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Thema: Mobilität - Teurer Diesel für billige Elektroautos?

  1. #1
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    Idee Mobilität - Teurer Diesel für billige Elektroautos?

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    Bild hier   Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hält eine höhere Dieselsteuer für richtig, wenn damit der Kauf von Elektroautos bezuschusst wird. Auch im Finanzministerium hat der Vorstoß Anhänger.*Der Automobilclub ADAC und die Autoindustrie sind strikt dagegen.

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  2. #2
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Irgendwie verstehe ich die Gegenargumente nicht so ganz? Aktuell wird Diesel durch die niedrigere Steuer eigentlich subventioniert.

    Allerdings kenne ich in diesem Punkt die deutsche Geschichte zu wenig, irgendeine Idee wird da wohl dahinter gesteckt haben, Diesel weniger zu besteuern als Benzin?
    Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Aktuell wird Diesel durch die niedrigere Steuer eigentlich subventioniert.
    Bei einem Verkaufspreis an der Tankstelle von EUR 0,99 pro Liter Diesel liegt der Produktpreis bei EUR 0,36. Der Rest ist Steuer (EUR 0,47 Mineralölsteuer und EUR 0,16 MWSt). Ob dieser Steueranteil im Sinne einer Lenkungsfunktion sinnvoll ist sei dahingestellt, den Verkaufspreis als subventioniert zu bezeichnen ist aber schon mutig (oder hast Du das smilie vergessen?).

    Allerdings kenne ich in diesem Punkt die deutsche Geschichte zu wenig, irgendeine Idee wird da wohl dahinter gesteckt haben, Diesel weniger zu besteuern als Benzin?
    Solche Entscheidungen werden von der Regierung kurz nach Wahlen getroffen, wenn der Bürger gerade keine Möglichkeit der Einflußnahme hat und die Wut darüber bis zur nächsten Wahl verraucht ist. Das (nach meiner Erinnerung) einzige Mal dass der Mineralölsteuersatz in einem Parteibeschluss stand war 1998 bei den GRÜNEN, als man den Benzinpreis auf DM 5,00 heben wollte. Die Außenwirkung war verheerend für die Partei. Ehrlichkeit ist nichts, was sich in der Politik auszahlt.
    Der niedrigere Steuersatz auf Diesel ist auf den Einfluß von Wirtschaftsverbänden zurückzuführen, zu Zeiten als gewerbliche Fahrzeuge ein Diesel, der PKW des Privatmenschen aber ein Benziner war. Mit Sicherheit wurde die Einführung des Dieselmotors als Antrieb für PKW stark von dieser Steuerentscheidung gefördert. Unterschiedliche Besteuerung als Lenkungsmaßnahme funktioniert also (wenn auch nicht unbedingt im Sinne der Erfinder).

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Hallo,
    Zitat Zitat von ranke Beitrag anzeigen
    Bei einem Verkaufspreis an der Tankstelle von EUR 0,99 pro Liter Diesel liegt der Produktpreis bei EUR 0,36. Der Rest ist Steuer (EUR 0,47 Mineralölsteuer und EUR 0,16 MWSt). Ob dieser Steueranteil im Sinne einer Lenkungsfunktion sinnvoll ist sei dahingestellt, den Verkaufspreis als subventioniert zu bezeichnen ist aber schon mutig (oder hast Du das smilie vergessen?).
    Nein, da habe ich nichts vergessen, aber im Vergleich zum Benzin, ist Diesel verbilligt.
    Bei den Kraftstoffen wird der Preis über die Steuern gelenkt.

    Zitat Zitat von ranke Beitrag anzeigen
    Der niedrigere Steuersatz auf Diesel ist auf den Einfluß von Wirtschaftsverbänden zurückzuführen, zu Zeiten als gewerbliche Fahrzeuge ein Diesel, der PKW des Privatmenschen aber ein Benziner war. Mit Sicherheit wurde die Einführung des Dieselmotors als Antrieb für PKW stark von dieser Steuerentscheidung gefördert. Unterschiedliche Besteuerung als Lenkungsmaßnahme funktioniert also (wenn auch nicht unbedingt im Sinne der Erfinder).
    Hier bei uns (CH) ist Diesel etwas teurer als Benzin.
    Macht eigentlich auch Sinn, da nach der klassischen Aufteilung Dieselfahrzeuge eher mehr Kosten an den Strassen verursachen.

    BTW: Funktionierende Lenkungsabgabe
    Bei euch sind dadurch auch die Bauern Mercedes gefahren, weil dies früher der einzige PKW mit Diesel war.
    Hier waren es VW-Käfer und später Subaru.

    MfG Peter(TOO)
    Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Bei euch sind dadurch auch die Bauern Mercedes gefahren, weil dies früher der einzige PKW mit Diesel war.
    Ja, das waren die 200D "Strich-8" Mercedes mit 55 PS, landläufig wegen ihrer unvergleichlichen Fahrdynamik auch "Wanderdüne" genannt.
    Diesel ist bei uns für Landwirte noch billiger: als Agrardiesel kann die Mineralölsteuer teilweise rückvergütet werden. Die Landwirtschaft wird in der EU schon stark gebauchpinselt, kein Wunder dass das Preisniveau für Lebensmittel entsprechend niedrig ist. Man hat das aber vorher schon in Form von Steuern bezahlt.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von Michael
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    Agrardiesel ist ja nur ein Nebenschauplatz.
    Ohne den würde es in Deutschland vielleicht gar keine Landwirtschaft mehr geben (siehe Agrardiesel Vergleich ganz unten)

    Jetzt hatte D in den letzten Jahren Steuereinnahmen ohne Ende und anstatt hier mal sinnvoll was zu subventionieren, wird gleich nach dem Prinzip rechte Tasche linke Tasche umverteilt.

    Ich habe eher das Gefühl, dass Elektroautos künstlich verteuert bzw. schlechtgemacht werden, weil noch kein Modell zur Abzocke vorhanden ist.
    Wenn man preislich ein aktuelles E-Auto mit 4,16€ (16 kWh) /100km mit einem Diesel von 5€ (5l) /100km vergleicht, fällt auf, dass es sich durchaus lohnen würde.
    Wenn aber z.B. Renault dann einfach noch 80€ Miete im Monat kassiert, geht die Rechnung nicht auf.
    Und ganz blöd sind die Kunden ja auch nicht, die können auch rechnen.
    Manche müssen das auch, wenn die Reallöhne sinken.

    Wie gesagt, anstatt die Subvention beim Kauf eines E-Autos zu zahlen siehe hier, soll Diesel verteuert werden.
    Das macht das E-Auto nicht billiger, nur andere teurer.

    Gruß, Michael

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Ohne den würde es in Deutschland vielleicht gar keine Landwirtschaft mehr geben (siehe Agrardiesel Vergleich ganz unten)
    Glaube ich nicht, dann gäbe es in der Schweiz auch keine Landwirtschaft mehr. Agrarprodukte wären dann eben etwas teurer, die Landwirte hätten trotzdem ihr Einkommen.
    Aber durch die Subventionen wird jeder Fleck Wiese in einen Maisacker umgewandelt um mit viel Spritzmittel Biomasse für die Energiegewinnung herzustellen. Für den Landwirt rechnet es sich, für die Volkswirtschaft ist es vermutlich Unsinn.

    Wenn man preislich ein aktuelles E-Auto mit 4,16€ (16 kWh) /100km mit einem Diesel von 5€ (5l) /100km vergleicht, fällt auf, dass es sich durchaus lohnen würde.
    Insbesondere fällt auf, dass Du hoch versteuerten Diesel mit niedrig versteuertem Strom vergleichst. Und weil es immer noch nicht reicht, soll man den Diesel also noch höher versteuern. Klar, das kann man so machen, aber wofür? Was wird denn besser, wenn alle elektrisch fahren?

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von Michael
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    Insbesondere fällt auf, dass Du hoch versteuerten Diesel mit niedrig versteuertem Strom vergleichst.
    http://www.verivox.de/themen/strompreiszusammensetzung/
    46% sind Erzeugungspreis, der Rest Steuern. So viel weniger ist das auch nicht.

    Und weil es immer noch nicht reicht, soll man den Diesel also noch höher versteuern. Klar, das kann man so machen, aber wofür?
    ich hatte doch eher das Gegenteil geschrieben, oder war die Frage nicht an mich gerichtet?

    Was wird denn besser, wenn alle elektrisch fahren?
    -Luftverbesserung in Ballungsräumen
    -Energieverbrauch sinkt
    -Kosten sinken (Verbrauch)
    -erneuerbare Energien Anteil am Verkehr steigt (weniger CO2)
    -geringerer Wartungsaufwand
    -mehr Drehmoment/Fahrspass
    -keine Geruchsbelästigung (und keine Benzolfreisetzung)
    -selbst "erzeugte" Energie möglich -> Umgehung von Vertrieb u. Steuer (Kosten)

    reicht das erstmal als Vorteile?

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Und weil es immer noch nicht reicht, soll man den Diesel also noch höher versteuern. Klar, das kann man so machen, aber wofür?
    ich hatte doch eher das Gegenteil geschrieben, oder war die Frage nicht an mich gerichtet?
    Du hattest geschrieben:
    Wie gesagt, anstatt die Subvention beim Kauf eines E-Autos zu zahlen siehe hier, soll Diesel verteuert werden.
    Das macht das E-Auto nicht billiger, nur andere teurer.
    Wie könnte man das anders verstehen?

    -Luftverbesserung in Ballungsräumen
    Einverstanden, vermutlich aber nicht gravierend. Feinstaub, der derzeit als kritischste Komponente gilt, kommt aus sehr vielen Quellen. Der Verkehr ist eine davon, allerdings kommt viel auch aus Reifenabrieb und Bremsstaub. Das macht der Elektro auch.
    -Energieverbrauch sinkt
    Das müsste dann aus einer besseren Energienutzung beim E-Fahrzeug kommen. Ich vermute das hängt auch stark von den Fahrbedingungen ab, Stadtverkehr wäre für Elektro wahrscheinlich günstiger (Bremsenergierückgewinnung). Andererseits sind die Akkus unverhältnismäßig schwer, das ist gerade wieder ungünstig. Ich muss zugeben, ich habe keine belastbaren Daten um hier in eine fruchtbare Diskussion einzusteigen.
    erneuerbare Energien Anteil am Verkehr steigt (weniger CO2)
    Ist natürlich immer ein wünschenswertes Ziel. Aber man sollte seinen Blick nicht auf den Energieverbrauch im Verkehr verengen. Man könnte mit einfacheren Mitteln erneuerbare Energie in der Wärmeerzeugung (Raumklimatisierung mittels Wärmepumpe) einsetzen (anstelle von Erdgas/Heizöl). Stationäre Wärmespeicher sind einfacher zu realisieren als mobile Stromspeicher. Machbar ist das, es krankt nur an der Rentabilität, weil Energie für Heizzwecke weniger besteuert wird als Energie als Treibstoff.
    geringerer Wartungsaufwand
    Ja, das könnte gültig sein, wenn der Akku so lange hält wie der Rest vom Auto.
    mehr Drehmoment/Fahrspass
    Mag für Freunde des Kavalierstarts ein Argument sein. Beißt sich etwas mit der Argumentation bezüglich Energieersparnis.
    keine Geruchsbelästigung (und keine Benzolfreisetzung)
    Ist eigentlich seit Einführung des Kats kaum mehr ein Problem (Diesel enthält kein Benzol, allerdings Ottokraftstoff).
    selbst "erzeugte" Energie möglich -> Umgehung von Vertrieb u. Steuer (Kosten)
    Solange man für eine verkaufte kWh mehr Geld bekommt wie für eine eingekaufte ist das kaum interessant.

    Nachteile der Elektromobilität sehe ich in:
    - Gespeicherte Energiemenge ist zu gering für eine brauchbare Reichweite, speziell wenn man auch noch eine Innenraumheizung haben will
    - Schnelle Nachlademöglichkeit ist nicht gegeben
    - Nachladen über Nacht ist nur für Besitzer eines privaten Parkplatzes möglich

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von White_Fox
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    Eine höhere Steuer halten die meisten Politiker meistens für richtig...außer, es stehen gerade Wahlen an.

    Der Staat nimmt mehr als genug Steuern ein, um E-Autos auch so zu subventionieren (wenn es denn nur darum ginge), die Argumentation dieser SPD-Tante ist in dieser Hinsicht schwachsinnig. Bestimmt hielte diese Frau eine höhere Steuer für Kraftstoffe auch ohne E-Auto richtig. Wenn der Staat nicht Geld an allen möglichen (und scheinbar unmöglichen) Ecken schneller verjubeln würde als es erarbeitet werden kann...

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