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Thema: Open Roberta - Programmieren ist ein Kinderspiel

  1. #1
    Elektronik & Technik Infos Robotik Visionär Avatar von Roboternetz-News
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    Beitrag Open Roberta - Programmieren ist ein Kinderspiel

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    Unter dem Motto »Jeder kann programmieren – mit Open Roberta!« stellen Fraunhofer-Experten heute ihre neue, internetbasierte Programmierplattform »Open Roberta« vor. Kostenlos und interaktiv können Schülerinnen und Schüler eigene Programme für Roboter erstellen und mit anderen teilen. Diese offene Lernumgebung soll mehr Mädchen und Jungen für Technik begeistern. Sie entsteht in Partnerschaft mit Google und unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF.


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    News Quelle: Fraunhofer Forschungsorganisation
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  2. #2
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von Michael
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    Wow, bunte Bildchen zusammenschieben. Sorry, aber das hat nichts mit lernen zu tun.
    Das Programmierniveau erinnert leider an Vorschuldidaktik und das ganze hat das Geschmäckle von PPP.
    Im Namen der Schulkinder lässt sich wunderbar Politik machen.
    Meiner Meinung nach wird Kindern durch diese Art Pädagogik nicht wirklich was beigebracht, die wissen ganz genau, dass richtige Programme nicht mit Bilder-Schieben erzeugt werden. Das wird als nettes Spiel nebenbei abgehakt.

    Gruß, Michael

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von malthy
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    Ein umfassendes Schulungskonzept sowie gendergerechte Lehr- und Lernmaterialien unterstützen Lehrkräfte dabei, naturwissenschaftlich-technische Themen spielerisch zu vermitteln.
    Und Gender ist auch dabei, schöne neue Welt.

  4. #4
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    @Michael: Da das ganze für Kinder ab 8 Jahren also 3. Klasse gedacht ist, ist das "Bildchenschieben", welche eigentlich mehr Code-Segmente als Bilder sind, durchaus ein sinnvoller einstieg in die Programmierung. Es geht hierbei schließlich nicht darum Kinder zu Programmierern auszubilden sondern sie an das Thema heranzuführen. Außerdem ist ja wohl die Hauptarbeit beim programmieren nicht das coden an sich sondern die Modellierung des Problems. Das "Bildchenschieben" sorgt schon mal dafür, das syntaktische Fehler selten bzw. gar nicht erst auftreten (die zu finden ist ja je nach Sprache und Fehler durchaus ein längeres Unterfangen) und beugt so schon mal Frust vor.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Robotik Visionär Avatar von oberallgeier
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    Zitat Zitat von malthy Beitrag anzeigen
    Und Gender ist auch dabei, schöne neue Welt.
    Ja Mannoo, das muss einfach! Gendergerecht (vielleicht mal sogar vorher hier reingeguckt), internetbasierte ..., mit anderen teilen ..., innovative technische Lernumgebung, frei verfügbare ..., cloudbasiert ..., Tablet oder Smartphone ..., unterschiedlichen Interessen von Mädchen und Jungen ..., Im Kontext von ... ich will nicht alle aufzählen. Es gibt eben eine must list von Such-, Finde- und Aha-Wörtern für wissenschaftlichlooking-populär-orientierte, fördergeldgeprägte Papers. Deswegen bin ich als politisch Interessierter verblüfft, dass z.B. Inclusion (mit Wortverwandtschaften) und Andere nicht auftauchen.
    Ciao sagt der JoeamBerg

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von Michael
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    Da das ganze für Kinder ab 8 Jahren also 3. Klasse gedacht ist, ist das "Bildchenschieben", welche eigentlich mehr Code-Segmente als Bilder sind, durchaus ein sinnvoller einstieg in die Programmierung.
    nein, eben nicht. Mit "Bilder-statt-Text" ruinierst du den Hintergrund der Programmierung und entlastest das Hirn von der Abstraktion.
    Einem, der mal Marathonläufer werden will, schenkst du doch auch keinen Rollstuhl, damit er schon mal den Weg erkunden kann?
    Dadurch lernst du halt nicht programmieren. Im Gegenteil, wenn die Kinder wirklich mal Programmierer werden wollen, müssen sie sich die ganzen Hintergründe und den ganzen Syntax-Kram neu erarbeiten und neu im Hirn verankern. Dabei stört dann, dass sie durch die Bildchenschieberei quasi versaut sind.
    Schau dir mal die Vereinfachungsversuche im bayrischen Bildungssystem an, da haben Grundschulkinder keine Rechtschreibung lernen müssen, sondern durften schreiben wie sie wollten. Liba Fata, ales gude zum gbustahg. Diese Kinder erobern jetzt langsam das Berufsleben und sind stark behindert durch ihre Rechtschreibschwäche. Die Annahme, sie würden es später lernen, hat sich nicht bestätigt.
    Ich sagte schon, die Kinder sind nicht doof und wissen ganz genau, dass echtes Programmieren anders geht. Nur scheinen das die Sponsoren geschickt beiseite zu wischen und die natürliche Faulheit auszunutzen.
    Ehrlich gesagt, finde ich 8 Jahre zu früh, um Kindern das Programmieren beizubringen. Die Grundschule sollte mindestens abgeschlossen sein.
    Als Kind würde ich mich auch vermutlich verarscht fühlen, wenn ich mit Kinder-Programmiersprachen arbeiten müsste und sehen müsste, dass mein Vater echten Text compilieren darf.

    Deswegen bin ich als politisch Interessierter verblüfft, dass z.B. Inclusion (mit Wortverwandtschaften) und Andere nicht auftauchen.
    argh, die Inklusion fehlt tatsächlich, da muss man unbedingt noch eine Rampe dranbauen

    Gruß, Michael

  7. #7
    Neuer Benutzer Öfters hier
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    Für 8-jährige ist das durchaus geeignet. Es geht ja darum, die Kinder an die Technik heranzuführen. Das ganze ist ja nicht als Schulfach konzipiert, sondern als Projekt. Im Informatikunterricht wird das ganz sicherlich nicht verwendet bzw. sollte dort nicht verwendet werden. Da ein solches Projekt zeitlich begrenzt ist, ist diese Art des Programmierens durchaus sinnvoll. Wenn sich die Kinder dann angesprochen fühlen und tiefer in die Materie einsteigen wollen, werden sie auch in der Lage sein und es auch wollen richtig zu programmieren. Der Syntax-Kram ist von Sprache zu Sprache verschieden, den muss man immer wieder neu lernen. Die Ablaufstrukturen sind aber in den meisten Programmiersprachen die gleichen. Das Bildchenschieben entbindet die Kinder nicht von der Modellierung, denn sie müssen sich schon überlegen, was der Roboter wann machen soll.
    Und wenn ich mir die Studis angucke, die Programmieren lernen sollen aber noch nie Kontakt damit hatten, dann sind mir glaub ich die Kinder die mit Bildchenschieben schon mal "programmiert" haben lieber, da diese wenigstens die Kontrollstrukturen schon mal gesehen haben...

  8. #8
    HaWe
    Gast
    ich halte die Icon-basierten Programmierumgebungen für Schüler ab 10 (!!) Jahre für durchaus sinnvoll - mit sehr steiler Lern- und Erfolgskurve von Anfang an.
    Die Erfolge in Verbindung mit dem einfachen Lego-Bausystem sind m.E.schon beachtenswert als erste Schritte (Bumper-Car, Lichtfolger, Linienfolger, Wandfolger, Labyrinth-"Löser", alles locker innerhalb eines halben Schuljahres - selber schon praktiziert mit 10-Jährigen).

    Aussagen wie
    "Mit "Bilder-statt-Text" ruinierst du den Hintergrund der Programmierung und entlastest das Hirn von der Abstraktion.
    Einem, der mal Marathonläufer werden will, schenkst du doch auch keinen Rollstuhl, damit er schon mal den Weg erkunden kann?
    Dadurch lernst du halt nicht programmieren "

    muss man eindeutig widersprechen, sie sind aus der Luft gegriffen und widersprechen aller Erfahrung.

    Vergleichbar ist diese grafische Umgebung z.B. auch mit NI Labview, das ja sogar auch in Industrie und Forschung seine gewisse Berechtigung hat (und NI hat auch die Lego-Programmierung entwickelt, die sich allerdings von der Open-Roberta-Umgebung unterscheidet).
    Auch Fischertechnik hat seit über 15 Jahren eine ähnliche Programmierumgebung für Kinder, genannt "RoboPro", das wie ein Workflow aussieht (didaktisch sehr sinnig für Visualisierung von Algorithmen) und daher sicher auch für Anfänger gut geeignet ist.

    Aber dann hört's auch schon bald auf.

    Sicher, auch Rubik's Cube Solver wurden mit diesen reinen Bildersprachen schon programmiert, aber spätestens hier stehen Aufwand und Ergebnis in keinem Verhältnis mehr, verglichen zur Schrift-Programmierung. Bei Matrizenoperationen (Determinante, Transponierte, Inverse), stochastischen Filtern, skalierbaren neuronalen Netzen und Chess-Engines spätestens ist jedenfalls völlig Schicht.
    Ich finde nach meiner eigenen Erfahrung und Beobachung: je nach Intensität ruhig 2 Jahre Bildchensprache im Unterricht, aber spätestens dann zu Text-orientierten Sprachen wechseln, die z.B. mit Sketch C vergleichbar sind. Die gibt es übrigens auch für Lego (NXC, RobotC), letzteres auch für den EDU-Bereich. Gerade weil diese Text-IDEs in ihrer API sehr einfach strukturiert sind, ermöglichen sie nahtlos den Übergang von Bildchen zu Text.

    Das gilt mit Sicherheit nicht für OOP-Sprachen wie Java, hier werden die Schüler von den Grammatik- und Syntaxregeln samt IDE (Eclipse) geradezu erschlagen und kriegen kein vernünftiges Programm mehr auf die Reihe.
    Geändert von HaWe (04.11.2014 um 23:42 Uhr)

  9. #9
    Neuer Benutzer Öfters hier
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    Irgendwie habt ihr alle Recht - ich spreche da aus eigener Erfahrung (Basic mit 9, Z80-Assembler mit 14, MC680xx-Assembler mit 16, Aufgabe des Hobby-Programmierens mit dem Versuch mir C++ und JAVA anzueignen, mit über 40 fang ich jetzt wieder an - auf der Arduino-Plattform. Die eigentliche Brisanz liegt für mich darin, dass Google ein "Partner" des Projekts ist...
    Aber auch ich bin der Meinung, dass die Grundlagen der Programmierung in der Abstraktion liegen. Mit Bienen und Blumen kann man die Kleinen zwar behutsam an die Fortpflanzung heranführen, die Realität ist letztendlich aber etwas ganz anderes.

  10. #10
    HaWe
    Gast
    Ich würde sagen, man sollte nur über Dinge reden, die man wirklich kennt und daher auch beurteilen kann...

    Die Grenzen der GUI-IDE liegen auf der Hand, ich habe sie ja bereits skizziert. Mit Bienen und Blumen hat das aber wirklich nichts zu tun.

    Schau dir doch einfach mal die NXT-G, die EV3-G und die Labview-GUI-IDE an und die Programme, die damit geschrieben wurden sowie die Curricula, die damit bereits erfolgreich durchgeführt wurden. Es gibt kaum ein erfolgreicheres Unterrichtskonzept als (allgemein, weltweit) Lego Education und (in Deutschland v.a. auch) Roberta vom Fraunhofer Institut.

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