Hallo,
Im Prinzip ja.
Grundsätzlich sollte man aber alles so einfach wie Möglich halten. Je komplexer ein System ist um so grösser ist die Möglichkeit von Fehlern.
Sichere Systeme arbeiten mit Redundanz, Teile sind also mindestens doppelt vorhanden. Bei doppelter Auslegung, weiss man bei einer Störung nicht, welches Teil einen Fehler erzeugt. Bei dreifacher Auslegeng hat die Mehrheit recht. Bei noch mehr parallelen System wird das das Gesamtsystem so komplex, dass es es störanfälliger als ein einfaches System ist.
Wichtig bei der Auslegung ist auch, dass z.B. auch ein Drahtbruch das System in einen sicheren Zustand fallen lässt.
Also an deine Schublade montiert man zwei Schliesskontakte, welche man in Serie schaltet. Ist einer defekt, schaltet immer noch der andere.
Dann wird alles erst unter Spannung gesetzt, wenn beide Kontakte geschlossen sind. Damit ist auch sichergestellt, dass bei einem Drahtbruch, keine Spannung anliegen kann.
Dein Hauptschütz legt auch nur Spannung an, wenn er angesteuert wird. Damit ist auch bei einem Stromunterbruch alles getrennt!
Wichtig ist noch das Wiedereinschalten! Bei einem Spannungsausfall oder einem sonstigen Ansprechen der Schutzeinrichtung, darf, nach Beseitigung der Störung, die Kiste nicht automatisch wieder starten! Das darf erst nach einer Quittierung geschehen. Besonders aufpassen muss man da bei einem Stromausfall. Eine probate Methode sind da selbsthaltende Schütze. Bei einem Spannungsausfall fällt der ab und muss, wenn die Spannung wieder anliegt, erst wieder neu betätigt werden.
Für mich ist eine PNOZ, auch wenn ausdrücklich erlaubt, schon eine Krücke. Ich würde also eine Lösung, welche im Kern die Aufgabe mit Schaltern und Schützen erfüllt, bevorzugen.
Das sind die normalen Vorschriften nach DIN/EN für den Arbeitsschutz und sicherheitsrelevante Systeme. Je nach Branche gibt es noch zusätzliche Vorschriften von der Innung.
Es muss lediglich sichergestellt werden, dass keine unter Spannung stehenden Teile berührt werden können. Das einfachste ist natürlich, wenn die Spannung an der Buchse anliegt. Wenn man aber garantieren kann, dass ein Stecker stromlos ist, wenn er berührbar ist, dann ist dies auch erlaubt.
Es gibt aber auch Stecksysteme, bei welchen die Pins geschützt sind. Zudem kann man da auch konstruktiv vorsorgen. z.B. eine verschiebbare Platte vor den Steckern, welche beim zusammenführen von der Gegenseite nach oben geschoben wird. An dieser Platte kann man dann auch gleich einen Kontakt anbringen, welcher das Einschalten nur erlaubt, wenn die Platte oben, also alles zusammengesteckt, ist.
JAIN
Grundsätzlich ist ein Schütz ein Relais, welches aber besondere sicherheitsrelevante Eigenschaften haben muss, andernfalls ist es kein Schütz!
Ein Schütz muss in JEDEM Fall, auch bei gebrochener Feder, verschweissten Kontakten usw., den Stromkreis sicher unterbrechen!
Bei einem einfachen Relais darf z.B. eine gebrochene Feder zwischen die Kontakte fallen und diese überbrücken.
Ähnliches gilt auch für die Schalter, welche du z.B. an der Schublade anbringen musst. Bei den einfachen ist nicht sichergestellt, dass sie bei einem mechanischen Defekt einen garantierten Zustand annehmen.
Das geht nur so!
Auch das Magnetventil für die Druckluft muss stromlos geschlossen sein.
MfG Peter(TOO)
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