Also ich finde die von euch aufgestellte Kriterien zu schwammig formuliert. Da müsste man wohl noch etwas konkreter werden...
Müssen die "Sensorwerte" auf die der Roboter reagieren soll aus der Umgebug erzeugt werden? Können hier eventuell auch "Kommandos" vom Anwender, welcher Natur auch immer (Optische Reize ala KINECT, Tastendruck, Sprachsteuerung, etc.) akzeptiert werden?1) Ein Roboter muss autonom entscheiden können, auf Sensorwerten die in einer, sich verändernden, Umgebung erzeugt werden.
Die Frage für mich hierbei ist die folgende. Wenn ich jetzt meinem Roboter ein KINECT verbaue kann der ihn ja als Distanzsensor oder was auch immer nutzen. Wenn ich ihm jetzt aber sage, er soll z.B. mit seinem Arm winken, sobald ich ihm winke dann ist das einerseits ja natürlich ein einfacher "Sensorwert". Andererseits ist das genauso eine Fernsteuerung wie wenn ich z.B. mit einer Infrarotfernbedienung auf ihn ziele und einfach den "Winken"-Knopf drücke. Im zweiteren Fall müssten wir wohl nicht darüber diskutieren, hier wäre es ja wohl nicht mehr als ein stinknormales RC-Car (Beispiel: auf mein Winken winkt er mir nicht, sondern fährt 5cm nach vorne)
Das gleiche mit der Sprachsteuerung, wenn ich meinem Roboter sage: fahr nach vorne, dreh dich im Kreis und sing mir ein Lied. Ist das dann wirklich ein autonomes Verhalten? Eigentlich ist es ja nicht wirklich autonom sondern auch wieder Ferngesteuert, wie wenn ich auf der Fernsteuerung meines RC-Cars des Hebel nach vorne drücke.
Fall 1 also ein Roboter, Fall 2 aber (nur) ein Kinderspielzeug/RC-Car/Modellauto?
Muss der Roboter wirklich als Gesamtes bewegt werden? Reicht es hierbei nicht, wenn die "Ausrichtung im Raum" verändert wird?2) Ein Roboter muss über eine Mechanik verfügen, die ihn als Gesamtes im Raum bewegt oder mittels eines Manipulators außenstehende Körper in Form/Farbe/Aggregatzustand/Position verändert.
Wenn ich z.B. einen "Roboterarm" habe, bewegt sich dieser nicht als Gesamtes, er bewegt nur einen Teil (nämlich den Arm, wobei der Sockel fest mit dem Boden verschraubt ist). Ist er dann kein "Roboter", auch wenn er alles andere erfüllt?
Wieder ein Beispiel:
Ein Sockel mit 2 unterschiedlichen Roboterarmen. Beide können sich unabhängig von einander bewegen. Der Sockel kann sich aber nur drehen, und daher nur seine Ausrichtung im Raum verändern, sich aber nicht in seiner Gesamtheit bewegen. Diese Arme kann ich jetzt beliebig programmieren, also können sich mich beispielsweise an der Nase kratzen, mein Butterbrot bestreichen, aber genauso können sie mir ein Auto bauen. Durch diverse Sensorwerte weiß der Roboter außerdem noch jederzeit genau wo sich seine Arme befinden, was sich in seiner Umgebung tut (Kommt ein Mensch zu nahe? Also Einhaltung von Asimovs Robotergesetzen ist unbedingt absolut gewahrt!). Er weiß welchen Druck sein Greifer gerade ausübt, reagiert auf Licht und Geräusche (wozu auch immer).
Zusammenfassend: 1.) er reagiert auf diverse Sensorwerte, 3.) er ist beliebig umprogrammierbar, und sogar 4.) also die Asimovschen Robitergesetze sind eingehalten, die wir jetzt garnicht zwingend als Kriterium genannt haben (ich aber unbedingt noch einfügen würde!). Trotzdem ist er kein Roboter, weil er sich ja nicht als Gesamtes im Raum bewegt?
Hier würde ich dieses Kriterium dann also noch ein wenig erweitern:
2) Ein Roboter muss über eine Mechanik verfügen, die ihn als Gesamtes im Raum bewegt oder wenigstens seine Ausrichtung im Raum verändert, oder mittels eines Manipulators außenstehende Körper in Form/Farbe/Aggregatzustand/Position verändert.
ODER
2) Ein Roboter muss über eine Mechanik verfügen, die seine Position und/oder Ausrichtung im Raum verändert, oder mittels eines Manipulators außenstehende Körper in Form/Farbe/Aggregatzustand/Position verändert.
Persönlich finde ich die 2. Version besser weil aussagekräftiger.
Muss diese Änderung am Verhalten wärend dem laufenden Zustand des Roboters passieren? Muss der Roboter dafür "ausgeschaltet", also sein aktuelles Programm beendet sein? Ist das nicht relevant?3) Ein Roboter muss in seinem Verhalten so verändern werden können, das er für andere Aufgaben die sich von seiner Ursprünglich unterscheidet, eingesetzt werden kann.
Muss sie reversieben sein? Muss sie geschehen können, ohne das der Roboter dadurch eine bleibende Veränderung oder Schaden erleidet?
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