Hallo PIC,
Zitat Zitat von PICture Beitrag anzeigen
Ich habe früher parallel kurzgeschlossene Ausgänge von TTL IC's (keine µC) mit Umschaltung von +VCC professionel erfolgreich als Multiplexer verwendet, weil sie spannungslos hochohmig waren. Ich denke, dass es bei µCs genauso ist.
TTL ist Bipolar, und der Eingang ist der Emitter eines pnp-Transistors, dessen Basis gegen Vcc gezogen wird.
Ein offener TTL-Eingang zeigt daher einen "1"-Pegel. Bei TTL durfte man auch einen unbenutzten Eingan einfach offen lassen!
TTL ist auch relativ unempfindlich gegen ESD, da der Eingang niederohmig ist.
https://commons.wikimedia.org/wiki/F...00_Circuit.svg

Heute werde aber kaum noch bipolare TTL-Gatter mehr verwendet, die heutigen 74xx-Familien sind auch CMOS.

Im APPLE ][ wurde diese Multiplex-Methode auch verwendet. Bei den kleinen Bipolar-ROMs (256 Byte, nix mit Kilo!) auf den I/O-Karten wurde einfach Vcc abgeschaltet, damals vor allem um Strom zu sparen.

Bei CMOS ist dies aber anders!
Da der Eingang eigentlich nur aus dem Gate besteht, hat man einen sehr hochohmigen Eingang, welcher eigentlich auch entsprechend empfindlich gegen ESD ist! Deshalb braucht man die Schutzschaltung mit Dioden oder einer Z-Diode.

Zudem hat man das Problem, dass bei einem offenen Eingang dieser irgendeinen Spannungswert annimmt, meistens irgend etwas im Bereich der halben Betriebsspannung.
https://commons.wikimedia.org/wiki/F...:Inverter1.svg
Hier hat man dann das Problem, dass dann beide Transistoren gleichzeitig leiten und die Speisespannung kurzschliessen. Bei CMOS sind unbeschaltete Eingänge verboten.

Bei µCs werden im allgemeinen, zu der Schutzschaltung, bei den I/O-Pins, noch hochohmige Pull Ups eingebaut, weshalb man diese unbeschaltet lassen kann. Die per Software schaltbarem Pull Ups sind liegen dann parallel und sind niederohmiger.

MfG Peter(TOO)

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Hallo,
Zitat Zitat von Dirk Beitrag anzeigen
Mit welchem Pegel (H/L) wird ein I/O-Pin eines spannungslosen Atmel-AVR (Vcc u. V0 frei floatend, GND verbunden) von einem anderen Atmel-AVR unter Spannung erkannt?
Vcc floatet aber nicht wirklich, da hängt intern immer der ganze µC mit dran.

Zitat Zitat von Dirk Beitrag anzeigen
Meine Behauptung: Der I/O-Pin des spannungslosen AVRs wird als H-Pegel erkannt.
Theoretisch musst du damit rechnen, dass ein L-Pegel erkannt wird.
Praktisch spielt da noch der Zufall mit rein. Die Frage ist eben noch, welchen Strom der AVR bei welcher Spannung aufnimmt. Unterhalb der minimalen Betriebsspannung garantiert da keiner etwas und Halbleiter sind nun mal keine linearen Widerstände.

Kar ist nur, dass der Pull Up, Vcc über die Schutzdiode anhebt, praktisch liegt dann Vcc etwa 0.6V niedriger als der Pegel am Pin. Welche Spannung sich dann einstellt, hängt vom Wert des Pull Ups ab und der Stromaufnahme des AVR bei der entsprechenden Spannung. Möglich ist auch, dass das Ganze oszilliert.
Es wird Streuungen mit den Exemplaren und der Temperatur geben.

MfG Peter(TOO)