Kenne das, Meine Frau war 26 Jahre Erzieherin im Kindergarten.
Am Anfang mal ein verhaltensauffälliges Kind in 6 Gruppen.
Mittlerweile in 22 und mehr Kinder je Gruppe noch 1-2 nicht verhaltensauffällige Kinder je Gruppe. Vorbereitungszeit ist zwar auf dem Papier vorgesehen, aber nicht realisierbar in der Arbeitszeit, also in der Pause und abends zuhause.
Und die Eltern sind nicht besser.
Ich habe 5 Jahre das Martinsfeuer gemacht, da sich Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr entweder beim anzünden mit Benzin selbst ins Krankenhaus befördert haben (Verpuffung und ein Holzstück damit selbst an den Kopf gesprengt) oder kurzfristig abgesagt hatten (am selben Tag, da man ja noch zu einem anderen Martinsumzug wollte und sich im Zeitaufwand vertan hatte). Als mal der Stadtbranddirektor unangemeldet kam, war er überrascht. von 8 Kindergärten waren wir der einzige der 6 Feuerlöscher und zwei Wannen mit Wasser bereitstehen hatten. Und Mütter mit Haarspray Frisur wurden von mir angewiesen sich neben die Wassertröge zu stellen. Ich war schon etwas fies wenn ich lautstark darauf hinwies wie schnell Haarspray brennt und das man dann doch bitte der betreffenden Dame einen der Nassen Lappen auf den Kopf werfen soll. Und Kinder in Plastikklamotten wurden von mir gnadenlos nach hintengescheucht. Alte Jeans und ähnlich dicke Naturfasern durften auch mal näher ran.
Auf irgendwelche pseudopädagogischen Ansätze von Eltern die Ihr Kind ungerecht behandelt sahen, habe ich ihnen ein A4 Blatt mit meinem Haftungsausschluß und Sicherheitsbelehrung zur Unterschrift augehändigt. Da war dann immer ganz schnell Ruhe. (Meine Art von Erwachsenenbildung für Bildungsverweigerer) Das Thema ist ein gaaaanz weites Feld. Und aufgeben tu ich nicht, nur dränge ich mich nicht mehr auf (bleibe am Ball wenn ich ein Angebot gemacht habe). Ich mache ein Angebot, wenn man es annimmt gut, wenn nicht habe ich mehr Zeit für meine Hobbies.
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