Hallo,
Du hast da zwei Probleme:
1. Der Übergangswiderstand zwischen Stab und Prüfspitze hängt vom Anpressdruck ab.
2. Der Gemessene Wert hängt dann auch noch vom Elektrodenabstand ab.
Da sollte man zuerst eine 4-Leitermessung machen, das kann dein Multimeter aber nicht.
Ein weiteres Problem bei der Zweileiter-Messung ist noch, dass du den Widerstand der Messleitung, Anschlussbuchsen und Prüfspitzen mitgemessen werden. Diese müsste man eigentlich noch vom Messwert abziehen.
Eine Widerstandmessung besteht darin, dass man durch den Widerstand einen bekannten Strom fliessen lässt und die Spannung misst.
Bei einer 4-Leiter-Messung hat man für beides eigene Anschlüsse.
Man schliesst also die Stromquelle am Widerstand an, irgendwelche Spannungsabfälle an den Prüfspitzen und an der Messleitung haben auf den Strom keinen Einfluss, das regelt die Stromquelle.
Zwischen den Anschlüssen für den Messstrom macht man dann die Spannungsmessung. Da eine Spannungsmessung recht hochohmig erfolgt, fliesst über die Kontaktflächen, Messspitzen und die Messleitung auch praktisch kein Strom, welcher einen Spannungsabfall erzeugen kann.
So ein Feld, Wald und Wiesen ADC misst meistens Spannungen im Bereich von 0-2.2V oder 0-5V. Um jetzt einen 1 Ohm Widerstand mit maximaler Auflösung zu messen, müsste man 5A als Messstrom anlegen. Das wird dann schnell eine heisse Geschichte.
Also brauchst du noch Verstärker für die Messspannung.
Ein ADC vergleicht die unbekannte Spannung immer irgendwie mit einer bekannten, der Referenzspannung. Gemessen wird eigentlich
Messspannung / Referenzspannung
Wie man daraus sehen kann, ist die Genauigkeit direkt abhängig von der Referenzspannung.
Da wir die Messspannung noch verstärken müssen kommt noch der Fehler durch den Verstärker dazu.
Diese statischen Fehler kann man dann durch einen Abgleich kompensieren.
Das nächste Problem ist dann die Temperatur. Alle elektronischen Bauteile verändern ihre Parameter mit der Temperatur, das geht auch noch als Messfehler mit ein.
Und mit dem Alter verändern sich alle Parameter auch noch einmal.
Die Genauigkeit wird also nicht nur von der Anzahl Bits des ADC bestimmt, sondern auch noch durch das ganze Gemüse drum rum.
In einem gewissen Bereich ist es nur eine Preisfrage, wie genau man so etwas machen kann.
Ein weiteres Problem ist noch, dass wenn sich zwei unterschiedliche Leitermaterialien berühren, ein Thermoelement entsteht. Solche Thermoelemente entstehen in der Steckbuchse, beim Übergang Stecker Messleitung, Messleitung Prüfspitze und Prüfspitze Prüfling.
Je nach Materialpaarung kommen da schnell ein paar mV zusammen.
Die Thermospannung ist Temperaturabhängig, man damit die Temperatur messen oder auch Thermoelemente zur Stromerzeugung herstellen.
Theoretisch sind diese Spannungen in den beiden Messleitungen für die Spannung entgegengesetzt, addieren sich also zu Null. Praktisch ist halt nie alles genau gleich und es bleibt ein Rest, welcher dann als Messfehler mitgemessen wird.
Nun gibt es aber noch das Widerstandsrauschen. Spätestens an diesem Punkt kann man nur noch statistische Aussagen über den Messwert machen.
MfG Peter(TOO)
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