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Thema: Fahrradhupe

  1. #11
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Allein der Überraschungseffekt würde vielleicht mal zum Denken anregen *Hoffnung stirbt zuletzt*
    Definitiv nein, sagt die allgemeine Lebenserfahrung. So etwas schafft nur eine Verhärtung der Fronten (Stichworte: "Radl-Rambo, Kampfradler") und der Autofahrer fühlt sich gleich mehr im Recht, weil der Radler ja auch zu unerlaubten Mitteln greift. Diese Einstellung des Autofahrers schlägt dann natürlich auch auf StVZO-gerecht ausgerüstete Radfahrer durch. Davon abgesehen ist die Lärmbelästigung Unbeteiligter auch ein gewichtiges Argument (das ist wohl der Grund, warum die lauten Klingeln verboten sind).
    Was hilft, ist den Autofahrer auf sein Fehlverhalten anzusprechen, das geht ja häufig im Stadtverkehr. Wenn man hartnäckig an die Seitenscheibe klopft und höflich und sachlich (nicht vorwurfsvoll) nach den Gründen des Fehlverhaltens erkundigt, ist das den meisten Autofahrern sichtlich peinlich. Das sind dann eher Situationen, die zum Denken anregen.

  2. #12
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    @ ranke
    Du hast -mich selbst einbezogen- sicherlich recht, was die "Verhärtung der Fronten" angeht; dasselbe ist es ja auch mit dem "pädagogischen Ausbremsen" und der Scheiben-Sprüh-Provokation gegen Drängler und ... und ... Kaum jemand lässt sich im Auto gerne zurechtweisen.

    Wie kriegst du das so wie beschrieben hin mit höflich/sachlich/nicht vorwurfsvoll? Das "Gespräch aufnehmen" versuche ich in krassen Fällen auch. Nach einem gerade erlittenen Nahtoderlebnis misslingen diese Versuche meist Puls- und Adrenalin-bedingt wegen ungeeigneten "Gesprächseinstiegs" meinerseits . Und die Reaktionen der Autofahrer schreien dann nicht selten nach einem Antimaterie-Torpedo (das ist jetzt situativer innerer O-Ton).

  3. #13
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Komischerweise ist es bei den nicht so häufigen "Nahtoderlebnissen" am einfachsten. Letztes Jahr hatte ich so einen Abbieger, dem ich eine veritable Beule in den Kotflügel gefahren habe, mit viel Glück ist weder mir noch dem Radl etwas passiert. Ich bin dann stehen geblieben und habe erstmal geschaut ob die Gabel gebrochen ist und habe gewartet, dass er aus seinem Auto kommt. Das ist ihm dann auch gelungen mit hochroten Ohren und irgendeinen Unsinn stammelnd. Ich habs dann ganz geschäftsmäßig gemacht, ihm gesagt dass bei mir offensichtlich kein Schaden entstanden ist und gefragt ob er in Hinblick auf die eindeutige Situation meine Personalien haben will, wegen der Beule. Er wollte nicht (ansonsten hätte ich auf Polizei bestanden) und ich habe mir noch überlegt ob ich ihm eine unfallfreie Weiterfahrt wünschen soll.

    Mehr ärgern tun eigentlich die häufiger auftretenden "kleinen" Diskriminierungen, also verparkte Wege oder Situationen in denen man zum Bremsen gezwungen wird. Diese Sorte Ärger ist aber hausgemacht, es ist die eigene entscheidung, wenn man sich da in einen Hass hineinsteigert oder die Sache mit Gelassenheit hinnimmt. An der Gelassenheit arbeite ich allerdings auch noch, da steckt viel Arbeit drin. Ich habe allerdings auch eine kräftige Stimme und kenne ein paar unfeine Ausdrücke, auch wenns der Autofahrer vielleicht nicht hört drehen sich immer ein paar amüsierte Passanten um und das kann einem schon wieder die Stimmung retten.

  4. #14
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    Hallo ranke.

    Um noch einen weiteren Beitrag lang im Offtopic zu verharren: Herzlichen Dank, dass du uns in deiner Erfahrungsschatz blicken lässt.
    Ich erhebe auch des öfteren als Radler meine Stimme, aber entspannen tu ich mich damit leider nicht.

    Manchmal fühle ich mich halt dem Tod verdammt nahe, wenn mir das vorbeiziehende Auto vielleicht nur um wenige Zentimeter nicht den Lenker anstupst. Denn wohin der Radfahrer -eingekeilt zwischen fließendem und ruhendem Verkehr- stürzt, ist relativ sicher: ich mag's gar nicht schreiben!

    Das Leben birgt Gefahren, klar. Was mich daran so sehr ärgert, ist, dass derlei Vorkommnisse weit über das allgemeine Lebensrisiko bzw. Gefahrenpotential des Straßenverkehrs hinausgehen und m.E. massiv durch egoistische Motive der Automobilführer heraufbeschworen werden.

    So, die Soziologie des Straßenverkehrt führt jetzt aber endgültig zu weit von der Fahrradhupe weg!

    @ Ryoken.
    Sorry für das ausführliche Offtopic; ich gelobe Besserung.
    Noch eine Idee zum Thema: Ob man wohl juristisch ("gefährliche Eingriff in den Straßenverkehr" durch den Lärm) aus dem Schneider ist, wenn man die Hupe im Rucksack mitführt? Vermutlich nicht, aber die Tarnung wäre besser und die technische Verbindung (dauerhafter Anbau) mit dem Fahrrad wäre nicht gegeben. Oder wie wäre es mit einem modifizierten Rauchmelder? Macht gut Krach, ist leicht und braucht nur einen 9V-Block.

  5. #15
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein
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    Manchmal fühle ich mich halt dem Tod verdammt nahe, wenn mir das vorbeiziehende Auto vielleicht nur um wenige Zentimeter nicht den Lenker anstupst. Denn wohin der Radfahrer -eingekeilt zwischen fließendem und ruhendem Verkehr- stürzt, ist relativ sicher: ich mag's gar nicht schreiben!

    Das Leben birgt Gefahren, klar. Was mich daran so sehr ärgert, ist, dass derlei Vorkommnisse weit über das allgemeine Lebensrisiko bzw. Gefahrenpotential des Straßenverkehrs hinausgehen und m.E. massiv durch egoistische Motive der Automobilführer heraufbeschworen werden.
    Kann ich gut nachvollziehen. Ich vermeide Strecken, die mir subjektiv derartig gefährlich erscheinen, wenn ich sie trotzdem fahre, dann halte ich bewusst ausreichend Platz zum rechten Fahrbahnrand. Das gibt mir Spielraum nach rechts und zwingt den Autofahrer hinter mir zu bleiben solange Gegenverkehr kommt. Eine andere Lösung weiss ich auch nicht.

    Back to topic:
    Wenn Du deine Zusatzhupe an Kleidung oder Rucksack befestigst dann solltest Du nach § 64a StVZO aus dem Schneider sein. Es steht dort explizit: "Fahrräder ... müssen mit mindestens einer helltönenden Glocke ausgerüstet sein ... . Andere Einrichtungen für Schallzeichen dürfen an diesen Fahrzeugen nicht angebracht sein." Eine mögliche Lärmbelästigung steht natürlich trotzdem im Raum, außerdem die schon weiter oben genannten Argumente.
    Ich bezweifle trotzdem dass der Autofahrer, wenn er jetzt deine Hupe hört, die mit Dir in Verbindung bringt. Er wird halt denken: irgendwer hupt da draussen. Das Fahrradfahrer hupen könnten wird wahrscheinlich nicht in Betracht gezogen. Und wenn, dann wird es ihm tendenziell egal sein, siehe meinen Beitrag weiter oben.

  6. #16
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    Moin!

    Erstmal danke für die Antworten. Ja, das mit der Einsichtsfähigkeit wär schon so ne Sache. Da es aber oft um Gedankenlosigkeit geht, könnte ein kleiner Weckruf für den Moment schon mal helfen. Und wenn man mal von einem Fahrrad angehupt wurde, merkt man sich das dann vielleicht und denkt beim nächsten mal dran es anders zu machen. Soweit die Theorie...
    Die Situation, den Autofahrer ansprechen zu können begegnet mir eher nicht so - meistens fahren beide dann halt weiter und das Auto is weg. Manchmal könnte man noch im vorbeifahren kurz aufs Dach klopfen oder so. Da muss man aber dann gleich wieder aufpassen, dass man nicht noch ne Sachbeschädigung angedreht kriegt, bei der Deutschen liebstem Kind.

    Unterbringung im Rucksack o.ä. bin ich auch schon drauf gestossen bei der Suche in anderen Foren. Wäre wohl eine Möglichkeit, kann aber durchaus trotzdem einkassiert werden (immerhin könnte man dann noch weiterfahren, weil das Rad nicht auch mit weg wäre).
    Denke aber, wenn man nicht die blau-weißen höchstpersönlich anhupt, oder unter deren Augen Fußgänger in den Herzinfarkt schickt, sollte das eher nicht so problematisch sein.

    Rauchmelder wär vielleicht ne Möglichkeit. Da könnte man dann sogar noch ganz gut verkaufen, dass man den nur zufällig dabeihat, und losgegangen ist er latürnich auch nur aus versehen Müsste man wohl mal testen, wie es da mit dem Erkennungsfaktor beim Autofahrer aussieht.


    Gruß Ryoken
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