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Thema: Röhrenmonitor - Spannungen brechen zusammen

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von Searcher
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    Röhrenmonitor - Spannungen brechen zusammen

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    Powerstation Test
    Hallo,
    ich habe mir vor langer Zeit (vor ca. 20 Jahren?) einen Röhrenmonitor für den C64 gekauft und jetzt ist er schon defekt Es ist ein Highscreen KP748. Bildschirm bleibt dunkel.

    Trotz wenig Ahnung von der Funktionsweise würde ich ihn gerne reparieren und hatte zunächst den Zeilentrafo in Verdacht und wollte den Monitor schon verwerfen. Nach einigen Versuchen könnte es aber doch etwas anderes sein:

    Im Anhang zwei Ausschnitte des Schaltbildes, Netzteil und ein Teil mit der Horizontalablenkspule ( S348 )

    Im Fehlerfall sinken alle Spannungen am Ausgang des Netzteils weit unter die angegebenen Werte. Aus den 125V werden zB. 75V.

    Trenne ich die Horizontalablenkspule am Punkt 1M5 ab haben alle Spannungen die normalen Werte.

    Schließe ich im Betrieb die Verbindung 1M5 wird der Bildschirm kurz hell (Elektronenstrahl wird geschrieben). Das helle Rechteck wird innerhalb einer Sekunde sofort kleiner und erlischt - Bildschirm dunkel und die Spannungen sind wieder zusammengebrochen.

    Habe schon praktisch alle relevanten Elkos im Netzteil und Horizontalablenkung überprüft. Die Regelung im Netzteil scheint in Ordnung da im Leerlauf (Stecker M2 offen) alle Spannungen nur ganz leicht über den Normalwerten liegen und bei Anschluß der übrigen Elektronik ohne Horizontalablenkung praktisch konstant bleiben.

    Die meisten Transistoren im relevanten Bereich wurden schon ausgelötet und mit DMM-Diodentest geprüft. Die Horizontalablenkspule hat einen ohmschen Widerstand von 3 Ohm und wird mit ca. 14kHz angesteuert. Nebenschluß zum Gehäuse oder woanders hin konnte ich nicht feststellen. Kondensator C471 oberhalb von 1M5 auch schon getauscht. Der Widerstand R474 beim TS474 (BD826) war defekt und ist ersetzt.

    Habt ihr einen Tip für mich, wie ich dem Fehler auf die Spur kommen kann?

    Vielen Dank und Gruß
    Searcher

    PS
    Leider verkleinert mir das RN die Schaltpläne. Falls nötig werd ich versuchen sie lesbarer zur Verfügung zu stellen.
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken netzteil.jpg   horizontal.jpg  
    Hoffentlich liegt das Ziel auch am Weg
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  2. #2
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von Searcher
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    Hallo, es gibt schon Neues
    Zitat Zitat von Searcher Beitrag anzeigen
    Trenne ich die Horizontalablenkspule am Punkt 1M5 ab haben alle Spannungen die normalen Werte
    Dem bin ich nun als letzten Ausweg nachgegangen und hab im INet den Hinweis gefunden, die Horizontalablenkspule abzulöten und den Widerstand bzw. auf Kurzschluss zu messen. Bei diesem Monitor besteht die linke und die rechte Wicklung aus je drei parallel gewickelten Lackdrähten. Die Enden der Lackdrähte sind auf einem Lötösenstreifen zusammengefasst. Dort alle Enden aufgetrennt und siehe da: Zwei Drähte kein Durchgang und auf der anderen Seite Kurzschluß zwischen allen drei. Die rechte Spule ohne Auffälligkeiten.

    Die Ablenkspulen vom Bildröhrenhals abgemacht und bin gerade dabei die markierte Stelle aufzudröseln um zu sehen ob es da was zu reparieren gibt. Unter der schwarzen Kruste verbergen sich blanke Stellen und eine Unterbrechung fand ich auch schon.
    Bild hier  

    Gruß
    Searcher
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  3. #3
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von Searcher
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    So, nach drei mit Sicherheit gefundenen Unterbrechungen, einer eventuell selbst verursachten und einer mit Sicherheit selbst verursachten Unterbrechung und provisorischen Überbrückung aller, ist nun noch ein Kurzschluß vorhanden.

    Folgendes Verhältnisse bestehen an der einen defekten Horizontalablenkwicklung (auf dem Foto links):
    Code:
    die drei Striche stellen die Wicklung aus drei parallelen Lackdrähten mit Schluß zwischen 2 und 3. dar.
    Im Originalzustand sind 1a, 2a und 3a miteinander verbunden, ebenso die 1b, 2b, 3b.
    
    1a ------------------------------------------------------------ 1b
    
    2a --------+--------------------------------------------------- 2b
               | 
    3a --------+--------------------------------------------------- 3b
    
    Widerstand zwischen
    1a und 1b ca. 13,6 Ohm - kein Schluß nach 2 oder 3
    2a und 2b ca. 13,1 Ohm
    2a und 3b ca. 12,6 Ohm
    3a und 2b ca. 13,1 Ohm
    3a und 3b ca. 12,6 Ohm
    2a und 3a ca.  9,7 Ohm
    2b und 3b ca. 15,0 Ohm
    
    Im Fehlerfall vor dem Eingriff gab es von 2b und 3b keine Verbindung untereinander oder zu den anderen Pins.
    1a, 2a, 3a, 1b waren miteinander verbunden. Widerstandswert nicht mehr bekannt.
    
    Die intakte Spule hat keine Kurzschlüsse und pro Draht einen Widerstand von ca. 13,5 Ohm
    Der Ablenkspulenträger wurde mit drei Gummikeilen auf Abstand zum Glaskörper der Bildröhre gehalten. Die Gummikeile hatten Kontakt zu der Spule und an zwei dieser Kontaktstellen gibt es die Problemstellen im Lackdraht. Sieht grünlich aus, fast wie Grünspan. Bei zwei Unterbrechungen fehlten 1 bis 2 mm Draht - wie weggegammelt.

    Ich würde die noch vorhandene Berührung zwischen 2 und 3 bestehen lassen, um mir nicht noch mehr Probleme beim Lösen der verklebten Drähten einzuhandeln. Alles wieder zusammenbauen, Monitorelektronik wieder anschließen und schauen was passiert.

    Die Induktivität sollte mit dem Durchgang aller drei Drähte wieder hergestellt sein Zu geringe Induktivität war vermutlich der Grund für die Überlastung des Netzteils

    Was meint ihr dazu? Bestehen ernsthafte Einwände?

    Hab den Monitor eigentlich schon aufgegeben, dient jetzt nur noch dazu um festzustellen, ob solch eine Reparatur möglich ist.

    Gruß
    Searcher
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  4. #4
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von Searcher
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    Schade, ich muß wohl aufgeben. Hatte alles wieder zusammengstöpselt. Wunderbar! Heller Bildschirm! Videosignal angeschlossen und es lief.

    Allerdings nur etwa 5 Minuten Bild wurde kleiner - Spannung nachgemessen - wieder nur ca 95V statt 125V. Wahrscheinlich wieder ein Draht der Horizontalablenkungswicklung durchgegangen. Glaub nicht, daß ich nochmal die Energie aufbringe die maroden Drähte an den beiden Problemstellen zu flicken. Schade.

    Hab übrigends rausgefunden, daß der Monitor baugleich zum Commodore 1084S ist.

    Gruß
    Searcher
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  5. #5
    Benutzer Stammmitglied Avatar von Ryoken
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    Boah!

    Wozu denn überhaupt der ganze Aufwand? Hat das Teil Museumswert, oder gehts Dir um den Lerneffekt?
    C64 konnte man doch eigentlich an jeden Fernseher anschließen, oder?


    Gruß Ryoken
    A mistake is evidence that someone tried to do something.
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  6. #6
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    Eine interessante Geschichte ist es schon, es lesen ja auch einige, wenn es auch kaum kommentiert wird. Mich interessiert bei solchen Fällen immer, ob die Fehlerstelle einer besonderen Belastung ausgesetzt war oder ob andere benachbarte Teile in einem ähnlichen Zustand sind. Vielleicht ist die Spule ja bei der Herstellung des Gerätes mechanisch belastet worden. Eine andere Gelegenheit kann ich mir nicht gut vorstellen.

    Wie ist das mit den Gummikeilen?, sollten die mit der Vergussmasse der Spulen zusammen zur Auflösung des Kupferdrahtes geführt haben?

    Auf dem Bild sieht die Spule auf alle Fälle untypisch sauber aus für ein Gerät das 20 Jahre mit Hochspannung Staub angezogen hat. Du hast es nicht zufällig regelmäßig sauber gemacht?, das wäre noch eine Erklärung für den Ausfall.

  7. #7
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von Searcher
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    Zitat Zitat von Ryoken Beitrag anzeigen
    Boah! Wozu denn überhaupt der ganze Aufwand?
    Ich wundere mich selbst öfters über mich. Dieser Monitor war einfach praktisch und hatte ein sehr schönes scharfes Bild. Paßte von seinen Abmessungen gut ins Regal vor meinem Bastelschreibtisch und hatte von mir vor Jahren ein paar größere Lautsprecher verpaßt bekommen.

    Euroscart, an dem fast immer ein Satellitenempfänger hing und mich im Hobbyraum mit dem aktuellen Fernsehprogramm versorgte. Der S-Video Eingang über Chinch ist für den C64 um Längen besser als der Composite Eingang.

    Zuletzt war es nur noch Lerneffekt, da ich mir nicht zugetraut hätte, ohne spezielles Equipment und die schlecht lesbaren Serviceanleitungen, die ich bis dahin gefunden habe, die Bildqualität wieder hinzubekommen.

    Und jedesmal wenn ich zum Ausschlachten/Entsorgen ansetzte, hat mich der Ehrgeiz gepackt, rauszufinden, was denn da im Argen liegt. War eben nicht nur eine defekte Sicherung und eins führte zum anderen.

    Hab noch einen 37cm Fernseher mit RGB und Composite Eingang, dem aber der S-Video Eingang fehlt und Bild ist nicht so gut. Werd die Augen offen halten, vielleicht läuft mir ein günstiger Flachbildschirm mit weniger als 75W und S-Video Eingang über den Weg


    @Manf: Innen sauber gemacht wurde es eigentlich nur einmal als ich da größere Lautsprecher eingebaut habe; zufällig regelmäßig nie Das Gerät wurde sporadisch, dann aber intensiv genutzt. In den letzten 6 bis 7 Jahren überdurchschnittlich viel in dem es als Fernsehmonitor im Hintergrund mitlief. Stand luftig in einem hinten auch noch offenen Regal.

    Die Spule sieht innen wirklich noch gut für mich aus. Wie man am Foto sehen kann gibt es einen dunklen Streifen, der sich entlang der Spule nach unten zieht. Da meine ich, ist die Wicklung aufgrund der unterbrochenen parallelen Drähte zu warm geworden. Mechanische Beanspruchungen sind mir nicht aufgefallen. Vergussmasse bzw. so ein felxibler Kleber, mit denen die Keile am Glaskörper befestigt sind, hatten keinen Kontakt zum Lackdraht.

    Die Ablenkeinheit wird mit den drei Gummikeilen auf Abstand gehalten. Ein Gummikeil hatte praktisch keinen Kontakt zur Spule - schließe ich aus der Verschmutzung am Keil. Die anderen beiden hatten den Kontakt und genau an diesen beiden Stellen -die größere der beiden ist im Bild zu sehen- habe ich die Unterbrechungen und Berührungen gefunden.

    Für mich sieht es so aus, als ob der Kontakt zum Gummi den Fehler verursacht hat, sei es durch schlechte Wärmeabführung oder eher durch chemische? Vorgänge. Der Draht ist an den Stellen mürbe und ich hab mich nicht getraut da fester zuzupacken. Einer ist mir abgerissen wobei der Draht außerhalb der Problemstellen noch gut zu handhaben ist. Wie früher schon beschrieben, konnte ich an der zweiten Stelle nach Säubern mit bloßem Auge zwei Unterbrechungen sehen, da 1 bis 2 mm Draht wie weggegammelt aussahen. In den tieferen Lagen der Spule scheinen keine Untebrechungen gewesen zu sein - kann ich nicht genau sagen, da der letzte verbliebene Kurzschluß vielleicht was überdecken könnte.

    Hab alles wieder zusammen ins Gehäuse gebaut. Falls Intresse besteht könnte ich vor Entsorgung noch Infos rausholen.

    PS: noch zwei Bilder angehangen.
    1. Außen mit den abgelöteten Spulendrähten zum Durchmessen.
    2. Übersicht über die Horizontalablenkspulen mit den Gummikeilstellen und eingekreisten Problemstellen
    3. und wie es zwischendurch mal aussah

    Gruß
    Searcher
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken DSC02498.jpg   DSC02499.jpg   DSC02502.jpg  
    Geändert von Searcher (20.03.2013 um 09:30 Uhr) Grund: Bilder angehangen
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  8. #8
    Neuer Benutzer Öfters hier
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    Schreib mal die Maße der Bildröhre, mal sehen ob ich noch was aus meiner Zeit als R+F Techniker finde wenn gewünscht. Ich habe da noch ein paar alte FS/Monitore rumstehen die auf die Presse warten... schon Jahre.

  9. #9
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    Hallo Harry1234, vielen Dank für das Angebot!
    Komm im Augenblick nicht dazu die Röhre zum messen auszubauen, Typenschild ist auch nur nach Entfernen der Hauptplatine zu lesen - leider versäumt das vorher abzulesen. Welche Maße wären den interessant?
    Hier schon mal ein grober Überblick:
    Picture Tube: 14 inch (13 inch viewable), slotted triplet pitch 0.42 mm
    Deflection: 90°

    Der Monitor ist nach Schaltplan weitestgehend baugleich mit dem obersten von dieser Seite:
    http://www.amiga-hardware.com/showha...cgi?HARDID=849

    Weiter unten stehen weitere technische Daten zum1084S

    Gruß
    Searcher
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