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Thema: Frage zu Industrie 4.0 und IoT

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  1. #1

    Frage Frage zu Industrie 4.0 und IoT

    Hallo Community,

    Zur Zeit sind Themen wie Industrie 4.0 und iot (Internet of Things) zumindest medial in aller Munde.
    Mich würde interessieren, ob sich daraus neue Aufgaben für Entwickler gebildet haben ?
    Habt Ihr schon Erfahrungen / Aufträge in dieser Richtung, oder ist alles wie bisher?

  2. #2
    shedepe
    Gast
    Such mal im Forum nach Industrie 4.0. Da gab es bereits einen ähnlichen Thread dazu.
    Industrie 4.0 ist in erster Linie ein Buzzword das viele Mikroentwicklungen versucht in einen großen Trend zu drängen.
    Zusammenfassend kann man sagen: Alles wird vernetzter, die Automatisierung schreitet in vielen/ (allen ?) Bereichen vorran.

    Aufgaben für den Entwickler haben sich dadurch natürlich andere ergeben. Ich würde das allerdings nicht unbedingt als Industrie 4.0 bezeichnen, bzw. eben als Teil dessen. (Industrie 4.0 ist eben etwas...allgemein gehalten)
    Man kann sich aber recht einfach Vorstellen, dass nach mehr Schnittstellen, mehr Vernetzung und neuen Steuerungen auf Basis dieser Vernetzung gefragt wird.

  3. #3
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    Hallo,

    Primär ist das Marketing Geplapper!

    Für die Entwickler ändert sich nur, dass jetzt das Marketing will, dass auch der Staubsauger und der Wasserkocher eine Schnittstelle haben.
    Darf natürlich immer noch nichts kosten, aber Schnittstellen sind für die Entwickler nicht wirklich etwas neues.
    Hinzu kommt, dass heute die Integrationsdichte so hoch ist, dass z.B. für Bluetooth schon alles im Chip ist, sogar die Antenne und der Protokoll-Handler. Der Entwicklungsaufwand ist da bei nicht höher als für eine Schnittstelle mit einem USART.

    MfG Peter(TOO)
    Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Roboter Experte
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    Hallo,

    Zitat Zitat von Peter(TOO) Beitrag anzeigen
    Primär ist das Marketing Geplapper!
    Ja, allerdings führt es im Moment dazu, dass einiges an Geld in solche Projekte fliesst.

    Habe mir kürzlich die Themenliste zur ARM Entwicklerkonferenz nächste Woche angesehen. Firmen wie IBM oder Western Digital entdecken plötzlich ihre Liebe für Embedded ...

    Zitat Zitat von Peter(TOO) Beitrag anzeigen
    Darf natürlich immer noch nichts kosten, aber Schnittstellen sind für die Entwickler nicht wirklich etwas neues.
    Im Mikrocontrollerbereich, also bei den kleinsten Dingen im IoT, kommen schon allerlei Neuigkeiten auf die Entwickler zu, z.B. Verschlüsselung.

    Wenn man sich die aufkommende Doku für ARMs Einsteigersoftware anschaut, ist das schon einen Level höher, als das alte mbed 2.0, was ein bischen die Antwort auf Arduino war.
    https://www.mbed.com/en/

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von White_Fox
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    Zitat Zitat von Mxt Beitrag anzeigen
    Im Mikrocontrollerbereich, also bei den kleinsten Dingen im IoT, kommen schon allerlei Neuigkeiten auf die Entwickler zu, z.B. Verschlüsselung.
    Wo ist das bitte neu? Neu sind allenfalls die Risiken und Angriffsmöglichkeiten die sich auftun, wenn man das Thema Verschlüsselung zu lax oder gar nicht behandelt. Siehe diverse Einbruchsmöglichkeiten in Autos, wo man z.B. die ach so sichere Türverriegelung dank ungesichertem CAN-Bus im Seitenspiegel ausgehebelt hat. Oder ungesicherte Bluetooth-Verbindungen z.B. zu Reifendrucksensoren, über die man Zugriff auf diverse Sicherheitsfunktionen des Autos bekommen konnte.

    Für manche Menschen mag es etwas grundsätlich Neues sein, wenn man seine Kaffemaschine bereits über das Smartphone von unterwegs aus anwerfen kann, oder der Abteilungsleiter von unterwegs aus sehen kann wieviele Teile seine Produktionslinie bereits gefertigt hat.
    Für einen Ingenieur ist es einfach nur Technik, die teilweise schon Jahrzehnte existiert.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Roboter Experte
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    Zitat Zitat von White_Fox Beitrag anzeigen
    Wo ist das bitte neu?
    Genau das meine ich doch, was Du da beschreibst. Im Automotive und im Industriebereich sind die meisten Entwickler absolute Analphabeten in diesem Bereich.

    CAN-Bus ist genauso ein Beispiel, wie die SPS, die einfach ins Internet gehängt wird. Das sich da in vielen Bereichen nur etwas ändert, wenn etwas passiert, muss man leider als gegeben hinnehmen. Da geht es um Management, nicht um Ingenierskunst.


    Auch wenn mich die Wortwahl beunruhigt, ist es schon mal schön zu sehen, wenn man bei ARM schreibt iot brauche "banking class security". Das wird dann aber auch für die Bastler neu, wenn die Komponenten im intelligenten Heim dem Arduino nur Beachtung schenken, wenn der sich mit Zertifikat ausweist.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Hallo,
    Zitat Zitat von Mxt Beitrag anzeigen
    Genau das meine ich doch, was Du da beschreibst. Im Automotive und im Industriebereich sind die meisten Entwickler absolute Analphabeten in diesem Bereich.
    In diesen Bereich habe ich keinen Einblick mehr, ich weiss nicht ob es an den Entwicklern oder am Management liegt, welches kein Geld für die Sicherheit bereit stellt.

    Zitat Zitat von Mxt Beitrag anzeigen
    CAN-Bus ist genauso ein Beispiel, wie die SPS, die einfach ins Internet gehängt wird. Das sich da in vielen Bereichen nur etwas ändert, wenn etwas passiert, muss man leider als gegeben hinnehmen. Da geht es um Management, nicht um Ingenierskunst.
    Manche Probleme sind leider schon fast so alt wie die Computer, wie z.B. dass die im Handbuch dokumentierten Accounts und Passwörter nach der Installation nicht geändert werden
    Ist heute noch bei vielen Modem/Routern im Netz immer noch so.
    Auch habe ich nie verstanden wie man ganze Arztpraxen oder Rechtskanzleien mit WLAN ausstatten kann und darüber dann sensible Daten überträgt. Ein Kabel lässt sich natürlich auch anzapfen aber dazu braucht man einen physischen Zugang zum Kabel oder entsprechende Malware.

    Der Trick mit Bluetooth und dem Reifendrucksensor ist natürlich ein Klassiker. Nach Aussen hin wird abgeschottet aber intern verwendet man ungesicherte Verbindungen.
    Da war doch mal was mit der Kette und dem schwächsten Glied ??

    Zitat Zitat von Mxt Beitrag anzeigen
    Auch wenn mich die Wortwahl beunruhigt, ist es schon mal schön zu sehen, wenn man bei ARM schreibt iot brauche "banking class security". Das wird dann aber auch für die Bastler neu, wenn die Komponenten im intelligenten Heim dem Arduino nur Beachtung schenken, wenn der sich mit Zertifikat ausweist.
    Das einrichten des Zertifikates ist neu, der Rest beschränkt sich im Wesentlichen auf andere API-Aufrufe.
    Wobei eine geschickt aufgebaute Bibliothek die transparent machen kann.

    Allerdings gibt's dann in Zukunft ein nettes kleines Problem:
    Was ist, wenn das Zertifikat abgelaufen ist?
    Das Gerät wird dann unbrauchbar.
    Nach Ablauf der Garantifrist, kennen viele Hersteller ihre Geräte gar nicht mehr, oder der Hersteller ist nicht mehr existent.

    Gerade im Industriebereich sind viele Geräte über 10 Jahre im Einsatz und eine Stunde Produktionsausfall kostet locker mal 10'000 bis 100'000€.
    Und was ist, wenn mitten im Überholvorgang auf der Autobahn das Fahrzeug streikt, weil das Zertifikat abgelaufen ist?

    MfG Peter(TOO)
    Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?

  8. #8
    SPSAmeise
    Gast
    Zitat Zitat von 6pac Beitrag anzeigen
    Hallo Community,

    Zur Zeit sind Themen wie Industrie 4.0 und iot (Internet of Things) zumindest medial in aller Munde.
    Mich würde interessieren, ob sich daraus neue Aufgaben für Entwickler gebildet haben ?
    Habt Ihr schon Erfahrungen / Aufträge in dieser Richtung, oder ist alles wie bisher?
    Das kommt drauf an ob man einen Arbeitgeber hat, der den Wandel ernst nimmt oder wie der Laie auch nur denkt es sei Marketing um somit alles aufzuschieben.
    Selbstverständlich ändert sich immer was für Entwickler, und natürlich muss man in Weiterbildung und neue Standards investieren, dass war noch nie anders wenn man Wettbewerbsfähig bleiben will.

    SPS ist doch das beste Beispiel, Umfang und Aufgabenbereich sind ständig gewachsen, auch ohne die Hobby Nostalgiker, die auch heute noch sagen
    würden, dass einzig wahre und schnellste sei IL. Würde es denen nach gehen, wären wir heute noch bei der reinen Steuerung und in keinster Weise voran gekommen.

    Von den Sprachen und Hardwareanforderungen mal abgesehen, wurde SPS mit der Zeit um Fehlerbehandlung, Datenverarbeitung, Skalierung usw. ergänzt.
    Da konnten sich Ingenieure und Programmierer auch nicht einfach hinstellen und sagen, mit dem IT Wandel oder Digitalisierung hätten sie alle nichts zutun.

    Mit der altmodischen Denke, darf man sich allerdings auch nicht um Fachkräftemangel in Deutschland wundern, denn moderne Ingenieure und Mechatroniker mit IT Expertenwissen wachsen nicht von Bäumen.

  9. #9
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Hallo,
    Zitat Zitat von SPSAmeise Beitrag anzeigen
    Das kommt drauf an ob man einen Arbeitgeber hat, der den Wandel ernst nimmt oder wie der Laie auch nur denkt es sei Marketing um somit alles aufzuschieben.
    Selbstverständlich ändert sich immer was für Entwickler, und natürlich muss man in Weiterbildung und neue Standards investieren, dass war noch nie anders wenn man Wettbewerbsfähig bleiben will.
    Aus meiner Sicht als Elektronikentwickler hat sich in den letzten 40 Jahren grundsätzlich an den Anforderungen nichts geändert!

    Man(n) muss immer an Ball bleiben und sich mit den Weiterentwicklung der Technik befassen.
    Das Argument: "das haben wir vor 10 Jahren schon versucht", zählt eben nicht, weil es heute Bauteile gibt, welche es damals noch nicht gab.
    Ob da jetzt, für iot noch eine Schnittstelle an den Staubsauger kommt, ist eben auch nichts wirklich Neues. Bei vielen Geräten gab es die schon inoffiziell, für die Fabrikation.
    Ob man jetzt eine JTAG-Schnittstelle, Bluetooth oder USB 3 hat, sie besteht immer aus einer Schnittstelledefinition, den Pegeln, dem Timing und einem Datenprotokoll.

    Hinzu kommt, dass heute die wichtigen Standard-Schnittstellen schon in der Hardware aktueller µCs vorhanden sind und vom Hersteller unterstützt werden. Man muss also das Rad nicht mehr immer wieder neu erfinden.

    MfG Peter(TOO)
    Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von i_make_it
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    Zitat Zitat von SPSAmeise Beitrag anzeigen
    Von den Sprachen und Hardwareanforderungen mal abgesehen, wurde SPS mit der Zeit um Fehlerbehandlung, Datenverarbeitung, Skalierung usw. ergänzt.
    Leider aber nicht um Sicherheitsfeatures.
    Ab Übermorgen wird das ein Teil meiner Arbeit sein.
    Steuerungen für I40 auf Security Schwachstellen checken.
    Wenn die Maschine selbst, über das Firmennetzwerk und dessen Webanbindung in realtime hackbar wird, dann kann das ganz schnell nicht nur teuer sondern auch gefährlich werden.

    Zitat Zitat von SPSAmeise Beitrag anzeigen
    Mit der altmodischen Denke, darf man sich allerdings auch nicht um Fachkräftemangel in Deutschland wundern, denn moderne Ingenieure und Mechatroniker mit IT Expertenwissen wachsen nicht von Bäumen.
    Meine Erfahrungen sind leider daß bei den neu ausgebildeten "Fachkräften" das solide altmodische Wissen oft komplett fehlt.
    Warum z.B. ein von Grund auf stabiles System entwickeln, wenn man das mit Software stabil regeln kann. Dumm nur bei einem Software Ausfall, wo die fehlende Eigenstabilität einen kritischen Systemzustand hervorruft bevor alles abgeschaltet ist.

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