Da bist Du sicher nahe am wesentlichen Punkt rangekommen - wenn auch zur falschen Schlußfolgerung. Ich habe festgestellt, dass ich leider wegen meiner Mängel in der chinesischen Schrift, selbst in der vereinfachten Kurzzeichenform, nicht zu einem halbwegs glaubhaften technology tracing komme. Denn ich bin sicher, dass sich dahinter eines der großen Geheimnisse des chinesischen Umweltministeriums verbirgt.
Man hat nämlich ursprünglich gehofft, gegen den Smog mit Regen vorgehen zu können. Dabei hatte man festgestellt, dass selbst die - verhältnismäßig großen - Regentropfen nix gegen den Smog ausrichten können. Ihre spezifische Oberfläche ist einfach zu klein. ABER durch die Luftregenschirme werden Regentropfen in der starken Scherströmung und durch den relativ hohen Bremsimpuls der Tropfen beim Einschlag in die Strömungsschicht in feinstes Aerosol aufgelöst, sodass die nun vielfach größere Wasseroberfläche die Smogpartikel begierig aufnehmen kann. Noch dazu, wo nun die Partikelabscheidung örtlich nahe der Partikelgenerierung erfolgt. Dieses smogpartikelbeladene Aerosol nun koaguliert in der scherspannungsarmen Zone ausserhalb des Regenschirmwirkungskreises (Sly - daher Dein Fehlschluss) wieder zu größeren Tropfen und fällt in die Kanalisation, wo die Flüssigkeit zusammen mit den Smogpartikeln einer Abtrennung der Schadstoffe zugeführt wird. Gerade die Bevölkerung in den wirtschaftlich besser gestellten Industriegebieten wird sich die Regenschirme kaufen - ein Zeichen für Wohlstand und Fortschrittsnutzung - und somit kann jeder halbwegs betuchte Chinese seinen Beitrag zur Smogbekämpfung leisten. Und dies genau in den Smog-Hauptgebieten.
Warum sind blos wir Europäer nicht draufgekommen? Na ja, soo stark ist bei uns die Smogbelastung ja nu nicht. Zum Glück. Und kein Druck heißt auch: kein Innovationsdruck . . .
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