Ein satter Rundumschlag, touché für mehrere wichtige Teilprobleme, aber "die Welt ist wirklich so" ... böse.... Gesamtproblematik?
Da hätten wir schon das erste Problem, das oft so angegangen wird. Wer hat denn etwas davon gesagt, dass der Markt darauf wartet? Kennt der fleißige Entwickler (dämlicherweise versuche ich auf das "Du" zu verzichten, um nicht auch angemacht zu werden) das Marktpotenzial, die Alternativen, die Plus und die Minus der konkurrierenden/tangierenden Produkte? Meist doch eher nicht.... da sitzt man zuhause und entwickelt lange an einem neuen Projekt ...
Aha - da kommts. Das Produkt ist fertig, schon richtig gut - und jetzt kommt der Markt ins Spiel. So als würde das Fussballteam gegen Ende der Halbzeit, eher gegen Ende des Spiels sich mal umsehen, wo das zu treffende Tor ist.... Gerät aber immer besser ... gar nicht so schlecht wäre, es auf den Markt zu bringen...
Wen hat denn jetzt das Design angesprochen? Der Entwickler ist da kaum relevant für ein Urteil, gerade weil und wenn es sein eigenes Projekt ist - er ist meist befangen. Hier muss wieder der Markt her (hätte schon ziemlich am Beginn hergemusst), ne Zielgruppenanalyse, dann kann man sich die Zielgruppe angucken und deren Bedarf feststellen.... ein ansprechendes Design bekommen ...
Ich könnte so weiterschreiben - es ist soo oft die gleiche Leier. Und so viele prächtige Entwicklungen liegen in Schubladen - und das nicht nur, weil die Konkurrenz sie aufgekauft und weggepackt hat. Sondern weils entwickelt wurde um der prächtigen Lösung willen die dann kein Vertrieb und/oder kein Kunde benötigt.
Ein wichtiger Grundsatz ist es, die Entwicklung so früh es geht zu killen - weil sie mit zunehmendem Fortschritt immer mehr Kosten verursacht. Und die "tägliche" Suche, eher der Wettlauf, nach Argumenten, warum die Entwicklung nicht eingestellt werden sollmuss ist gerade anfangs extrem wichtig. Deshalb stehen bei vielen erfolgreichen Produkten anfangs eher Ideen auf dem Papier, Machbarkeitsstudien, Machbarkeitsanalysen - nicht mehr. Und wehe wenn alles stimmt, Markt(bedarf), Fortschritt gegenüber den vergleichbaren Produkten (oder gegenüber dem Stand der Technik) - und das Produkt passt nicht in die Produktion oder den Vertrieb des angepeilten Herstellers/Vertreibers. Dann läuft der Schuss schon wieder in Richtung Ofen.
Klar, es gibt Ausnahmen - egal ob Lee Iacocca unbedingt SEIN Auto haben wollte, oder ob der Walkman gegen den Markttrend entwickelt wird - sie bestätigen als Ausnahme die Regel(n).
Lesezeichen