Hallo Klaus,
Mit Typenbezeichnungen hast du es nicht so.
Einmal ist es ein ULN2803A
Dann wieder ein UDN2981
und einen ULD gibt es gar nicht!
Was hast du nun wirklich verbaut?
Die ULN-Familie geht von 2981 bis 2984.
Die UDN-Familie besteht aus dem 2803 und 2804.
Alle sind für 500mA ausgelegt und haben eine identische Pin-Belegung.
Der Unterschied liegt darin, dass die UDN gegen Masse und die ULN gegen V+ schalten.
Innerhalb der Gruppe unterscheiden sie sich in der Spannung, bei welcher sie schalten, bzw. sie sind auf bestimmte Logik-Familien ausgelegt und in der maximal zulässigen Spannung, welche geschaltet werden kann.
Ein weiterer Unterschied zwischen UDN und ULN besteht noch in den Eingangsströmen.
Wir können nicht wissen, was du da jetzt wirklich vor dir hast!
Es ist auch egal was du bestellt hast, wichtig ist was auf den ICs steht!
MfG Peter(TOO)
Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?
Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?
Hallo Peter, hallo Searcher,
zwischendurch war ich auch etwas irritiert. Bin neu in dem Bereich, mittlerweile habe ich aber viel gelesen in den Datenblättern, Eure Erklärungen versucht nachzuvollziehen, mit dem Osci nachgemessen und auch Steckbrett Versuche angestellt.
Folgendes einmal noch mal nach den ganzen Diskussionen kompakt zusammengefasst zur Klarstellung:
1. Bestellung der Bauteile:
Wir haben alle Teile gemäß Bestellliste des RNBFRA1.2 in den Warenkorb bei Reichelt, bzw. Conrad gelegt und so bestellt.
Somit haben wir alle Teile auch so verbaut, wie für das Board vorgegeben, bis auf folgende Teile:
Bestellt haben wir:
==> ULN 2803A (Darlington-Arrays, DIL-18 = TD 62083AP)
==> PCF8574AN (Schnittstellen-IC - E-A-Erweiterungen Texas Instruments POR I²C 100 kHz PDIP-16)
Anmerkung: Laut Anleitung sollte es ja ein PCF8574AP sein! Dieser ist aber nicht mehr zu bekommen (ich finde keinen) und es für uns erst mal gleich aussah haben wir den PCF8574AN bestellt - von TI!
Gefunden habe ich den AP zwar mittlerweile bei Farnell, wenn auch in einer neueren Version, derzeit aber nicht auf Lager. Werde weiterhin versuchen ihn zu bekommen, eine getätigte Bestellung von China ist bereits auf die
weite Reise gegangen
Geliefert und verbaut haben wir:
==> ULN 2803G (Darlington-Arrays) (Auf dem Tütchen bei der Lieferung von Reichelt stand zwar ULN 2803A drauf, drin war aber ein ULN 2803G, ich denke mal, dies macht keinen Unterschied.)
==> PCF8574AN von Texas Instrument (wie bestellt)
2. Ergebniss Inbetriebnahme (4 RNBFRA1.2 Boards zeichen das gleiche Verhalten -> von drei verschiedenen Personen zusammen gelötet ==> also Lötfehler ziemlich sicher auszuschliessen):
Testprogramme mit Bascom mit folgendem Ergebnis:
Testprogramm 8 ==> PCF3 funktioniert (Schrittmotoren, Energieports): Also der PCF3 auf dem Board (PCF8574AN) wird korrekt angesprochen und somit funktioniert auch die Schrittmotorensteuerung einwandfrei.
(Anmerkung: Hier hängt auch kein ULN2803G dran!)
Testprogramm 1 ==> PCF1 funktioniert nicht (Powerports Ausgang): Der PCF1 (PCF8574AN) wird über I2C korrekt angesprochen, aber der angeschlossene ULN (ULN2803G) schaltet nicht durch.
Eigener Test der I2C Kommunikation: Ich habe zwei Boards miteinander verbunden und über I2C (Master mit Slave) kommunizieren lassen. Funktioniert einwandfrei, Datenbits werden hin- und her gesendet.
3. Lösung nach Anfrage hier im Forum:
1. Wir haben gelernt, dass der Strom vom PCF8574AN wohl begrenzt ist und nicht ausreicht, den ULN2803G zu schalten. Nach Tipp hier im Forum haben wir ein Pullup Widerstandsnetzwerk (9 Pinne, 8 Widerstände 4,7 kOhm)
in die IC-Fassung des ULN-Eingangs geklemmt, das neunte Beinchen hochgebogen und ein Kabel angelötet und mit 5V auf dem Board verbunden. (siehe Bilder Anhang)
nun funktioniert auch das Testprogramm1. Also haben wir ja erst mal das Problem gelöst, aber es ist eine unschöne Lösung mit eingeklemmten Widerstandsnetzwerk.
4. Weiteres Vorgehen:
Definitiv funktioniert der PCF1 (8574AN von Texas Instrument) NICHT mit dem ULN803G (Darlingtonschaltung). Ich sehe nur die derzeitige Möglichkeit, den PCF8574AP zu bekommen, hoffe, dass die Bestellung von China (Ali Express)
das als Inhalt hat, was ich bestellt habe, nämlich die AP-Version. Diese kann wesentlich mehr mA liefern. Da viele wohl bereits das Board mit dem AP ans laufen gebracht haben, sollte es ja dann funktionieren.
Unabhängig davon: Nach den Links von Searcher (siehe weiter oben, auch hier wird man auf den PCF8574AN geführt, die habe ich ja) habe ich etwas merkwürdiges festgestellt. Es gibt zwei Datenblätter vom PCF8574AN von Texas Instruments:
Eins von 2005 und eins von 2015: Bei dem Datasheet von 2005 sind andere I2C Adressen angegeben als beim Datasheet von 2015. Ich benutze die I2C vom Datensheet 2015, sind übrigens auch die gleichen wie im Bascom Testprogramm.
Also diese funktionieren und sind die richtigen. Conrad bietet aber das veraltete Datasheet auf seiner Seite an, verschickt aber die neuen PCF8574AN
Also aufpassen, dass man sich das aktuelle Datasheet besorgt. Die sonstigen Kennzahlen sind bei beiden Datenblättern gleich.
Ich hoffe, nun alle Klarheiten beseitigt zu haben
Und entschuldige mich noch mal dafür, wenn ich mich vorher zu unklar ausgedrückt habe.
@Peter: Den ULD hatte ich nur ins Spiel gebracht, da er auf dem RN-Control Board verbaut war. Habe ich also nie benutzt. Der Unterschied zwischen ULD und ULN ist mir bewusst. Sorry, wenn das zur Verwirrung geführt hat.
Nochmal vielen Dank an alle, werde berichten, wenn ich die PCF8574AP aus China erhalte und verbaut habe.
Ansonsten kann ich nur noch mal sagen: Bitte gebt einen Hinweis in der Beschreibung des Boards an. Definitiv funktioniert es so mit dem PCF8574AN nicht und wenn dieser so schwierig zu bekommen ist, dann
bei der nächsten Version des Boards doch mal ein einen Pullup einbauen. Ich kenne mich leider nicht mit Eagle so aus, dass ich mir eine Änderung für mich zutraue.
Alle erwähnten Datenblätter des PCF8574AN (2005 und 2015) habe ich angehängt.
Viele Grüße,
Klaus
Beim Pcf8574 gibt es 2 Varianten, den Pcf8574 und den Pcf8574A. Diese unterscheiden sich in der Adresse.
MfG Hannes
Hallo Hannes,
stimmt, handelt es sich grundsätzlich um den PCF8574A. Egal ob AN oder AP, beide haben die gleichen I2C Adressen und die funktionieren auch,
das Problem liegt nicht beim Ansprechen von I2C.
Bei den oben erwähnten Datasheets handelt es sich in beiden Fällen um die "A" Version.
Die andere Version ist nur nötig, wenn man mit den I2C Adressen nicht auskommt.
LG,
Klaus
- - - Aktualisiert - - -
Hallo Zusammen,
jetzt habe ich die Unterschiede im Datenblatt von 2005 im Gegensatz zu 2015 des PCF8574AN verstanden:
Bsp: In dem neuen Datenblatt wird Hexadresse H72 (Binär 01110010) für Write und H73 (Binär 01110011)für Read angegeben. So muss ich die in Bascom angeben.
Dies bezieht sich auf die ganzen 8 Bits. Das LSB ist aber nur für Unterscheidung Read oder Write zuständig.
In dem alten Datenblatt wird Hexadress H39 (Binär 0111001) angegeben. Also nur 7bits: Das LSB wurde nicht mit einbezogen in die Hexberechnung, da dieses ja nicht zur Adresse gehört,
sondern nur über Read und Write entscheiden.
Dies ist der Unterschied.
Gruß,
Klaus
Hallo,
Ein Problem bei der Geschichte ist, dass in den letzten 20 Jahren viel in der Branche umgestellt wurde.
Da haben die Manager viel Mist gebaut!
Motorola hat in den 30er Jahren mal mit Autoradios angefangen. Dann haben sie später angefangen Halbleiter zu Bauen und wurden dann einer der grossen Hersteller. Dann haben sie auch noch Handys gebaut. Irgend so ein blöder Typ fand dann, dass die Zukunft in den Handys liegt und es wurde der ganze Rest verkauft. Motorola Halbleiter wurden zu ON Semiconductor.
Fairchild Semiconductor war der Erfinder des ICs. National Semiconductor wurde etwas später gegründet. Beide stellten dann von Dioden bis zu Mikroprozessoren alles her. 1987 wurden dann Fairchild von N.S. gekauft. Irgendwer bei N.S. war der Meinung, dass mit Dioden, Transistoren und Logik-ICs kein Geld zu machen sei und man nur noch an komplexen ICs etwas verdienen kann. Also wurden alle einfacheren Halbleiter zu Fairchild ausgelagert. Seit 1997 ist Fairchild wieder ein eigenständiges Unternehmen und macht mit dem Kleinkram enormen Profit
Die Siemens Halbleiter wurden in Infineon ausgelagert.
Der ganze Bauteil-Bereich von Philips wurde in NPX ausgelagert und weitere Teile an Vishay verkauft.
Die Liste ist noch lang!
Bei jedem Verkauf wurden Produkte gestrichen.
Eine andere Geschichte ist noch, dass jeder Hersteller eigene Prozesse hat um seine Halbleiter herzustellen.
Das führte z.B. zum Streit zwischen Intel und AMD. AMD hatte ein Abkommen mit Intel, dass sie die Intel-Prozessoren nachbauen durften und dabei auch Hilfe von Intel bekamen. Nun hatte AMD aber einen besseren Halbleiter-Prozess. Die entsprechenden AMD-CPUs benötigten einiges weniger an Strom als diejenigen von Intel. Entsprechend konnte AMD seine CPUs schneller takten. Dies führte dann zu Zeiten des Pentium zur Kündigung des Abkommens.
Hitachi hatte ein Abkommen mit Motorola und durfte die Motorola-CPUs nachbauen. Hitachi konnte aber EPROM-Zellen im selben Prozess mit der CPU herstellen. Zudem hatten sie auch noch einen passenden CMOS-Prozess. Den Motorola 6801 gab es dann von Hitachi als 6301 in CMOS. Hitachi hat dann auf den 6301-Chip noch Peripherie und PROM drauf gepackt, was Motorola damals nicht hin bekam. Dies führte dann zu diversen Rechtsstreitigkeiten, welche über gut 10 Jahre gingen. Hitachi hat dann Ende der 80er eigene CPUs entwickelt. Dies passte dann aber Motorola nicht. Anfang der 90er wurde dann der Rechtstreit in einem Vergleich eingestellt.
Mittlerweile verkauft Hitachi aber keine CPUs mehr. Zusammen mit Mitsubishi, und später noch mit NRC, wurde Renesas gegründet. Anfangs hat jeder seine Prozessoren in den Renesas-Topf geworfen und alle Familien konnten unter dem Namen Renesas bezogen werden. Seit gut 10 Jahren versucht man nun, die Produktpalette zu straffen. Weniger erfolgreiche Familien werden nicht mehr weiter entwickelt, sind aber noch lieferbar. Hitachi-CPUs stecken in einigen ABS-Systemen und da hat keiner Lust einfach den Prozessor zu wechseln.
Bei jedem Wechsel wurde die Produktpalette umgemodelt. ICs mussten Teilweise an den Hauseigenen Prozess angepasst werden und die Datenblätter wurden auch ins hauseigene Format umgeschrieben.
Dein PCF8574 stammt eigentlich noch aus der Philips-Küche.
Die ULN/UDN-Familien gab es schon in den 70er Jahren. Ich weiss gar nicht mehr, wer diese auf den Markt gebracht hat und ob diese Firma heute noch existiert?
Das mit den Buchstaben ist auch so eine Geschichte.
Zuerst einmal sind die Typenbezeichnungen nicht international genormt und geschützt. Dies war das Problem von Intel. Eigentlich sollte der Nachfolger des 80486 der 80586 werden. Nun konnte Intel i80586 nicht als geschützte Marke eintragen lassen, eine Zahlenkombination kann nicht geschützt werden. Man musste sich etwas einfallen lassen und so kam der Name Pentium (Pente = griechisch für 5).
Da bastelt also jeder Hersteller etwas eigenes zusammen.
Ein A oder B direkt hinter den Ziffern ist oft eine verbesserte Version des ursprünglichen Bauteils, welches dann pinkompatibel ist. Grundsätzlich unterscheiden die Buchstaben hinter der Nummer aber Gehäuseformen und Temperaturbereiche.
P steht oft für Kunststoff-Gehäuse und C für Keramik.
Allerdings steht bei Manchen Herstellern C für dem Comercional Temperaturbereich und M für Mil = Militärisch. N ist dann der normale Bereich ohne weitere Anforderungen.
Bei den EPROMS gab es auch einmal Verwirrung. Bekannt sind die 2708, 2716, 2732, 2764, 27128 usw. alle 8 Bit mal xKB. Das 2708 brauchte noch 3 Betreibspannungen (+5V, -5Vund +12V). Der Nachfolger war dann der 2716 mit 3 Spannungen.
Durch verbesserte Technologie kamen manche Hersteller mit nur noch +5V aus, bezeichneten ihren Nachfolger aber auch mit 2716! Hersteller, welche beide Varianten im Programm hatten, bezeichneten die 5V-Variante mit 2516.
Da musste man höllisch aufpassen beim Bestellen, zumal beide das selbe Gehäuse benutzten.
Die 2764 gab es dann nur noch in 5V. Wobei da noch was mit einer leicht unterschiedlichen Pin-Belegung, je nach Hersteller, war.
MfG Peter(TOO)
Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?
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