...und der LED Hype nimmt kein Ende...
Deshalb mal kurz eine Überlegung:
295€ LED-Strahler + 468€ Strom = 763€ bei 30000h Betriebszeit
12,95€ * 37,5 (Baustrahler mit 800h Lebenszeit) + 1950€ Strom = 2436€ bei 30000h Betriebszeit
Das spricht natürlich eindeutig für den Osram Strahler: nicht mal 1/3 der Kosten und 30000h wartungsfrei das schöne Licht.
30000h sind 3,42 Jahre, die das Ding im Dauerbetrieb aushalten soll. Klingt zwar böse, aber ob es nicht realistischer ist, davon auszugehen, dass bei 4h Betrieb pro Tag das Ding nach 2 Jahren Garantiezeit das Zeitliche segnet? Das wären dann nur etwa 3000h. Damit mal gerechnet:
295€ LED-Strahler + 46,8€ Strom = 342€ bei 3000h Betriebszeit
12,95€ * 3,75 (Baustrahler mit 800h Lebenszeit) + 195€ Strom = 244€ bei 3000h Betriebszeit
Ok, das war zu pessimistisch, da kommt ja der Baustrahler besser weg! 10000h sollte die LED-Lampe also schon halten, das sind etwa 1,2 Jahre Dauerbetrieb. Vor allem, weil der Halogen-Leuchtmittelhersteller nicht 800h sondern 2000h Betriebszeit angibt:
295€ LED-Strahler + 156€ Strom = 451€ bei 10000h Betriebszeit
12,95€ * 5 (Baustrahler mit 2000h Lebenszeit) + 650€ Strom = 715€ bei 10000h Betriebszeit
Man könnte ja mal den Break-Even-Point auszurechnen:
295€ * t + 0,26€ * 0,06kW * t = 12,95€ * t / 800 + 0,26€ * 0,25kW * t => t= 4498h => knapp über ein halbes Jahr Dauerbetriebszeit
Ganz korrekt ist das jetzt noch nicht, denn 12,95€ für den ersten Baustrahler müsste man auch noch mit reinrechnen, aber egal. Hält die LED Lampe also ein halbes Jahr, dann lohnt sie sich langsam, und dazu tut man was für die Umwelt (*1).
Man sieht, das ganze steht und fällt mit den Stromkosten. Der Entwicklungsaufwand und Anschaffungspreis der LED-Lampe ist hoch. Dass sie "relativ leise" ist, bedeutet, dass sie noch einen Lüfter hat, der, wenn er in rauher/staubiger Umgebung mal steckenbleibt, hoffentlich dank einer Temperaturabschaltung nicht gleich zum Versterben der LED führt. Da LEDs nicht direkt an 230V laufen, muss ein Schaltnetzteil/KSQ auch irgendwo verbaut sein, ein weiterer potentieller kann-kaputtgehen-Kandidat, den die Halogenlampe nicht hat. Ob die 60W Stromaufnahme wirklich realistisch sind, dazu habe ich nichts gefunden, bisher ist das Ding ja eine Messeneuheit. Das bedeutet aber evtl auch, dass der hohe Anschaffungspreis noch runtergeht.
(*1) Es wäre nun interessant, wieviel Ressourcen und Energie die Herstellung (und Transportkosten) der LED-Lampe verschlingt. Wenn sie kaputtgeht, weil im Schaltnetzteil oder sonstwo ein kleines Pfennigbauteil den Geist aufgibt, dann ist das Ding jedenfalls komplett für die Tonne, während beim Baustrahler eigentlich ausser das Leuchtmittel nicht viel kaputtgehen kann. Was Entwicklungsaufwand (längst alles gemacht), Herstellungskosten, Ressourcenaufwand, Recyclebarkeit angeht, ist der Halogenstrahler wohl die bessere Wahl. Einzig halt die Energiekosten.. wenn man Solarplatten auf dem Dach hat oder Windenergie bezieht, und somit ökologisch korrekter billiger Strom zur Verfügung steht, spricht wohl nicht gar so viel für die LED-Leuchte. Allerdings kosten Solarplatten und Windräder auch wieder Geld und Ressourcen.
2 Dinge wollte ich nicht unerwähnt lassen: Der Vergleich "Billigst-Baustrahler" vs. "Studiobeleuchtung" ist insofern unfair, als da Lichttechnik für Studiobeleuchtungen auch nicht für 12,95€ zu haben ist, der Anschaffungspreis eines guten Strahlers ist sicher höher, auch wenn bestehen bleibt, dass das Leuchtmittel viel weniger kostet. Zum anderen kennt jemand, der schon einmal auf einer Bühne rumgehupft ist, die enorme Abwärme konventioneller Lampen, das ist sicher ein Punkt, der für die LED-Leuchte spricht, ausser es ist grade kalt^^.
Ok, ihr fragt euch jetzt langsam sicher, was euch die Katze damit sagen will. Hm, ich wollte mir eigentlich nur selber mal bisschen Gedanken über den LED-Hype machen, und dachte, dann kann ichs auch gleich ins RN schreiben, vielleicht kommt sogar eine interessante Diskussion in Gange.
Grüße
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