ganz schwarze Beine. Ich hab bestimmt schon seit einem Jahrzehnt keinen mehr eingelötet. Ich sollte sie entsorgen.