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Thema: Platinenschaden durch Batteriesäure

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Erfahrener Benutzer Begeisterter Techniker
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    Platinenschaden durch Batteriesäure

    Hallo liebe Elektroniker,
    ich habe hier einen alten Synthesizer mit nem Batterieschaden.
    Der NI/CD -Batterie ist ein Fell gewachsen, Säure ist über die Platine
    gekrochen und hat wahrscheinlich Kontakte zerstört.
    Jedenfalls sehen die teilweise sehr angegriffen aus.
    Z.T. wurde auch der Lötstoplack unterwandert.
    Die Säure ist auch durch hohle Durchkontaktierungen auf die Unterseite gekrochen.
    Die Platine wurde, bevor ich den Synth bekam schon gereinigt
    und das Akku entfernt.
    Ich habe nun mit meinem Proxon und ner kleinen Metallbürste
    den losen Lötstoplack, sowie die Oxydschicht entfernt.
    Ein paar Widerstände und einen angegriffenen Transistor,
    den ich noch identifizieren muß, werde ich auch noch austauschen müssen.

    Ich merke nun, daß die blanken Leiterbahnen, sowie die Durchkontaktierungen
    das heiße Lötzinn kaum mehr annehmen.
    Bevor ich hier weiterschmuddele ("Kontakt 60" und "Kontakt WL" hab ich da,
    etwas Natron fürs neutralisieren steht mir auch zur Verfügung),
    dachte ich mir, vielleicht gibt es hier jemanden,
    der sowas schon mal gemacht hat und mir noch einen sachdienlichen Tip geben kann.
    Vielen Dank.

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Lebende Robotik Legende Avatar von PICture
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    Hallo!

    Das Neutralisieren der alkalischen Batterieflüssigkeit mit Natron finde ich falsch, dann lieber mit Essig(säure). Ich habe vor zig Jahren als armer Student mehrere Taschenrechner mit solchen Schaden mit Gewinn "vermarktet". Dafür habe ich die ausmontierte Leiterplatten über ein paar Tage im sauberem Wasser liegen lassen und danach nach saubermachen mit Zahnbürste und austrocknen wieder zusamengebaut, ausführlich getestet und verkauft.
    Geändert von PICture (09.06.2013 um 13:34 Uhr)
    MfG (Mit feinem Grübeln) Wir unterstützen dich bei deinen Projekten, aber wir entwickeln sie nicht für dich. (radbruch) "Irgendwas" geht "irgendwie" immer...(Rabenauge) Machs - und berichte.(oberallgeier) Man weißt wie, aber nie warum. Gut zu wissen, was man nicht weiß. Zuerst messen, danach fragen. Was heute geht, wurde gestern gebastelt. http://www.youtube.com/watch?v=qOAnVO3y2u8 Danke!

  3. #3
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    Was auch noch sein könnte wäre das das CU oxidiert ist. dann kannst du auch nicht löten. Ich nehme dann meist ein feines Schmirgelpapier und schmirgle über das CU bis es wieder glänzt. Dann sollte es sich wieder löten lassen. Danach musst du das CU aber behandeln damit es nicht wieder zu oxidieren beginnt (Lötstopplack, verzinnen,...). Defekte Leiterbahnen einfach mit einem Stück Draht reparieren. MfG Hannes

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Bezüglich dem Chemismus möchte ich PICture beipflichten. NiCd Akkus sind mit alkalischem Elektrolyt gefüllt, das müßte also mit Säure neutralisiert werden. Essigsäure würde ich trotzdem nicht empfehlen, die ist ja auch wieder ziemlich korrosiv. Also besser nur mit ausreichend Wasser reinigen, die Elektrolytreste sind gut wasserlöslich. Die angegriffenen Leiterbahnen bringt man am besten erstmal mechanisch oxydfrei (schwarze Seite vom Topfreiniger) und verwendet zusätzlich Flußmittel beim Löten.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Begeisterter Techniker
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    ausmontierte Leiterplatten über ein paar Tage im sauberem Wasser liegen lassen
    Keine Chanche .
    Es ist die voll bestückte CPU-Platine eines Korg, Poly 61 (KLM-509A).
    Das hier:
    NiCd Akkus sind mit alkalischem Elektrolyt gefüllt, das müßte also mit Säure neutralisiert werden.
    ist ein wertvoller Hinweis.
    Ich werde erstmal die betroffenen Bauteile extrahieren.
    Da ist auch noch ein Pfostenanschluß der unterwandert sein könnte
    und ein 8x10k Sip-Widerstandsarray. Der angefressene Transistor
    ist mit "A1175" beschriftet. Weiß vielleicht jemand,
    ob das evtl der Bezeichnung "2SA1175" entspricht?
    Ich werde die Platine jedenfalls nur noch mit Wasser reinigen.
    Etwas Lötfett fürs Nachverzinnen ist auch da.
    Habt vielen Dank soweit.

  6. #6
    Erfahrener Benutzer Robotik Visionär Avatar von 021aet04
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    Du darfst auf keinen Fall Lötfett oder Löthonig nehmen. Diese enthalten ebenfalls Säure (normalerweise). Wenn du extra Flussmittel verwenden willst würde ich ein Kolophonium Flussmittel verwenden. Das ist auch im Lötzinn drinnen (als Beispiel https://www.distrelec.at/ishopWebFro...se=kolophonium)

    Der Transistor könnte ein 2SA1175 sein, jedoch habe ich nur welche im TO Gehäuse gefunden.

    MfG Hannes

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Lebende Robotik Legende Avatar von PICture
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    Zitat Zitat von tholan Beitrag anzeigen
    Es ist die voll bestückte CPU-Platine eines Korg, Poly 61 (KLM-509A).
    Ich habe auch voll bestückte Platinen mit "Taschenrechnerkäfer", Tastatur, Display und diskret aufgebautem Spannungswandler ins Wasser für ein paar Tage gelegt. Nach mehrtägigem Austrocknen waren sie sauber und haben funktioniert.
    MfG (Mit feinem Grübeln) Wir unterstützen dich bei deinen Projekten, aber wir entwickeln sie nicht für dich. (radbruch) "Irgendwas" geht "irgendwie" immer...(Rabenauge) Machs - und berichte.(oberallgeier) Man weißt wie, aber nie warum. Gut zu wissen, was man nicht weiß. Zuerst messen, danach fragen. Was heute geht, wurde gestern gebastelt. http://www.youtube.com/watch?v=qOAnVO3y2u8 Danke!

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist Avatar von Thoralf
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    jetzt nicht lachen: aber ich hab mal einen kompletten CCD-Kameramodul, der arg verdreckt war, einfach im Geschirrspüler mitgewaschen. Der lief hinterher wieder einwandfrei und hatte auch keine optischen Probleme (Objektiv hatte ich aber ausgebaut, danach neues rein).
    Zum Leiteplatten reinigen würde ich KEINESFALL Sandpapier oder Geschirrschwamm nehmen. Mit ersterem kommt man nicht überall ran und mit letzterem zerkratzt man m.E. mehr oder bleibt dauernd hängen.
    Seit Jahrzehnten hat sich bei mir ein Glasfaserstift (Radierer für techn. Zeichnungen von früher. Gibts aber heut noch) bewährt. Die Glasfaserreste sorfältig auspusten -> fertig. Die Kupferoberfläche glänzt wieder wie neu.
    Durchkontaktierungen würde ich, falls sie beschädigt sind, ausbohren und ein Drähtchen einlöten.

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