Ich bin da nicht so pessimistisch.
Es gibt Rundmaterial blank gezogen mit guter Oberfläche und genauem Durchmesser zu kaufen. Die Bohrung sollte natürlich gerieben werden, aber eine Reibahle wird sich ja wohl auftreiben lassen. Wenn der Kolben zu schwergängig ist kann man ihn auch vorsichtig mit 1000er Schleifpapier abziehen, bis er passt. Da das Arbeitsfluid Luft ist, muss er nicht so 100% dicht sein wie ein Hydraulikkolben. Der Verdrängerkolben hat sowieso Untermass, da muss nicht mal die Bohrung glatt sein, Kühlrippen kann man auch aus Blech schneiden und auflöten, oder man baut eine Wasserkühlung, dann gehts auch ohne Kühlrippen. Oder man baut den Kühlzylinder aus einem rechteckigen Alublock und schraubt einen Elektronik-Kühlkörper drauf. Man muss halt etwas kreativ sein und die Konstruktion den Fertigungsmöglichkeiten anpassen. Ein Schwungrad muss zum Beispiel gar nicht rund sein, ein Viereck, Sechseck oder Siebzehneck tuts auch, Kurbeln können einfach gerade Stücke sein usw, Presspassungen können durch einfache Bohrungen und Metallkleber ersetzt werden usw.
An den käuflichen Motoren sind viele Teile viel aufwendiger gefertig als nötig, weils ja hübsch aussehen soll, und auch viele Baupläne sind eher als Fingerübung für den Dreh-und-Fräs-Azubi konzipiert, es geht aber meistens auch viel einfacher! Eine Welle kann so konstruiert werden, daß sie nur einen Durchmesser hat, schon ist es wieder nur ein Stück Rundstahl. Für Lager kann man bei Conrad sog. Bundbuchsen kaufen, dann kann man die Bohrung einfach mit der Bohrmaschine machen, die Buchse wird eingepresst oder eingeklebt, und schon hat man eine astreine Lagerung. Es gibt auch noch die Methode "Schrott wird flott", also zugreifen wenn in der Schrottkiste ein alter Pneumatikzylinder, Rasenmähermotor etc. liegt.
Das Ganze soll ja schließlich ein Unikat werden, oder ? Also auf ans Werk, und wenn du nicht weiter kommst hast du ja dieses Forum.
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