Na das sieht doch schonmal ganz brauchbar aus. Ich habe vor Kurzem auch eine CNC in einem ähnlichen Format gebaut (kannst dir hier ansehen), allerdings mit Kugelumlaufspindeln (bzw. die Linearachsen waren schon weitestgehend fertig aufgebaut, habe ich mal geschenkt bekommen). Für erste Gehversuche sollte die Mechanik auch schon reichen. Die Zahnriemen sind da allerdings wirklich ein Problem, da du damit keine besonders große Übersetzung hast. Damit kann man zwar schön schnell verfahren, allerdings leidet die Präzision und das Drehmoment darunter, und gerade diese beiden Sachen braucht man beim Fräsen. Da musst du einen guten Kompromiss finden, denn 3D-Druck und Plotten (schnell mit wenig bis keinen Bearbeitungskräften) sind halt was anderes als Fräsen (eher langsam mit relativ großen Bearbeitungskräften). Kugelumlaufspindeln sind natürlich super, allerdings auch ziemlich teuer. Ein guter Kompromiss sind da Trapezgewindespindeln, die sind relativ günstig, müssen für die Lagersitze und Kupplungsstutzen aber noch nachbearbeitet werden. Die Lagerung ist da ebenfalls wichtig, die Motorlager alleine sind ungeeigent, da die innen nur über eine Feder gespannt sind. Dadurch könnte sich die ganze Achse bei größeren Bearbeitungskräften verschieben. Bei solchen Bewegungsspindeln ist der Aufbau in etwa wie folgt:
Motor -> Übertragungselement (meist Kupplung oder Zahnriemen) -> Ansatz an der Gewindestange -> Festlager (zwei gegeneinander angestellte Lager) -> Arbeitsbereich der Spindel mit passender Mutter -> Loslager (nur bei längeren Spindeln nötig, ist da um ein verbiegen der Spindel zu verhindern)
Alternativ kann man bei kurzen Spindeln auch auf das Festlager verzichten und dafür an beiden Enden Lager so verbauen, dass sie gegeneinander sitzen und sich somit nix verschieben kann (hab ich hier so gebaut). Bei einer Fräse will man wirklich so wenig Spiel wie möglich in der Mechanik haben, sonst gibt es Ungenauigkeiten und die Maschine rattert anstatt sauber zu fräsen. Hier gibt es übrigens auch noch spezielle Teile für Hobbymaschinen, die sehr praktisch sind. Gerade die spielfrei einstellbaren Trapezmuttern sind sehr interessant. Brauchst du alles an deinem Versuchsobjekt auch noch gar nicht realisieren, am besten ist es, das alles schonmal im Hinterkopf zu behalten und nachher für eine ordentliche Fräse umzusetzen.
Wegen den Schrittmotoren: die sehen für Zahnriemenbetrieb wirklich ein bisschen klein aus, was haben die denn für Daten bzw. was für Typen sind das? Hauptsächlich wäre da das Haltemoment interessant. Als Steuerung sind bei mir diese kleinen Boards in Benutzung, sind scheiße billig und können alles, was man braucht. Sollte man nur vielleicht schonmal ein paar auf Vorrat holen, falls doch mal eins ausfällt. Daneben gibt es noch kompatible mit einem anderen IC, die können etwas mehr Strom und haben eine höhere Auflösung, allerdings machen die bei mir noch ein bisschen Probleme.
Achja, mit grbl arbeite ich auch und bin damit eigentlich ganz zufrieden. Da ich nur Laptops hier habe, hätte ich auch gar keinen Parallelport für Mach3 oder LinuxCNC. Bei den neueren Versionen von grbl ist ja sogar die Spindeldrehzahl über PWM regelbar, das ist da jetzt direkt in der Firmware drin, vielleicht kannst du das direkt an deinen BLDC-Controller anschließen. Braucht der wirklich eine PWM oder so ein Servosignal?
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