Hallo zusammen
Zuerst: Das Fernziel ist, an meinem Motorrad eine Momentanverbrauchsanzeige anzubauen. Der Zeithorizont ist, wie bei den meisten meiner Projekte momentan, auf 1 Jahr + angelegt
Aber mir hilft es immer, die Fragen dann zu klären, wenn mich das Projekt gerade am meisten interessiert
Also, nun zum technischen: Ich habe ein Motorrad mit Einspritzung und 2 Zylindern. Die Einspritzdüsen werden von der Treibstoffpumpe über eine Ringleitung versorgt, die Treibstoffpumpe ist also ständig in Betrieb. Die Einspritzdüsen öffnen dann zu einem bestimmten Zeitpunkt (von der Motorsteuerung vorgegeben) für eine gewisse Zeit und lassen Benzin in die Brennräume, bzw. in die Ansaugwege gelangen.
Nun sollte man sich Gedanken zur Frequenz machen, wie oft das passiert (Diese Rechnung bitte überprüfen ). Also: Mein Motorrad hat einen 2-Zylinder 4-Takt Motor. Der Motor dreht bis maximal 10'000 Umdrehungen pro Minute.
10000 : 60 = 167 Umdrehungen pro Sekunde ()
Bei jeder zweiten Umdrehung der Kurbelwelle erfolgt eine Zündung (abwechslungsweise in Zylinder 1 oder 2): 84 Zündungen / Sekunde
Aus den 84 Zündungen ergeben sich auch 84 Einspritzvorgänge.
Ein Einspritzvorgang dauert also maximal 0.01 Sekunden, die Frequenz beträgt also 100Hz, rechnen wir noch ein wenig Sicherheitsmarge dazu, sagen wir der Sensor sollte eine Frequenz bis 1KHz messen können.
Wenn man die Zeit messen kann, wie lange die Düsen öffen waren, weiss man zwar nicht direkt, wieviel Kraftstoff eingespritzt wurde. Man müsste das System meiner Meinung nach aber wie folgt eichen können:
Im Programm eine "Tabelle" anlegen, mit den einzelnen Einspritzdauern, der Summe jener (also der aufsummierten Dauer) und dem Anteil an der Gesammteinspritzzeit. (Also alle Einspritzdauern zusammengerechnet).
Danach die verbrauchte Menge Treibstoff ins System eingeben. Nun kann man anteilsmässig sagen, für welche Einspritzzeit wieviel Kraftstoff verbaucht wurde.
(Als vereinfachtes Beispiel bei einem Motor mit 2 Zuständen, Leerlauf und Vollgas: Wenn ich 10 Liter verbraucht habe, und 50% der Zeit im Leerlauf war, und zum Beispiel diese Zeit im Leerlauf 25% der Gesammteinspritzmenge ausmacht:
10 Liter / 0.25 = 2.5 Liter.
Dann weis ich, wieviel bei diesen Einspritzvorgängen kummuliert durchgeflossen ist. Aus der Zeit für alle Einspritzvorgänge dieser Länge ergibt sich, wieviel Sprit durch die Düsen / Sekunde fliesst.
Wenn man da Selbe für Vollgas rechnet, müsste dann ein ähnlicher Wert für Liter / Sekunde heraus kommen. (Es fliesst ja immer gleich viel Sprit durch die Düsen, nur die Länge ändert sich!).
Je öfter man dies dann macht, desto genauer sollte die Angabe werden.
Nun also direkt folgende Frage:
-Stimmt meine Rechnung mit der Einspritzfrequenz?
-Welchen Sensor könnte ich verwenden, um das Berührungslos zu messen? Man kann ja den Strom der bei Gleichspannung fliesst berührungslos messen, die Frequenz sollte ja eigentlich einfacher sein...?
-Was haltet ihr von meinem Ansatz, um an die eingespritzte Menge zu kommen? Alternativ könnte ich natürlich beim Hersteller anfragen, aber da beisst man meistens auf Granit.
Ich habe übrigens auch Zugang zu den OBD2 Daten und dem Mapping mit dem Kraftstoff/Luft Verhältnis, kann damit aber nicht direkt was anfangen. Ausserdem spielt da ja noch die Kompensation der Temparatur und Luftdichte mit.
liebe Grüsse
Thor_
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