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Thema: Schaltnetzgerät Manson NSP-2050 defekt. Was nun?

  1. #11
    Erfahrener Benutzer Robotik Visionär Avatar von oberallgeier
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    Hallo alle,

    vielen Dank für eure Ratschläge und eure Hilfe. Und danke für die systematischen, wenigen Punkte die ihr ansprecht und die ich nachvollziehen kann.

    Danke malthy für den Erfahrungsbericht, die Aufmunterung - und das Garagengleichnis. Erste Bilder im Anhang.

    Peter danke für die Anregung. Mein Problem: den Schaltplan selber zeichnen hatte ich schon angedacht, scheitert sicher spätestens an der "sekundären" Frontplatine, aber auch an Bauteilen, die ich nicht/kaum/nurannähernd identifizieren kann. Aber ich versuche mal alle Vorschläge nacheinander abzuarbeiten.

    Danke Siro für Deine Ratschläge zu ersten Aktivitäten - sehr schön und für mich verständlich erklärt.

    Hmmm, Klebwax - diese mögliche Rückeinspeisung trifft ziemlich genau auf den Zeitpunkt der Panne zu - dann wäre ja zu vermuten, dass die Endstufe (?Frontplatine?) beschädigt ist.

    Hubert.G - ja, das fürchte ich eben, dass die Fehlersuche (für mich Nichtelektroniker) einigermassen (sehr) bescheiden werden könnte.

    Vorneweg ein paar erste Prüfungen und Beschreibungen:

    1) Ich habe zwei Geräte, eins ist noch heil, mit derselben Modellbezeichnung NSP 2050 aber unterschiedlichen Seriennummern, klar!?. Die Geräte sind nach meiner unbewiesenen Annahme baugleich, sehen beim Öffnen auch gleich aus; Erwerb vor rund zwei Rahren im Abstand von knapp zwei Monaten bei ELV resp. Reichelt. Es gibt eine großflächige primäre Platine mit Eingangsstufe und so und eine frontseitige zweite Platine auf der LCD, Drehsteller und so sitzen. Wo die eigentliche Regelstufe sitzt, weiß ich (noch) nicht.

    2) Eine erste, mittlerweile wiederholte, optische Prüfung brachte KEINE Auffälligkeiten. Kein Draht ist angeschmort, kein Bauteil zeigte auch nur geringste Verfärbungen oder Veränderungen. Die Platinenrückseite (primäre P) sieht bis auf zwei, drei leicht verschwommene Stellen im ?Decklack? einwandfrei aus, die Lötstellen sind offensichtlich alle einwandfrei, kein Anzeichen einer Überhitzung.

    3) Vergleich der Ausgangsstufen beider Geräte mit dem DMM Metrahit 12S. Die Messungen wurden zweimal wiederholt mit Prüflingwechsel zwischendurch.
    3a) Netzteilzuführung von beiden Geräten abgeklemmt.
    3b) NTheil:
    Aktionen: Netzschalter "ein", Kurzschlusskabel kurz in die Anschlussbuchsen, Ohmmeter (DMM) an die Anschlussbuchsen NT und DMM (+)/(-) gleichsinnig. Nach Messung 1 (gleichsinnig) Kurzschlusskabel wie vor und Anschlussbuchsen NT und DMM (+)/(-) gegensinnig und Messung 2.
    Messung1: Widerstand steigt von ca. 3k rasch, ca. 10 sec, bis ca 2,8 MΩ und bleibt da (5 min beobachtet).
    Messung2: Widerstand steigt von ca. 7k rasch, ca. 3 sec, bis ca 230 kΩ und sinkt rasch auf 47k; bleibt da (5 min beob).
    3c) NTdef:
    Aktionen wie vor.
    Messung1: Widerstand steigt von ca. 29k rasch, ca. 10 sec, bis ca 47 kΩ und bleibt da (5 min beob).
    Messung2: Widerstand steigt von ca. 3k rasch, ca. 10 sec, bis ca 3,3 MΩ und weiter mit etwa 10k/sec, bei 8M abgebrochen.

    4) Vergleich der Eingangsstufen beider Geräte mit dem DMM. Die Messungen wurden zweimal wiederholt mit Prüflingwechsel zwischendurch. Vor Messung jeweils Kurzschlusskabel gesetzt.
    4a) Netzteilzuführung von beiden Geräten abgeklemmt.
    4b) NTheil, Powerschalter (I): 2,1(+?)M, sinkt in ca. einer Sekunde auf 900 k und bleibt.
    Powerschalter (0): 2,6M, sinkt in ca. einer Sekunde auf 933 k und bleibt.
    Widerstand zwischen Schutzleiter und Leitern jeweils OL.
    4c) NTdefl, Powerschalter (I): 1,9M, sinkt in ca. einer Sekunde auf 870 k und bleibt.
    Powerschalter (0): 1,1M, sinkt in ca. einer Sekunde auf 930 k und bleibt.
    Widerstand zwischen Schutzleiter und Leitern jeweils OL.

    5) Messgerät DMM PeakTech 2010 DMM, Kapazitätsmessung zwischen den Ausgangsbuchsen.
    4a) NTheil: 98 µF - unabhängig von Polarisierung
    4b) NTdef: 46 µF - unabhängig von Polarisierung

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Können aus diesen Messwerten sinnvolle Schlüsse gezogen werden?

    Danke im Voraus für eure Mühe

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Bilder:
    Ue-sicht-innen-von-li-hi_2559.jpg
    https://www.roboternetz.de/community...chmentid=30343

    Kuehlblech-Ue-sicht-II_2561.jpg
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    Ciao sagt der JoeamBerg

  2. #12
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von malthy
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    Mike hat mal ein baugleiches Gerät auseinandergenommen, das mag ein wenig bei der Orientierung helfen:


  3. #13
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    Hallo Geier,
    Zitat Zitat von oberallgeier Beitrag anzeigen
    Peter danke für die Anregung. Mein Problem: den Schaltplan selber zeichnen hatte ich schon angedacht, scheitert sicher spätestens an der "sekundären" Frontplatine, aber auch an Bauteilen, die ich nicht/kaum/nurannähernd identifizieren kann. Aber ich versuche mal alle Vorschläge nacheinander abzuarbeiten.
    Nun, einen guten Einstieg bietet meistens das Datenblatt, bzw. AppNote.

    Also wenn du das Schaltregler-IC identifiziert hast, besorgst du dir Datenblatt und AppNotes.
    Die darin enthaltenen Schaltungen, entsprechen meistens schon einigermassen dem Gerät.
    Grundsätzlich muss jeder Entwickler auf diesen Informationen aufbauen und die fertige Schaltung weicht oft gar nicht so sehr von den Vorschlägen des Herstellers ab ;.-)

    MfG Peter(TOO)
    Manchmal frage ich mich, wieso meine Generation Geräte ohne Simulation entwickeln konnte?

  4. #14
    Erfahrener Benutzer Robotik Visionär Avatar von oberallgeier
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    Reparatur des Labornetzteis Manson 2050l - Fragen zum nächsten Schritt

    Zitat Zitat von Peter(TOO) Beitrag anzeigen
    .. einen guten Einstieg bietet meistens das Datenblatt .. Also wenn du das Schaltregler-IC identifiziert hast, besorgst du dir Datenblatt und AppNotes ..
    Hallo Fachleute.

    Nachdem das (blöde) defekte Labornetzteil jahrelang in ner Ecke verstaubte weil ich es nicht verschrotten wollte, habe ich es heute rausgezogen und nochmal untersucht. Aua - da war was, da is was - ein Schatten neben zwei mit grauem Kunststoff verhüllten Dingern.

    ......Bild hier  
    ......© oberallgeier. Ein genauerer Blick in das Netzteil
    ......Anmerkung: wie fast immer ist eine höher aufgelöste Bildvariante im Bild verlinkt

    ......Bild hier  
    ......© oberallgeier. Näher hinsehen
    ......Anmerkung: wie fast immer ist eine höher aufgelöste Bildvariante im Bild verlinkt


    ......Bild hier  
    ......© oberallgeier. Die Teile ausgelötet, die Schutzhülle (grauer Silikonschlauch?) liegt links
    ......Anmerkung: wie fast immer ist eine höher aufgelöste Bildvariante im Bild verlinkt

    Beide Teile haben eine durchgeschossene Wandung, ebenso die Elastikhüllen der Teile . . . das ist offensichtlich.

    Leider habe ich jetzt keine Ahnung ob der eigentliche Fehler davor oder dahinter ist . . . IRGENDWO im Netzteil oder ob die beiden "nur so" den elektrischen Tod gestorben sind. Allerdings sind das die einzigen Stellen, an denen der graue Rauch-Niederschlag sichtbar ist.

    Jedenfalls ist die Bauteilbezeichnung klar - IRF840 - ein Datenblatt von Vishay ist hier zu haben und für unter einen Euro auch nicht zu teuer. Nur - soll ich einfach nur zwei Teile neu einbauen? Nehme ich dann die Variante Artikel-Nr.: IRF 840 VIS oder die Variante Artikel-Nr.: IRF 840LC VIS ? ? ? - bitte dazu bei Reichelt suchen nach "IRF840", dann kommt ne Liste mit vier Treffern, drei davon TO220.

    Die beiden Teile/Power MOSFET´s sind im Netzteil mit/in einer Elastikschlauch-Hülle am Kühlkörper befestigt. Das mag elektrisch Sinn machen, aber thermisch - die meisten Gummis sind lausige Wärmeleiter. Was soll das? MUss das dann so bleiben? (Anmerkung: ich habe ein baugleiches seit Jahren das mehr oder weniger oft benutzt wird - ohne Probleme; meist läuft bei mir das KORAD KA3005D). Auch in dem von malthy verlinkten Video sind die gleichen grauen Hüllen zu sehen (etwa 17:33 ff).

    Frage:
    1.1 Hat jemand eine Vermutung was der Auslöser für diese "Explosion" ist/war?
    1.2 Macht es Sinn NUR die beiden Teile zu ersetzen und dann nochmal einzuschalten?
    1.3 Meiner Meinung nach sind die beiden Elastikschläuche thermischer Unfug. Hab ich Recht? Darf/dürfte ich die mit Aussicht auf Erfolg weglassen?

    Danke für eure Aufmerksamkeit und im Voraus Dank für Rat und Mühe
    Geändert von oberallgeier (06.02.2019 um 17:57 Uhr) Grund: Details nachgereicht
    Ciao sagt der JoeamBerg

  5. #15
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist
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    Es macht keinen Sinn die defekten Transistoren nur zu Tauschen.
    Es ist die Folge des Fehlers.
    Ich muss mich erste orientieren!
    melde mich dann noch mal.

    Gruß

    PS
    es gibt verschiedene Gründe für das hoch laufen der Schaltstufe.
    die gummierten Isolierungen sind übliches Konstruktionsmaterial und nicht der Fehler, wenn sie nicht durchgeschlagen sind.
    später vielleicht mehr.
    Geändert von ARetobor (06.02.2019 um 19:23 Uhr)

  6. #16
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von Searcher
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    Zitat Zitat von oberallgeier Beitrag anzeigen
    Hallo Fachleute.
    Nur ein Sucher

    1.1 Hat jemand eine Vermutung was der Auslöser für diese "Explosion" ist/war?
    1.2 Macht es Sinn NUR die beiden Teile zu ersetzen und dann nochmal einzuschalten?
    1.3 Meiner Meinung nach sind die beiden Elastikschläuche thermischer Unfug. Hab ich Recht? Darf/dürfte ich die mit Aussicht auf Erfolg weglassen?
    Die Netzgleichrichtungsdioden könnten auch was abbekommen haben:
    http://www.eevblog.com/forum/repair/...ut-rectifiers/
    Im thread ist auch ein Schaltplan vom NRP-2050 verlinkt. Scheint aber auch in großen Teilen für NSP-2050 zu gebrauchen zu sein.

    Gruß
    Searcher
    Hoffentlich liegt das Ziel auch am Weg
    ..................................................................Der Weg zu einigen meiner Konstruktionen

  7. #17
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    Hallo
    ich noch mal
    Ursachen sind oft:
    kalte Lötstellen
    taube Widerstände meist primär.
    taube Elkos in der Reglung

    Es ist sinnvoll alle Bauteile primär passive und aktive zu prüfen. (hoch löten und mit Oma prüfen reicht meist)

    ESR Messgerät ist hilfreich bei Kondensatoren.

    Gruß

  8. #18
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    Ich hatte schon häufig das das Schaltwandler IC defekt war und ständig die Transistoren durchgeschalten hat.

    Beim Testen kannst du eine Glühlampe anschließen (in Serie zum NT). Bei einem Fehler (z.B. Kurzschluss) leuchtet die Lampe auf und ist gleichzeitig ein Vorwiderstand. Es müssen aber Glühlampen bzw Halogenlampen sein.

    Was ich auch empfehlen würde einen Regeltrenntrafo bzw Trenntrafo, wobei der Regeltrafo natürlich besser ist. Ich verwende bei meinem Trafo auch einen Schalter, mit dem ich die Last schalten kann, ist sehr komfortabel und bei einem Fehler kann ich schnell wieder abschalten.

    Was auch sinnvoll ist, wenn du einschaltest solltest du die Schaltung abdecken. Wenn es einen gravierenden Fehler gibt und es explodiert etwas fliegt nichts durch die Gegend. Hatte selbst schon Widerstände und bei einem Kollegen ist eine Sicherung explodiert (waren nur mehr die Metallkappen vorhanden, Glas nicht mehr vorhanden).

    MfG Hannes

  9. #19
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    Die FETs und Dioden sind in der Regel die Teile, die durchaus am meisten belastet werden in einem Schaltnetzteil. Dicht gefolgt von den Siebelkos (die gehen auch am häufigsten kaputt), die würde ich pro forma mittauschen auch wenn sie ok sind. Achte darauf, Low-ESR-Typen einzusetzen.

    Daß die FETs von sich aus kaputtgegangen sind und nicht von einem anderen Defekt zerissen wurden kann ich mir durchaus vorstellen, es ist aber merkwürdig daß beide FETs gleichzeitig denselben Defekt aufweisen. Vielleicht hat die Freilaufdiode versagt und die FETs wurden von der Induktivität zerissen? Prüfe mal alle Dioden in der Nähe.

    Meines Wissens nach gehören Widerstände nicht zu den typischen Bruchstellen, allerdings repariere ich so etwas nicht jeden Tag. Und mir fällt auch kein Fehlermechanismus ein, der erklärt, wie eine kalte Lötstelle zwei FETs nach mehreren Jahren Betrieb zerlegen soll.

  10. #20
    Erfahrener Benutzer Robotik Visionär Avatar von 021aet04
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    Widerstände gehen normalerweise nicht kaputt, was damals war weiß ich nicht. Wollte das NT aber nicht reparieren (war in der Firma ein normales ATX-NT).

    Elkos sollte man immer mittauschen, kosten ja nicht besonders viel. Lötstellen (speziell bei den Trafos) sollte man kontrollieren ober besser gleich nachlöten.

    MfG Hannes

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