Ich halte das sofortige Abschalten, wie's jetzt in Deutschland passieren soll, für puren Aktionismus.
Die Kernenergie ist nicht gerade die sinnvollste Energieform, aber aus den Ereignissen in Japan direkte Rückschlüsse auf die Sicherheit in Deutschland zu ziehen, ist ein wenig übertrieben.
Zum einen sind in Deutschland aufgrund der geologischen Gegebenheiten Erdbeben in dieser Stärke mehr als unwahrscheinlich und zum anderen steht in Deutschland kein AKW an offener Küste, so dass es von einem Tsunami (der in der Nordsee sowieso schon extrem unwahrscheinlich ist) nicht oder nur sehr gering betroffen wäre. Das große Ausmaß der Katastrophe in Japan ist m.E. durch das Zusammentreffen von starkem Beben und starkem Tsunami entstanden. Von daher denke ich, dass die AKWs in Deutschland sehr sicher sind.
Nichts desto trotz bin ich für einen Atomaustieg, und das so schnell wie möglich. Denn meine Sorge ist nicht die Gefahr, die von einem Störfall ausgeht, sondern eher die atomaren Abfälle, für die es immer noch keine Sinnvolle "Müllhalde" gibt. Die Brennstäbe irgendwo unter der Erde zu verbuddeln, halte ich nicht für wirklich sinnvoll.
Ein Hoffnungsschimmer ist allerdings das MYRRHA-Projekt in Belgien (http://www.pro-physik.de/Phy/leadArticle.do?laid=12664), bei dem langlebige Isotope in kurzlebige Isotope oder sogar in stabile Isotope (also nicht-radioaktive Stoffe) umgewandelt werden sollen.
Gruß,
askazo
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