Wenn Moley diese Küche 2017 für ca. 14000€ auf den Markt bringen möchte, muss das Unternehmen noch einen ziemlich weiten Weg gehen. Der augenblickliche Prototyp mit den tollen Shadow-Händen ist jedenfalls deutlich teurer. Eine solche Shadow-Hand kann die Handbewegungen des Kochs ziemlich gut imitieren. Kostet aber nach Auskunft des Standpersonals ca. 80000 GBP = 111000€. Davon zwei und die beiden Roboterarme von Universal Robots und man muss ohne Kücheneinrichtung nur für die Robotik-Hardware mindestens 300000€ aufwenden. Die Roboterarme und besonders die Shadowhand sind mit sehr aufwendigen Sensoren ausgestattet, aber in der Küche gibt es z.Zt. keine Sensorik, die die Gesamtsituation zeigt. Die Arme fahren per Motioncapture festgelegte, vorprogrammierte Positionen ab – wie klassische Industrieroboter. Stehen der Topf, die Löffel und die Zutaten nicht am vorgegebenen Platz = Ende der Vorstellung. So geschehen bei der ersten Demo am Montag. Die Butter löst sich nicht vom Löffel, der Roboter kann die Situation mangels Sensorik nicht erkennen – ein Mensch muss zu Hilfe eilen. Dazu kommt, dass alle Zutaten vorbereitet sein müssen, d.h. heißt z.B. die Zwiebeln sind vorher geschält, geschnitten und in für den Roboter geeignete Behältnisse gefüllt. Bis zum wirklich selbständig kochenden Roboter ist da noch eine Menge zu tun.
Sollte Moley bis 2017 tatsächlich eine von einem italienischen Designer entworfene Küche mit zwei Roboterarmen und –händen, die die gleichen Fähigkeiten wie der jetzige Prototyp haben, für 14000€ anbieten, kaufe ich sofort. Die Einrichtung wird entsorgt und die Kombination Roboterarm + Hand verkaufe ich für 20000€ das Stück. Bei diesem unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis werden die Kunden Schlange stehen.
Aber ich will hier nicht nur meckern: Die vom Roboter zusammengerührte und erhitzte Suppe war überraschend wohlschmeckend.
Gruß, Günter
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