Dein Bekannter hat vermutlich die DIN EN 60034-8 gelesen (direkt auf die DIN kann ich Dich nicht verlinken weil Du vermutlich keinen Account beim Beuthverlag hast).... Ich betrachte die Drehrichtung vom Motor aus ... mein Bekannter betrachtet die Drehrichtung mit Blick auf die Achse zum Motor ...
Allgemein gültig . . . na ja, eben im Rahmen der Gültigkeit der genannten Norm.... Gibt es hier eine allgemein gültige Ansicht oder kann das jeder für sich festlegen / absprechen ...
Hintergrund: wenn ich die Motordrehrichtung definieren möchte, muss ich ja nicht unbedingt gleich nen Verbraucher haben. Das heißt weiter, dass ich ja niemanden (ausser Rotor, Lüfter und Abtriebswelle) habe der dreht. Wie soll ich das vom Motor aus erkennen? Also schaue ich zur Beurteilung der Drehrichtung von der Abtriebswelle aus zum Motor ... Das ist natürlich dann eine schwierige Ansicht, wenn ich zwei Abtriebsenden habe . . . dann wird das durch den jeweiligen Wellendurchmesser oder bei Gleichheit vom Ende mit dem Ventilator geregelt. Natürlich könnte man jetzt noch Magnetflussrichtung, Drehvektor und Rechte-Hand-Regel zu Hilfe nehmen, das tut aber die Norm nicht mehr (zum Glück, wer kann schon nen Magnetfluss sehen oder wer weiß die Richtung des Drehvektors ??).Die Mathematiker haben für ihre Rotationsmatrizen im R3 sinnähnliche Regeln bzw. Definitionen. ALLERDINGS ist in der strengen Mathematik "rechtsdrehend" eben im mathematisch positiven Sinn (CCW) - im Gegensatz zur genannten DIN, bei der "rechtsdrehend" im Uhrzeigersinn (CW) ist.
Nachtrag:Um die Verwirrung komplett zu machen wird die eben erläuterte Richtungsdefinition (Blick vom Wellenende auf die Maschine) nicht nur auf die antreibende sondern auch auf die angetriebene Maschine angewendet. Das bedeutet, dass eine rechtsdrehend angetriebene Maschine einen linksdrehenden Antriebsmotor benötigt (siehe dazu auch meinen ersten Link ganz unten). Darüber solltest Du mit Deinem Auftraggeber deutliche Einigkeit erreichen!
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