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Thema: Doppelseitige Platinen 100% deckungsgleich - alter Hut neu aufgesetzt

  1. #1
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied Avatar von Asko
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    Doppelseitige Platinen 100% deckungsgleich - alter Hut neu aufgesetzt

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    Hallihallo

    Da ich oft schon fragen gelesen habe, die die herstellung von
    doppelseitigen Leiterplatten betreffen hier mal ein Vorschlag
    von mir, diese auch 100% deckungsgleich herzustellen.

    Gleich zu Anfang : ... die Idee stammt nicht von mir ...
    Ende der 80er oder Anfang der 90er Jahre aus ELV- oder Funkamateur-
    -Zeitschrift. (Oder war´s Elektor ?) Na, egal ...
    hab ich noch wen vergessen ?

    Die "alteingesessenen" oder die User die Ihre Leiterplatten
    fertigen lassen, koennen jetzt bereits wegklicken.
    Fuer diese Gruppe ist das voellig uninteressant.
    Ich moechte gerne den Newcomern helfen, oder zumindest
    eine Hilfestellung geben.

    Gerade wenn man anfaengt sich mit elektronik usw. zu
    beschaeftigen ist das Equipment nicht besonders gross.
    Es stellen sich viele Fragen auf einmal.
    Wie loese ich also jenes Poblem am einfachsten.

    Jetzt musste ich jedoch schon oft lesen: " Haettest Du mal
    das Handbuch zu Eagle gelesen dann wuesstest Du das...." usw.
    Oder: "Die Google-Suche ergab nach 0,0000sek soundso viele
    Treffer...."
    Wie soll jemand, der wirklich "anfangen" will, wissen wie
    sowas heisst, oder wonach er googeln muss ?
    Und dann noch, (geht mir genau so), wer kann schon 100%
    englisch ? Sollte man koennen, aber ICH kann´s jedenfalls nicht.
    Ich habe zB. im mikrokontroler.net nach "DECKUNGSGLEICH"
    gesucht und auch nichts gefunden.

    So nun zum Kern der Sache...
    Wir wollen eine doppelseitige Leiterplatte herstellen die
    100% Deckuungsgleich ist.
    Und das mit einfachsten Mitteln. Am besten schnell mal
    zwischendurch auf´m Kuechentisch.
    Benoetigt wird mindestens eine Schere (Modell und Hersteller egal)
    Eine Rolle Tesafilm, Klebeband oder Vergleichbares...
    ...und ein "Rest" Leiterplattenmaterial.
    Die meisten CAD-Programme bieten Outlines, Bohrschablonen
    oder Passermarken, alles schoen und gut ... denn die muessen
    100% uebereinander liegen.
    Was natuerlich notwendig ist, man muss sich zwei Folien
    ausdrucken. Eine Leiterseite (Bottom) und eine Bauelementeseite
    (Top-Layer). Die Bauelementeseite druckt man praktischerweise
    gespiegelt aus. So schauen sich die bedruckten Seiten
    gegenseitig an, wenn man sie uebereinander legt.
    Und das ist eigentlich der Kern der Sache...oder der der beruehmte
    Knackpunkt. Je nach Drucker und verzerrung sollte jetzt
    genau das zu sehen sein, was vorher auf dem Bildschirm war.
    Bloss das es auf dem Bildschirm meist blau/rot und auf dem Papier
    oder der Folie meist nur in schwarz dargestellt ist.
    Bei klarsichtfolie ist es sehr einfach. Man legt einfach ein
    weisses Blatt Papier drunter und schon hat man ein prima
    Sichtergebnis.
    Bei weissem Papier (fuer die Fraktion der Toner-Tranfer-Methode)
    muss natuerlich drunter erst mal eine Lampe. Um die Sache
    von unten zu durchleuchten.
    Uebrigens sollte die bedruckte schicht jetzt nach oben zeigen.
    Am einfachsten ist, man faengt mit der Leiterseite (Bottom) an.
    Jetzt schneidet man die zweite Seite mit dem Top-Layer einfach
    1,5 bis 2cm kleiner...schnipp schnapp...
    Ob nun genau, oder winklig, oder irgendwas, voellig egal.
    Jetzt kommt die Sache an sich...
    Also nicht von der Freundin ablenken lassen und auch keine
    Kekse knabbern...
    Eine Rolle Tesafilm sollte bereit liegen. (macht sich am
    besten) es geht aber auch mit Isolierband oder aehnlichem.
    Jetzt die Top_layer-Seite mit der bedruckten Seite auf die
    vorhandene Bottom_layer-Seite legen.
    Jetzt stellt sich heraus, ob alles richtig ausgedruckt ist.
    Falls nicht, neuer Versuch. ... Alles wieder auf Anfang ...
    Sollte alles korrekt ausgedruckt sein, dann passen ja alle
    Loetaugen, Marker, Passermarken, Bohrloecher usw. uebereinander.
    Je, nach dem, wie genau man jetzt (in diesem Arbeitsschritt
    die Seiten uebereinanderlegt, genau so GENAU ist spaeter das
    Ergebnis, sprich die Leiterplatte. (GENAU = Deckungsgleich)
    Und da spielt das keine Rolle, ob die Leiterplatte grob zugeschnitten
    oder genausogross, oder wer weiss was ist.
    Selbst Wo genau die Bohrloecher liegen oder die Outlines ist
    voellig egal, aber nur so lange wie sie wirklich deckungsgleich sind.
    Da ja unser zweites Blatt etwas kleiner ist, kann man
    nachdem man das wirklich !!! 100% ausgerichtet hat, die Sache
    an zwei benachbarten Kanten einfach mit Tesafilm festkleben.
    Sprich die etwas kleinere "Oberseite" auf der etwas groesseren
    Unterseite.
    Jetzt nochmal Kontrolle...
    Da ja nur zwei Klebestreifen dran sind, kann man die ganze
    Sache ja an der entgegengesetzten Seite aufklappen.
    (und genau das brauchen wir auch noch)
    Also jetzt die Sache aufklappen....zuschnappen lassen, und
    kontrollieren ob es immernoch deckungsgleich ist.
    Falls nicht, Klebeband wieder ab....und zurueck zum Anfang.
    Bei Papier ist das sicherlich schlecht machbar.
    Da muss man dann doch neu drucken. Aber bei Transparenter
    Folie sollte das kein problem sein.
    (Nehmt nicht, wie ich, ALU-Klebeband....klebt wie hulle, aber
    laesst sich nicht mehr loesen)
    (Jedenfalls nicht mehr "Zerstoerungsfrei")
    Wenn man es deckungsgleich gebracht hat, und mit Tesa-Film
    festkleben will...gibt es ja eine "mechanische" Luecke.
    Ich habe einfach meine 250g-Loetzinnrolle als "Beschwerde"
    draufgestellt.
    Beschwerden kommen meist spaeter ...
    sooo ... gehen wir mal davon aus, das dieser Schritt erfolgreich
    absolviert wurde.
    Das ist ja eigentlich auch der Kasus Knaxus...
    ... der "Rest" ist ja nur noch "Fleissarbeit".
    Jetzt koennten wir schon eine Platine belichten oder so ...
    Bloss wie stellt man sicher, das beim "umdrehen" die Sache nicht verrutscht...
    Dann waere die Deckungsgleichheit ja wieder was "vor den A****"
    Jetzt kommt der "Rest" Leiterplattenmaterial ins Spiel.
    Zu Anfang wird man keinen "Rest" haben.
    Aber spaetestens nach dem dritten missglueckten Versuch hat
    man genuegend "Reste".
    Und jetzt erzaehl mir keiner, wer anfaengt, hat noch nie was verhauen.
    Schwaerze des Druckers, Belichtungszeit, Entwicklungstemperatur- und -Zeit
    so wie Aetz-Temperatur und -Zeit ...
    Alles Sachen die jeder wirklich selber ausprobieren muss.
    Da gibt es leider KEIN patentrezept.
    Also nicht, man nehme 100g hier und 500g dort....
    Es geht ja auch drum 100% Deckungsgleichheit zu bewerkstelligen.
    Wo waren wir stehen geblieben ... ach soooo ...
    Jetzt haben wir in Folie (oder Papier) 100% Deckungsgleichheit.
    So weit so gut, aber dafuer koennen wir uns auch nichts kaufen.
    Also weiter im Text, wir wollen ja eine doppelseitige Leiterlatte
    erstellen.
    Jetzt kommt der beruehmte "Rest" zu seinem Erfolgserlebnis.
    Je nachdem, ob man die spaeter fertige Platine genau oder nur grob
    zugeschitten (zugesaegt) hat, wird diese jetzt auf der Unterseite
    unserer doppelseitigen Folie Plaziert.
    Bei der Fraktion der "Belichter" ist das einfach....
    Belichter auf dauer schalten, und Platinengroesse ausrichten.
    Jetzt sollte man sich spaetestens ueber die groesse der Platine
    im klaren sein. Man schneidet (oder saegt) einen ca. 2cm breiten
    Streifen einer Leiterplatte ab, Wichtig dabei ist, das wenigstens
    eine Seite die "Industriekante" hat. Also absolut gerade ist.
    Den abgesaegten Streifen, mindestens Leiterplattengroesse + 1-2 cm
    schieben wir nun ganz dicht an die plazierte Leiterplatte heran.
    Wie schon beschrieben, spielt es keine Rolle, ob das nun das
    Endmass unserer Platine ist, oder nicht.
    Ist Platine und HilfsStreifen zusammen, wird er wiederum mit
    Tesafilm an der unteren Folie fixiert.
    Das gleiche nochmal mit einem zweiten Hilfstreifen auf der
    angrenzenden Seite (genau diagonal der bereits getaetigten
    Tesafixierungen der Folien untereinander).
    Jetzt hat man einen "Anschlag" und kann jede x-beliebige Platine
    einlegen und belichten.
    ... und das mehrfach, und immer mit der gleichen wiederholgenauigkeit.
    Aber das waere ja zu einfach... wir wollen ja besser sein,
    und die Folie fuer spaetere nochmalige belichtung absichern.
    Jetzt schneidet man mit der Schere die andere Seite ab., ...
    und zwar so, das die Schnittkante in der mitte der Hilfs-Anschlaege liegt.
    Wieder sauber aufgelegt, keks- oder Brotkruemel rauspusten...
    Und dann mit Tesa festkleben.
    Soooo
    ....mist, jetzt iss das "Ding" ja zu...
    Also voellig unbrauchbar ...
    Man behilft sich wie folgt ...
    Die allerersten Tesa-fixierungen werden jetzt einfach mit der
    Schere Abgeschnitten.
    Somit erhalten wir eine "Belichtungstasche mit Anschlag" die wir
    uns weglegen oder sogar abheften koennen, und jederzeit davon gebrauch
    machen koennen.
    Die Leiterplatte haelt in der "Tasche" selbst beim wenden im Belichter.
    Die wenigsten von uns werden einen doppelseitigen Belichter haben.
    Und die Platine ist immer korrekt, die Platinenmasse duerfen bloss
    nie kleiner als die Orginalmasse sein, groesser spielt keine Rolle mehr.

    Ich hoffe ich habe einigen damit einen Denkanstoss gegeben oder
    zumindest die Moeglichkeiten aufgezeigt.

    zB haben wir mit dieser Methode ende der 80er Jahre Leiterplatten
    in der groesse von 300 x 250 mm mit ca. 1500 Bohrloechern absolut
    deckungsgleich hergestellt. Die unstimmigkeiten zwischen Ober-
    und Unterseite kamen nur durch unsere schlechte Bohrweise.

    Sooo, jetzt koennt Ihr ueber mich herziehen, oder laestern....oder auch nicht.
    Erst wollte ich die ganze Sache noch bebildern, aber das waere erst mal
    ne ganze Menge geworden. Falls es ohne Bilder nicht zu verstehen ist,
    einfach laut losbruellen. Das Problem ist ja, ich weiss was ich meine,
    aber ich weiss nicht ob andere meine Gedankengaenge genauso verfolgen
    koennen.

    Gruss Asko.
    Vorsicht !
    Auf einer Kugel ist es von jedem Punkt aus abschuessig !

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Begeisterter Techniker Avatar von avrrobot
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    9
    Selten so einen langen Post gesehen
    Mal im Ernst, wie lang hast du dafür gebraucht?
    Aber sonst, echt coole Idee.

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied Avatar von debegr92
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    Ja schön geschrieben aber die grundlegende Info kann man etwas komprimierter schreiben xD

  4. #4
    Benutzer Stammmitglied
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    78
    Also ich finds gut....
    Kann man natürlich kürzer schreiben, das geht immer, aber so findet man ja schön die Fehlerquellen, die man machen kann. Danke fü dieses Tut!

  5. #5
    Benutzer Stammmitglied
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    78
    Ich kann hier noch meine jüngsten Erfahrungen beisteuern (3/2012):

    Habe mir früher selbst mit Laserdrucker und Klarsichtfolie oder Transparenfolien Vorlagen ausgedruckt - die sind einfach nicht lichtdicht zu kriegen. Zwei Folien übereinander schlucken schon wieder so viel Licht, dass die Zeiten im Belichter lange werden und teilw. Stellen mit dünnen Leiterbahnen wegbelichtet sind - trotz Schichtseite nach unten und Bungard Material, das normalerweise viel Spielraum hat.

    Dann habe ich mirt bei einer Druckerei sog. CAD-Plots machen lassen - praktisch das selbe wie meine Folien aus dem Laserdrucker - eine Enttäuschung. Gut, 1, 20 Pro A4 Seite ist nicht die Welt.

    Darauf hin habe ich mal im I-net weiter geforscht. Die bekannten Leiterplattenhersteller bieten auch alle Filmerstellung an - Fotoplots, allerdings zu astronomischen Preisen, da würde eine ds. Europlatine ca. 35.-€ kosten, Frechheit! Und das obwohl man nur zwei Folien braucht und nicht 5 oder 6 wie die Leute die auch Lötstop und Cream und Klebe usw. brauchen.

    Dann bin ich durch Zufall auf die Seite von cadgrafik-bauriedl.de gestoßen, der belichtet für uns Amateure Folien im Fotoplot-Reproverfahren. 1 qdm kostet 1,15 plus Porto, also eine Euro ds. 1,6x2= 3,2x1,15 = 3,68€ plus Porto, das ist unschlagbar! Die heute angekommenen Folien sind 100% lichtdicht, von bester Qualität, man kann mit diesem Verfahren mit Leiterbahnbreiten von 0,25mm arbeiten, einfach genial! So was habe ich schon immer gesucht, und nun endlich gefunden! Die Bearbeitungszeit war auch unschlagbar: 2 Tage, dann lagen die Folien auf meinem Tisch. Details auf der o.a. Seite.

    Also für Selberätzer die Quelle für vernünftige Folien, die einem den nötigen Spielraum für Belichtung und Feinheit geben.

    Schöne Grüße, MM

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