Hallo,
dadurch, dass ich mehr und mehr beruflich und privat mit 3D-Druck in Kontakt komme habe ich mich entschlossen mir einen 3D-Drucker zuzulegen.
Mit dem Bewusstsein, dass ich sehr viel modifizieren werde und der Drucker mit seinen Aufgaben wachsen wird habe ich mich dennoch entschlossen, einen fertigen 3D-Drucker zu kaufen.
Ich hatte mir schon länger den Daycom 3DP-100 bei Pollin angeguckt, da er für den echt günstigen Preis eine gute Figur macht. Er sieht schick aus und es sind hochwertige Komponenten verbaut.
Als einer dieser Drucker im Internetauktionshaus erschien konnte ich für fast die Häfte des Preises nicht NEIN sagen und habe zugeschlagen.
Als dieser dann schnell bei mir aufschlug habe ich ihn sofort ausgepackt, nicht lange gezögert und einfach mal eine Datei von der enthaltenen SD-Karte ausgedruckt... nach einer Stunde und einer halben Eule blieb der Drucker zunächst unerwartet stehen! Eine kurze Inspektion zeigte mir, dass durch die Vibrationen die SD-Karte rausgerutscht war - eine Kleingikeit.
Mit einen Stück Papierschnipsel zwischen SD-Karte und Slot ging es schnell weiter - die ersten Resultate ließen nicht lange auf sich warten.
Plug&Play - damit habe ich nicht gerechnet - ohne jegliche Erfahrungen ließen sich schnell akzeptable Ergbenisse erzielen.
Ich wollte mich steigern und mich an einfachen Getrieben probieren. Hierbei scheiterte ich jedoch bei der Geometrie. Der Drucker wollte keine Kreise, sondern nur verzerrte Ellipsen drucken (die ich vorher bei Figuren nicht bemerkt habe). Nachdem ich mich ziehmlich geärgert habe, wollte ich nicht glauben, dass die erprobte H-Bot Mechanik solche schwächen hätte.
Wieder untersuchte ich den Drucker und mir fiel auf, dass die unteren Umlenkrollen der Riemen durch die Schrauben geklemmt wurden und so nicht frei drehten. Mit 4 Unterlegscheiben war das schnell behoben.
Und siehe da - schöne runde Kreise!
Nach mehreren Drucken und immer größer werdenden Werkstücken steigerte sich der Wunsch nach einem Heizbett, da es kaum mögich war große Werkstücke über den ganzen Bauraum zu drucken. Sie hoben sich durch das Abkühlen immer an den Ecken ab, bis ich dann das Programm abbechen durfte...
Damit habe ich den Drucker gründlich untersucht und die Hardware ermittelt:
- als Controller kommt ein "MEGA CONTROLLER" zum Einsatz. Dieser wird über ein "Mini Panel" bedient.
- das Netzteil ist ein externes mit 12 Volt
- die Z-Achse wird mit Rundwellenführungen und Kugelumlaufbuchsen geführt, der Antrieb erfolgt über einen Gewindetrieb
Die verwendete Software ist Marlin 1.0.
Erfreut darüber, dass der "MEGA CONTROLLER" bereits elektrisch für eine Heizbett-Ansteuerung vorbereitet ist habe ich mir schnell ein geeignetes Heizbett mit passendem Glas bestellt. Ebenso ein separates 24 V Netzteil. (das Heizbett unterstützt auch 12 V - aber dann werden die Ströme grenzwertig)
Parallel fing ich an zu testen, ob die Software das Heizbett unterstützt. Eine LED am Leistungs-Mosfet sollte das auch ohne Hardware bestätigen - leider nicht...
Also musste ich mich mit der Firmware beschäftigen. Die Arduno-Umgebung war schnell installiert und entsprechende Marlin-Firmware gefunden. Da ich damit üebrhaupt keine Erfahrung hatte habe ich zunächst meinen Dragon-Programmer am ISP angeschlossen um das alte Programm auszulesen. Erstaunlich - es ging - kein Kopierschutz - so habe ich nun eine Sicherheitskopie und kann nichts falsch machen wenn ich eine andere modifizeirte Firmware aufspiele.
Ebenso habe ich alle eingestellten Parameter für Vorschub, Verfahrwege und Geschwidnigkeiten aufgeschrieben um diese in die neue Firmware einzutragen.
Nach ein bisschen Recherche stellte ich fest, dass die Marlin Version 1.1 bereits den "MEGA CONTROLLER" voll unterstützt (die Version 1.0 muss manuell konfiguriert werden). Das Board kann einfach ausgewählt werden und alle Ports- und Pins sind einfach zu konfigurieren. Nachdem alle Fehermeldungen durch doppeltes definieren beseitigt wurden lief die neue Firmware recht schnell. Schön - die neue Firmware ist deutlich komfortabler - alle Parameter können am Gerät selber eingestellt werden. Zudem ist die Menüführung jetzt auf Deutsch.
Soweit ist die Firmware aufgesetzt - sicher muss ich noch ein paar Parameter anpassen - z.B. die Regel-Parameter für das Bett.
Aber jetzt geht es erstmal an die Mechanik.
Als nächstes ist geplant:
- Einbau einer größeren Aluminiumplatte als Unterlage für das Heizbett
- Halteklammern/Befestigung für die Glasplatte um diese auch nach dem Druck entnehmen zu können
- Ersetzten des externen Netzteils - der Drucker soll ein Kaltgeräteanschluss mit Ein-Schalter bekommen
- Einbau einer Beleuchtung (LED-Stripes) damit man besser zugucken kann (klingt blöd - aber ist immer wieder ein Spaß)
- eventuell baue ich Türen ein, damit der Drucker eine konstantere Temperatur im Druckraum hat (er soll später in der Werkstatt mit gelegentlicher Zugluft stehen)
- ich denke auch darüber nach eine gezieltere Kühlung am Hot-End einzubauen, wie man sie bei anderen Druckern sieht
Anbei ein paar Bilder vom Drucker, den Komponenten und einigen Druckbeispielen.
Gruß Erik
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