Also, Schaltung ist fertig und funktioniert...
Mit Taster wird das ganze unter Spannung gesetzt, Atmega32 schaltet Transistor und hält das Relais, mit Drehencoder kann man die vorgegebenen 5min erweitern und auf nem 2x16 Display wird die Restzeit angezeigt. Soweit sogut.
Nur betreiben darf ich das wohl nicht...
Das mit den Schutzklassen wird komplizierter als gedacht.. Die in Wikipedia beschriebenen sind lächerlich....
Die hier waren bisher die "ausführlichsten" in Schriftform --> http://www.ifm.com/ifmweb/downcont.n...sen_DE_V24.pdf
..und selbst hier fehlen viele "KLEINE" Details, wie ich darf an 230V SCHRAUBverbindungen keine verzinnten Litzen benutzen..
Kann mir irgendwer weiterhelfen mit nem Link einer VOLLSTÄNDIGEN Klassifizierung .... Oder steht sowas in Büchern mit 5000 Seiten und wird rechtlich erst relevant wenn etwas passiert.. ?
Grüße
Geändert von da_miez3 (10.09.2013 um 01:10 Uhr)
Es ist noch viel komplizierter. Das steht alles in Normen und die kosten richtig viel Geld.
Und da der Beuth Verlag das exklusive Copyright auf DIN-, VDE usw. Normen hat, dürfen die gar nicht im Internet zu finden sein.
http://www.beuth.de/de/
Rechtlich sind die Normen immer nur für einen Teilbereich zuständig. Deshalb steht die Verwendung von Aderendhülsen auch in einer anderen Norm als die Einteilung in die Schutzklassen!
Grundsätzlich wird keiner bei dir vorbeikommen und die Einhaltung von Normen überprüfen. Insoweit wirst du schon nicht verhaftet, so lange nichts passiert.
Suizid ist auch nicht gesetzlich verboten, aber bei Fremdgefährdung sieht es dann rechtlich anders aus!
Grundsätzlich musst du beherzigen, dass keine Spannungsführenden Teile berührbar sind! das sollte auch nicht der Fall sein, wenn das Teil mal vom Tisch fällt.
Dann musst du auch die Isolationsabstände Einhalten. Bei 230V sind das mindestens 3mm an Luft- und Kriechstrecken. Es geht dabei darum, dass auch bei einer Spannungsspitze im Netz, keine Funkenüberschläge auftreten dürfen. Gerade bei Leiterplatten wird das manchmal schwierig. Das Bauteil hat zwar 3mm Abstand an den Anschlüssen, aber da muss noch ein Lötauge drum rum, dann reicht es eben nicht mehr
Der Norm nach, gilt Isolierband, eben nicht als Isolation. Mit den Jahren wird meist der Kleber trocken oder schmierig und das Ding fällt ab und erfüllt somit seine Zweck nicht mehr.
Für Netzfilter gibt es X- und Y-Kondensatoren. Rein elektrotechnisch machen dich auch nichts anderes als jeder Kondensator, sie unterliegen aber anderen Normen!
Ein X-Kondensator liegt dauernd an der Netzspannung und muss deshalb auch Spannungsspitze überstehen, welche einiges über den 230V liegen. Ein normaler Kondensator muss nur die angegebene max. Betriebsspannung aushalten können. Hinzu kommt noch, dass der X-Kondensator ein keinem Fall brennen darf egal welchen defekt er hat!
Die Nichtbeachtung dieser Norm hat eine Zeit lang zu Zimmerbränden z.B. durch Fernseher geführt, welche gar nicht in Betrieb waren.
Der Y-Kondensator sitzt normalerweise zwischen Netzspannung und Gerätemasse. Für ihn gelten die selben Vorschriften, wie für den X-Kondensator, nur darf er in keinem Fall eine Kurzschluss haben, egal bei welchem defekt! Andernfalls würde bei einem Defekt, z.B. beim TV, die Antennen- und SCART-Anschlüsse unter Netzspannung stehen. Typischerweise hat so ein Fernseher nur eine 2-Polige Anschluss, also ohne Schutzerde, und gilt als Schutzisoliert.
Das war jetzt nur ein kleiner Einblick in die Komplexität deiner Frage.
Praktisch kann man die Vorschrift auf Berührungssicherheit nicht überall einhalten. Ich kann kein Gerät entwickeln oder reparieren, wenn das Gehäuse zu ist. Diese Bereich müssen aber dann speziell ausgewiesen sein, also es dürfen nur Leute da rein, welche entsprechende Kenntnisse haben und nicht alles antatschen. Zudem gibt es da auch Vorschriften, welche den, irgendwo mal angesprochenen, Trenntrafo vorschreiben.
Ein ganz anderes Problem sehe ich bei deinem Lötkolben:
In der Elektronik verwendet man grundsätzlich keine Lötkolben, welche direkt mit 230V betrieben werden. Das Problem ist, dass dabei Fremdspannung am Lötkolben auftritt, welche heutige Elektronikbauteile zerstören, oder zumindest schädigen, kann. Das Problem sind Leckströme in der Isolation, aber auch induktive und kapazitive Kopplung zwischen Heizwicklung und Lötspitze.
Erden des Lötkolbens macht das auch nicht immer besser.
MfG Peter(TOO)
P.S. Strom kann klein, schwarz und hässlich machen und jeden zum leitenden Angestellten!
Geändert von Peter(TOO) (10.09.2013 um 02:26 Uhr) Grund: P.S. vergessen
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