@Hellmut
Da dir die Kurzfassung zu kurz war, hier eine längere.
Daß die Chips nicht wirklich was neues sind, ist schon gesgt worden, die Kombination von RF Frontend und µC gibts schon von anderen Herstellern. Ob es wirklich ein Chip ist oder ob zwei in einem Gehäuse weiß ich nicht. Für die Funktion ist es auch egal. An der ganzen Sache ist überhaupt nichts neu, außer das Microchip jetzt auch so was hat.
Eine Funkübertragung ist vom Prinzip störanfälliger als eine über Draht, gegenteiliges wirst du nicht nachweisen können. Jeder kann in den benutzten Kanal hineinfunken, bewußt und auch unbeabsichtigt. Und das ganze nun auch noch in der Nähe von geschalteten Induktivitäten, wo häufig auch schon Kabel zu empfindlich sind. Außerdem sind sowohl Sender als auch Empfänger in diesem Störfeld.
Jetzt kommen die Probleme eines, wenn auch kleinen, Netzes dazu. Die Übertragungen müssen synchronisiert und Kollisionen aufgelöst werden.
Das lässt sich alles natürlich lösen. Man kann PWM-Frequenzen anpassen, Filter einbauen, Einbauorte optimieren und das dann testen, verbessern und weiter testen. Und man kann Software schreiben um das Sensornetz zu kontrollieren und zu steuern. Die Übertragung kann überwacht werden und Fehler korrigiert.
Nur: in jedem zusätzlichen Bauteil und in jeder Zeile Code steckt ein potentieller Fehler. Und das Suchen von Fehlern wird dadurch erschwert, daß dein Funknetz im wirklichen Einsatz irgendwo auf dem Wasser ist, wo man schlecht mit Debugger oder HF-Sonde hinkommt. Daß selbst die aufwändigsten Trockentests manchmal nicht helfen, sieht man z.B. bei der Ariane 5. An den Tests haben die bestimt nicht gespart. Am Boden hatte alles funktioniert, aber beim Ersteinsatz ...
Also, warum sollte man eine einfache Lösung, die funktioniert, durch eine komplexe Lösung, von der man weiß, daß sie problematischer ist, ersetzen.
MfG Klebwax
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