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Thema: "Standby" für MP3-Player

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Lebende Robotik Legende Avatar von PICture
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    Idee "Standby" für MP3 Player

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    Praxistest und DIY Projekte
    Hallo!

    Momentan habe ich auf einer 16 GB mikro SD Karte in meinem MP3 Player "DMP-160.mini" vom "Pearl": http://www.ebay.de/itm/121063996277?...84.m1439.l2649 ca. 100 ganzen Alben und ca. 900 einzelnen Lieder (bei 16 GB SD gehen max. 1000 von *.mp3 Dateien in Hauptverzeichnis). Es ist nur meine "geliebte" Musik drauf von "Beatles" über "Bob Marley" bis "Slipknot" mit gesamter Spielzeit ca. 120 Stunden. Mich hat es bisher geärgert, dass nach max. 7 Stunden spielen hat er sich wegen leerem kleinem Li-Po Akku (ca. 100 mAh) abgeschaltet.

    Schon vor einiger Zeit habe ich den originalen Akku durch 1,2 Ah Li-Po mit Schutztschaltung ersetzt und zusätzliche direkt an Akku angeschlossene micro-USB Buchse (µUSB) draufgeklebt. Das hat die Spielzeit schon auf ca. 70 Stunden verlängert und Musik hören während Akkuladen ermöglicht, aber mich noch nicht zufrieden gestellt hat. Leider habe ich zum online Kaufen niergendwo einen kleinen und billigen MP3 Player mit "Standby" gefunden.

    Nachdem ich in meinem Bastelschrott einen passenden micro Schiebeschalter gefunden habe und mein Freund Thomas$ mir zum Anhalten von CPU einen Versuch mit Kurzschließen vom Quartz "X" an internem Microcontroller (µC) zum Probieren vorgeschlagen hat, konnte ich schon mit Basteln anfangen.

    Gemessener Stromverbrauch bei meinem MP3 Player ohne Displaybeleuchtung (ca. 7,5 mA) beträgt während Spielzet um 17,5 mA und ca. 6,5 mA in meinem "Standby" mit "", weil es keine stromsparende Standby ist, da der Audioverstärker (ca. 3 mA) und die SD Karte (ca. 2,5 mA) nicht abgeschaltet sind.

    Zuerst habe ich auf meinem Oszilloskop die Frequenz vom o.g. Quartz als 12 MHz gemessen und mit einem micro Schraubenzieher den Quarz kurzschließen versucht. Das hat funktioniert, aber bei längerer Leitung auf dem Quarzpin XIN er nicht mehr geschwungen ist. Es war dann klar, dass der verwendete Schalter fast keine eigene Kapazität haben darf. Mir ist eine skizzierte Lösung eingefallen, die sich sicher auch für etwas anderes anwenden lässt:
    Code:
                                           MP3 Player
             .-.            .---------------------------------------.
          +--| |---+-----------+--------+------------------+        |
          |  | |   |        |  |        |                  |        |
         .-. | |   |+       |  +        |                  |        |
         |B| |S| A -  3,7V  | VCC       |            .-----------.  |
         | | | |  --- 1,2Ah |           |      +----<|XOUT       |  |
         '-' | |   |-       |           |      |     |           |  |
          |  | |   |        |          .-.    _-_    |           |  |
          +--| |---+-----------+    R  | |   |___| X |    µC     |  |
             '-'            |  |   10k | |     -     |           |  |
                            | ===      '-'     |12MHz|           |  |
          B = µUSB Buchse   | GND       |      +---->|XIN        |  |
                            |           |      |     |           |  |
          S = Schutz-       |  || SW  > |      |     '-----------'  |
              schaltung     |       __  |    |/            |        |
                            |   o  o  o-+----| T           |        |
          A = Li-Po Akku    |      |    |    |>            |        |
                            |      |   --- C   |           |        |
         SW = Schiebe-      |      |   --- µ1  |           |        |
              schalter      |      |    |      |           |        |
                            |     ===  ===    ===         ===       |
                            |     GND  GND    GND         GND       |
                            '---------------------------------------'
    
    (created by AACircuit v1.28.6 beta 04/19/05 www.tech-chat.de)
    Als Schalter am Quartz (X) habe ich einen bipolaren HF Transistor (T) in SMD der gerade zur Hand war genommen und sein Basis mit dem Widerstand (R) und Schiebeschalter (SW) gesteuert. Die Quarzpins am µC lassen sich leicht mit einem Oszilloskop identifizieren, weil am XIN sauber und auf XOUT verzehrter Sinus ist.

    Alle Bauteile, ausser dem auf Gehäuse festgeklebtem Schiebeschalter (SW), habe ich mit doppelseitigem Klebeband auf der SMD Leiterplatte im MP3 Player geklebt und mit HF Litze am kürzesten gefädelt (vor allem XIN -> Kolektor vom T direkt ohne Draht). Den gebastelten wegen "großem" Li-Po Akku doppelt so dicken MP3 Player im "neuen" Gehäuse mit Clips zum Befestigen an Klamoten habe ich fotografiert (siehe unten).

    Danach habe ich das mehrfach mit positivem Ergebnis getestet. Endlich habe ich mir schon lange gewünschten praktisch in endloser Schleife spielenden und mit nur einem Schalter [Pause<->Spielen] sogar durch jemanden blinden bedienbaren MP3 Player, der genau dort wiederstartet, wo er zuletzt gestoppt wurde.

    Ich bedanke mich für alle Eure Benutzererfahrungen im voraus !

    Selbstbemerktes:

    - Nach Herausnehmen und Wiedereinstecken der SD Karte (unterbrechen ihrer Versorgungsspannung) während "Standby", hängt sich der µC im MP3 Player auf und man muss die Versorgungsspannung mit "An/Aus" Schalter kurz unterbrechen. Danach fängt der MP3 Player leider mit zufälligem Musikstück an.

    - Wenn man bei leuchtendem Display in "Standby" schaltet, dann ist der Stromverbrauch fast doppelt so groß (ca. 14 mA), weil das Display dann permanent leuchtend bleibt, deshalb nur bei dunklem Display umschalten.

    - Erst später habe ich zufällig in meinem MP3 Player schon vorhandenes echtes Standby "entdeckt":

    1. Nach doppeltem kurzem Drücken (erstes Drücken beliebiger Taste schaltet immer zuerst die Displaybeleuchtung an) und ca. 30 Sekunden Abwarten bzw. einmaligem langem Drücken (min. 3 Sekunden) der "Start/Pause" Taste kommt kurz auf dem Display die Laufschrift "Bye, bye" und der MP3 Player schaltet sich ab. Er geht in Standby mit Stromverbrauch von ca. 3,5 mA. Danach muss man ihn noch mit Hauptschalter abschalten um zufäliges Einschalten per "Start/Pause" Taste zu verhindern und Stromverbrauch auf ca. 6 µA zu reduzieren.

    2. Um den MP3 Player aus dem Standby wieder aktivieren, muss man zuerst den Hauptschalter betätigen (falls er abgeschaltet wurde), sonst die Taste "Start/Pause" ca. 2 s drücken (aber nicht länger, weil sonst wieder abschalten könnte) bis aufm Display die Aufschrift "Musik" erscheint. Danach nach Drücken der "Menü/Bestätigen" Taste kommt auf Display Aufschrift "Initiiert" und folgend der Titel mit zuletzt abgespielter Nummer (sogar beim Wechseln im Standby der SD Karte) durch Drücken der "Start/Pause" Taste kann gestartet werden.

    Die Unterbrechungstelle wird in EEPROM gespeichert, weil es sogar nach Ablöten und wieder Anlöten des Li-Po Akkus die Information nicht verloren geht. Der Hauptschalter schaltet wahrscheinlich nur zwischen Abspielen und Standby, weil der MP3 Player aus dem Akku ständig min. 6 µA "zieht". Jedoch bei nur Abschalten per Hauptschalter ohne im 1. Punkt beschriebener Prozedur wurde die Unterbrechungstelle nicht gespeichert und Stromverbrauch bleibt bei um 3,5 mA.

    Leider wurde das Selbstbemerkte über vorhandenes Standby (o.g. 1. und 2.) in meiner Bedienungsanleitung gar nicht erwähnt.

    Praktisch, je nach verfügbaren Bedingungen zum Umschalten und Akkuzustand, benutze ich beide Arten von Standby: für kurze Zeit z.B. bei Einkaufen bzw. wenn mich jemand anruft mein gebasteltes und sehr einfaches zu bedienen "Standby" mit Stromverbrauch von 6,5 mA und wenn der MP3 Player lange nicht benutzt wird, das originale stromsparsame Standby mit ca. 6 µA. Beim Laden des Akkus per o.g. zusätzliche USB Buchse, wie aufm linken Foto links, ist es egal.

    Bei anderen MP3 Player "neuer Generation" habe ich bemerkt, dass jedes Drücken der Taste "Pause/Stopp" die Unterbrechungstelle von der SD Karte angeblich im EEPROM speichert. Wenn man danach die Versorgungsspannung abschaltet und später bei gedrückter "Pause" (||) Taste wieder anschaltet, fängt der MP3 Player immer mit gespeicherten Eistellungen (z.B. Lautstärke) an der gespeicherter Stelle an, sogar wenn die SD Karte inzwischen in anderem MP3 Player benutzt wurde. Wenn man andere, jedoch nicht "kleinere" SD Karte einsteckt, wird natürlich etwas anderes ab gespeicherter Stelle wiedergegeben. Nach Abschalten habe ich den Stromverbrauch nicht gemessen.
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken MP3 Player.jpg   MP3 Player seitlich.jpg  
    Geändert von PICture (29.04.2015 um 17:28 Uhr)
    MfG (Mit feinem Grübeln) Wir unterstützen dich bei deinen Projekten, aber wir entwickeln sie nicht für dich. (radbruch) "Irgendwas" geht "irgendwie" immer...(Rabenauge) Machs - und berichte.(oberallgeier) Man weißt wie, aber nie warum. Gut zu wissen, was man nicht weiß. Zuerst messen, danach fragen. Was heute geht, wurde gestern gebastelt. http://www.youtube.com/watch?v=qOAnVO3y2u8 Danke!

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