Seit Monaten schon übertrumpfen sich die Autohersteller mit immer neuen Sensationsmeldungen über ihre Fortschritte hinsichtlich des automatisierten Fahrens. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Autobauer und ihre Zulieferer intensiv an der Entwicklung intelligenter Steuerungssysteme und somit dem autonomem Fahrzeug forschen, doch an welchem Punkt dieses “evolutionären” Prozesses stehen wir? Gerüchten zufolge (Tesla Autopilot) arbeitet Tesla bereits an einer eigenen autonomen Carsharing-Flotte.Audi meldet, dass eines seiner Autos bereits zu 99 Prozent autonom von San Francisco nach New York (knapp 5.400 Kilometer) gefahren ist.Doch was genau bedeutet das?
Zuerst einmal muss klar sein, dass es zwischen dem konventionellen Autofahren und dem vollständigen autonomen Fahren mehrere Automatisierungsgrade gibt. Die erste Stufe dieses Prozesses, das assistierte Fahren, ist bereits in Form von Spurhalte-, Stau- oder Parkassistenzsystemen auf den Straßen präsent. Die nächste Stufe,das teilautomatisierte Fahren, bei welchem der Fahrer das System ständig überwachen muss, wird derzeit realisiert. In den nächsten beiden Schritten, dem hoch- und vollautomatisiertem Fahren, wird das Zutun des Fahrers nach und nach überflüssig, bis dieser schließlich auf der letzten Automatisierungsstufe vollkommen überflüssig wird. Prognosen zufolge wird dieser letzte Schritt jedoch erst ab dem Jahr 2030 realisierbar sein.
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Das Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur “unterstützt die Entwicklung des automatisierten Fahrens. Automatisierte Systeme können einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Fahrfehler aufzufangen und den Fahrer zu entlasten”. In der neuen Technologie steckt demnach auch die Hoffnung, dass es durch die Systeme zu mehr Sicherheit, weniger Unfällen und auch weniger Verletzten im Straßenverkehr kommt.
Der politische Fokus liegt eindeutig auf der Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Allerdings ist der Druck, möglichst schnell Innovationen auf diesem Gebiet zu präsentieren, zwischen den Autoherstellern bereits jetzt sehr groß.Während Hyundai und Audi bereits mit teilautonomem Fahren auf Autobahnen werben, arbeitet sich Volvo auf australischen Straßen ab.Der Big-Player dieses Businesses ist jedoch Google, dessen teilautonome Autos gerade genau wie die von Daimler und BMW auf Kaliforniens Straßen getestet werden.
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Probleme sind Datenschutz und Verantwortung bei Unfällen
Der technische Fortschritt schreitet so erfolgreich voran, dass nicht mehr nur die Entwicklung der neuen Sensorik, sondern zunehmend auch die Frage der Implementierung in den Fokus gerät. So stellte der Automobilzulieferer Delphi auf der diesjährigen IAA in Frankfurt ein Auto vor, welches zwar selbst fahren kann, dessen Sensoren jedoch so unauffällig angebracht waren, dass diese nicht auf den ersten Blick erkennbar waren.
Die Schwierigkeiten und Schwächen der neuen Technologie liegen jedoch auf einem ganz anderen Gebiet. So stellt sich einerseits die Frage, was mit den anfallenden Daten passiert,die während einer Fahrt gesammelt werden und wie andererseits Unfälle juristisch behandelt werden müssen. Während das Verkehrsministerium sich in der ersten Frage in einer Vorreiterrolle sieht (“Automatisiertes Fahren gewährleistet IT-Sicherheit und digitale Souveränität. Das BMVI setzt sich für IT-Sicherheitsstandards und Datenschutzvorgaben ein, die international Maßstäbe setzen”), ist Volvo auf juristischem Gebiet bereits vorgeprescht und kündigte an, die Haftung bei ihren autonom fahrenden PKW zu übernehmen.
Ganz andere Probleme sehen IT-Experten jedoch in diesem Automatisierungsprozess an sich. Wie ist gesellschaftlich damit umzugehen, wenn Maschinen nun auch Dienstleistungen wie das Fahren übernehmen? Es drohe eine massive Reduktion von Arbeitsplätzen, wie beispielsweise im Bereich der Logistik und dem öffentlichem Verkehr.
Eva Förster
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