Bei Schaltungen mit wenigen Bauteilen mache ich es immer so:
1. Schaltung überprüfen (IMMER als erstes wenn es sich um eine selbst aufgebaute Schaltung handelt)
Nimm das Schema zur Hand und verfolge ALLE Verbindungen auf dem Steckbrett. Mache dir eine Kopie der Schaltung und markiere alle getesteten Signale mit einem Marker, bis kein Signal mehr übrig bleibt. Achte auf Versorgungsspannungen bei ICs, diese werden manchmal nicht explizit im Schema gezeichnet.
Mit einem Durchgangsprüfer kannst du dies schnell und sicher erledigen.
2. Bauteile überprüfen:
Arbeitest du mit Statikschutz? Wenn ja, dann sollten deine ICs (sofern sie neu gekauft und nicht von einem alten Gerät ausgebaut wurden) mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit funktionieren, sofern du sie nicht durch Kurzschluss oder Verpolung zerstört hast.
-> Wenn Statikschutz OK, dann ICs OK.
Dann alle Widerstandswerte überprüfen.
Dioden auf Durchgang prüfen, LEDs können oft ebenfalls mit dem Durchgangsprüfer schwach zum Leuchten gebracht werden.
Keramikkondensatoren nicht testen, diese können kaum kaputt gehen.
ElKos austauschen, falls sie sehr alt sind ( > 5 Jahre)
3. Betriebsspannungen messen (bei grösseren Schaltungen direkt hier beginnen)
Einfach gesagt: Miss mit einem Multimeter zunächst einmal deine Eingangsspannung (Batterie, Netzteil...) und dann die Spannung, die dein Spannungsregler (wenn vorhanden) erzeugt.
Dann Betriebsspannung an allen ICs einzeln messen.
4. Funktion überprüfen
Überlege dir, welche Spannungen du an Ein- und Ausgängen der ICs oder sonstiger Schaltungsteile erwartest und miss diese dann.
Spätestens an diesem Punkt müsstest du Ungereimtheiten erkennen (Spannungen, welche nicht so sind wie sie sein sollten) und kannst diese dann auf die betreffenden Bauteile zurückführen.
Allgemein:
Eliminiere möglichst viele Unbekannten:
Bei deinem Batterietester keine Batterie mit unbekanntem Ladezustand verwenden, sondern entweder eine ganz neue Batterie (1.6V bei Alkaline Einzelzellen!) oder noch besser die Spannung von einem Labornetzteil verwenden.
Ein Oszilloskop ist bei der Fehlersuche sehr nützlich - es gibt bereits für relativ wenig Geld Oszilloskope, die sich für genau diese Aufgabe recht gut eignen. Man wird damit keine Hochfrequenzsignale messen können (Clocks, serielle Datenleitungen, Antennensignale etc.), aber man sieht halt deutlich mehr als mit einem Multimeter.
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