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Thema: Schaltnetzteil verursacht starke EMV-Probleme

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
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    Schaltnetzteil verursacht starke EMV-Probleme

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    Hallo,

    ich habe mir vor kurzem ein Schaltnetzteil (http://www.leds24.com/led-trafo-24v_1) und 2 Led Streifen gekauft.
    Dazu noch eine kleine Ansteurung mit einem Atmega und ein paar Logik-Mosfets aufgebaut. Nun hab ich das Problem, dass sobald alle Ledstreifen vom Atmega zugeschalten werden, (somit das Netzteil voll ausgelastet wird) meine Funkmaus stockend funktioniert und meine USB-Tastatur manchmal komplett abschaltet.
    Diese Störungen kommen definitiv vom Netzteil da die Led´s derzeitig ohne pwm eingeschalten werden.

    Ich habs schon mit etlichen Ferritkernen probiert zu entstören, zu guter letzt das Kabel mit Alufolie abgeschirmt doch alles bringt nichts.
    Den Minuspol zu erden bringt ebenso keine Veränderung, nur auf dem Oszi ist ganz leicht ein Wellenrückgang zu sehen.

    Und nun etwas was mich komplett verwirrt:
    Verbinde ich das ISP Kabel mit der Platine treten keine Störungen mehr auf, nix, einfach gar nichts! Nur reinstecken und alles ist gut...

    Könnt ihr mir bitte sagen was ich noch machen soll?
    Vielen dank,
    d35troy3r

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    Lass mich raten:
    - Das Schaltnetzteil ist nur zweipolig ans Netz angeschlossen, hat also keine Erde.
    - Du arbeitest mit einem USB-Programmiergerät und einem PC bzw. Laptop mit geerdetem Netzteil?

    Wenn das soweit stimmt, dann erdet das Programmiergerät über die USB-Schirmung die ganze Chose und der Spuk ist vermutlich dadurch vorbei.
    Vielleicht liegen die kritischen Leitungen und Funkstrecken aber auch nur zu eng beieinander auf deiner Werkbank und die vermutete Störstrahlung würde sich bei einer typischen Installation der LED-Technik irgendwo in einer abgehängten Decke ein paar Meter entfernt überhaupt nicht störend auswirken ???

    Also: Verbinde testweise den negativen (ansonsten auch mal den positiven) Pol des LED-Netzteils mit einer eindeutigen Erde (Steckdose nur ungern) und prüfe, ob die beschriebenen Störungen verschwinden.
    Geändert von RoboHolIC (23.08.2012 um 10:41 Uhr) Grund: Ergänzung

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Lebende Robotik Legende Avatar von PICture
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    Hallo !

    Ich mag nicht raten, aber das, was der RoboHolIC schrieb, stimmt. Die Lösung ohne probieren ist aber nie sicher.

    Ich kann auch z.B. mein DCF Empfänger nicht in der Nähe vom Laptop benutzen. Wegen Störungen muss er eben um 5 Meter weit stehen und die Impulse per geschirmtes kabel zum an Laptop angeschlossenen µC zugeführt werden. In der Realität muss man leider auch mit Unmöglichem umgehen können.
    MfG (Mit feinem Grübeln) Wir unterstützen dich bei deinen Projekten, aber wir entwickeln sie nicht für dich. (radbruch) "Irgendwas" geht "irgendwie" immer...(Rabenauge) Machs - und berichte.(oberallgeier) Man weißt wie, aber nie warum. Gut zu wissen, was man nicht weiß. Zuerst messen, danach fragen. Was heute geht, wurde gestern gebastelt. http://www.youtube.com/watch?v=qOAnVO3y2u8 Danke!

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    Uuups, ich hab ja übersehen, dass das erden des Minuspoles ja nichts gebracht hat, sehr wohl aber das einstecken des ISP-Kabels. In welcher Konfiguration war das? Kabel alleine (soll keine doofe Frage sein!), mit Programmer, mit Strom- und/oder Datenkabel.
    Vielleicht war die Erde keine gute Erde? Im Sinne der EMV ist längst nicht jede für Gleichstrom gut leitfähige Verbindung Schirm<->Gehäuse auch eine HF-wirksame Erdverbindung. Das geht auch in die Richtung der von PICture angedeuteten Unmöglichkeiten.

  5. #5
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
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    Das Erden des Minus- bzw. Pluspols bringt keine deutliche Veränderung.
    Geholfen hat es das ISP-Kabel mit Programmer am PC anzuschließen. Wie ich auch eben herrausgefunden habe treten keine Störungen am Pc auf wenn das Netzteil an einer 3m weiter entfernten Steckdose angeschlossen wird (die Steckdosen sind aber sonst direkt miteinandern verbunden).

    Nun ist es so weit gekommen das mein neuer LED-TV im Nebenraum ab und zu ein schwarzes Bild anzeigt sobald das Netzteil in Betrieb ist!
    Komisch ist auch dass wenn das ISP-Kabel steckt und ich den Pluspol erde, dass dann ein Kurzschluss entsteht. Dieser führte zum sofortigen Ausfall des Fernsehers (nur für die Dauer des Kurzschlusses).

    Ich denke es ist Hoffnungslos mit diesem Netzteil weiter zu arbeiten...das sowas überhaupt verkauft werden darf wundert mich wirklich!
    Morgen rufe ich den Shop an und frag mal nach ob ichs noch zurücksenden kann auf Kulanz. Da inzwischen mehr als 14 Tage vergangen sind^^

    Gruß
    D35troyer

  6. #6
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    Wenn das Netzteil wirklich so stark stört, sollte man es zurückschicken können - nicht nur auf Kulanz sondern als Gewährleistungsfall, weil es zu stark stört.

    Wundern muss man sich eher warum so etwas verkauft wird, obwohl es so stark stört. Es gibt da schon Regeln wie stark Geräte stören dürfen, und das klingt so als wäre das deutlich zu viel. So wie es aussieht ist aber auch die eigene Schaltung daran beteiligt, ggf. unbeabsichtigt aber Verstärker für die Störungen. Vielleicht ist es ja nicht nur das Netzteil, sondern erst das Zusammenspiel aus Netzteil und Spannungsregelung für den µC. Um nur das Netzteil zu beurteilen wäre als Last ein Widerstand geeigent.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
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    Die Schaltung ist folgendermaßen aufgebaut:

    Es gibt eine Steuerplatine mit Atmega, Display usw. An dieser Platine wird eine 12V RGB Ledleiste und 2 x 24V weiße Ledleisten angeschlossen.
    Dementsprechend gibt es 2 Schaltnetzteile, eins mit 12V und eins mit 24V (Masse beider Netzteile sind verbunden).
    Der Steuer- und RGBstrom kommt vom 12V Netzteil, die 24V sind lediglich für die weißen Leds.

    Die Ledleisten werden mit Logikmosfets angesteuert, entweder PWM oder halt direktschalten. In meinem Fall hab ich zum testen PWM noch nicht programmiert sondern schalte die Leisten einfach zu (1 oder 0).
    Es funktioniert alles, komplette Programm. Nur wenn die beiden weißen Ledleisten an sind, also das 24V Netzteil voll belastet wird kommen etliche Störungen die auch direkt aufs 2m lange Kabel zu den Led´s übertragen werden.
    Wenn nur eine Ledleiste an ist, somit das Netzteil nur halb belastet ist, treten schwache bis gar keine Störungen auf.

    Du hattest Recht, es ist ein Gewährleistungsfall...wurde mir am Telefon gesagt . Puh..zum Glück !



    P.s:
    Habe eben mal ans Oszi ein ca 15cm langen Draht angeschlossen als Antenne und das Netzteil etwa 30cm davon entfernt hingelegt.
    Ohne Erdung des Minuspols wird in etwa ein Spannungsmaximum von 3V induziert, mit Erdung liege ich bei 1,5-2V.
    Die Schaltwellen sind sehr gut erkennbar!
    Geändert von D35troy3r (24.08.2012 um 13:53 Uhr) Grund: Test mit Oszi

  8. #8
    Erfahrener Benutzer Lebende Robotik Legende Avatar von PICture
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    Angeblich ist das Netzteil allein nicht die einzige Ursache für gestörtes funktionieren deiner Schaltung.

    Ich kann deine Schaltung wegen Entstörung ohne Schaltplan/Skizze nicht Bewerten und kann dir nur empfehlen alle gepulsten Strom führende und EMV produzierende Leitungen richtig abzuschirmen. Entscheident wegen Störungen aus dem Netzteil, wäre ein Test mit analogem Netzteil bzw Akkus.
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  9. #9
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
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    Mit einem anderen Netzteil soeben probiert und es treten keine Störungen auf. Auf dem Oszi ist das ebenso gut zu erkennen.
    Spannungsmaxmimum lag diesmal bei etwa 0,1V - 0,2V...ein enormer unterschied.

    Nun heißt es für mich ein günstiges 30W 24V Schaltnetzteil finden... -.-

    Ich danke euch allen

  10. #10
    Erfahrener Benutzer Lebende Robotik Legende Avatar von PICture
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    Dann ist das vorheriges Netzteil eindeutig für dich höchst ungeignet. Die Hersteller machen meistens keine Angaben über EMV Störungen angeblich wegen Vergrösserung der Verkaufschancen für Schrott, was die Auswahl enorm erschwert.

    Ich wünsche dir deshalb viel Glück beim Einkauf einer Katze im Sack.

    Wenn für dich die Effizienz und Stromkosten nicht am wichtigsten sind, würde ich eher ein analoges Netzteil empfehlen, da die Schaltnetzteile vom Prinzip für sehr variable Belastung nicht gut sind.
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