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Umfrageergebnis anzeigen: Kernkraftwerke in Deutschland abstellen?

Teilnehmer
102. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, sofort außer Betrieb nehmen!

    9 8,82%
  • So schnell wie möglich außer Betrieb nehmen!

    45 44,12%
  • Zumindest die Laufzeit-Verlängerung zurücknehmen!

    23 22,55%
  • Wir brauchen diese noch viele Jahre um unabhängig zu bleiben!

    25 24,51%
  • Die Politik wird´s schon wissen! Ich nicht!

    0 0%
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Ergebnis 111 bis 120 von 125

Thema: Kernenergie - Kraftwerke abstellen?

  1. #111
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    Das war kein Unfall. Das war ein kapitales Versagen von jeglicher Vernunft und allen "Kontrollmechanismen". Es gibt keine sicheren KKW, nur weniger sichere. Und die werden betrieben von Unternehmen die nicht das Allgemeinwohl zum Ziel haben, sondern nur maximale Profite (und ein gutes Image). Und jedes abgeschaltete KKW stellt einen Gewinn für den ganzen Subkontinent dar.

    Aber du möchtest dein Haus sicher als Lagerstätte für radioaktive Abfälle zur Verfügung stellen, oder?

    mfG
    Markus
    Tiny ASURO Library: Thread und sf.net Seite

  2. #112
    "... abstellen?" ist schon eine nicht ganz korrekte Frage. (Immerhin ist von Kernkraftwerken, nicht von "Atomkraftwerken" die Rede.) Die ganze Thematik ist mittlerweile auf das stärkste durchpolitisiert, d.h. es wird ideologisch und oft auch emotional entschieden/gehandelt. Ich möchte erst einmal auf zwei Dinge eingehen, die nichts mit Politik zu tun haben, aber klarmachen sollen, wie wir v.a. medial beeinflusst werden:
    1. Kernkraftwerke (KKWs) kann man nicht abstellen oder abschalten. Man kann sie nur vom Netz nehmen, d.h. die Kernbrennstäbe in den Anlagen bleiben da, müssen da bleiben, weil sie dort i.d.R. am sichersten sind, aber man darf mit ihnen keinen Strom mehr produzieren. Sie sind also mit viel Aufwand und Geld hergestellt, transportiert usw. worden und müssen nun im Moderatorenbecken bleiben, bis sie als Brennstäbe nicht mehr taugen. Die Gefahr geht weiterhin von ihnen aus - egal ob das KKW am Netz ist oder nicht!
    2. Der "Atomausstieg" - ja, wir wollen von den ganzen Atomen jetzt nichts mehr wissen - also der Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie ist in der Vehemenz falsch! Es ist genau genommen unter einem thermodynamischen Gesichtspunkt falsch. Warum? Weil der Ausstieg eine Umordnung eines teuren, auf das stärkste geregelten Systems, das der Energieversorgung mit Kernenergie, hin zu einem neuen und überdies noch nicht einmal technisch zweifelsfreien System bedeutet. Und dies sehr schnell und strikt. Man muss also von einem entropischen Zustand zu einem ganz anderen entropischen Zustand gelangen. Das bedeutet, man muss Energie - volkswirtschaftlich Geld usw. - aufwenden, und zwar umso mehr, je schneller die Umordnung/-strukturierung vonstatten gehen soll. Das hätte unsere Kanzlerin als Physikerin wissen müssen. - Wer bezahlt's? Die Kernenergie-Industrie, die ihre Kraftwerke nicht mehr nutzen darf, andere Produktionsgewerbe auch und v.a. der Bürger als Verbraucher.

    Ich persönlich denke, dass die Kernenergienutzung eingeschränkt werden sollte, KKWs in unsicheren Regionen (Rheingraben, Thüringen) dürfen nicht mehr betrieben werden, ihre Brennstäbe müssen in andere Standort abtransportiert werden. Ich bin gegen eine vollständige Nichtnutzung der Kernenergie, weil die Sicherheitskonzepte in der BRD besonders gut ausgearbeitet sind, sicherer als in Frankreich oder Tschechien, von deren KKWs wir möglicherweise Strom kaufen werden, und weil man sich auch zum einen die Optionen zur zukünftigen Weiterarbeit an Kernenergie (man braucht zur Kernfusion auch ein KKW) nicht verspielen sollte, d.h. die Erfahrung sollte gepflegt werden und weil man sich auch militärische Optionen immer offen lassen sollte: Man kann nicht in die Zukunft sehen. Aber ich präferiere ganz klar die Nutzung regenerativer Energien! Dumm nur, dass die Energiespeicherung bis heute ein technisch ungeklärtes Ding ist.
    Und ja, auf die Frage "wohin mit dem strahlenden Abfall?", muss eine ehrliche und die technisch beste Lösung gefunden werden! Keiner will den Kram unter seinen Füßen haben, keiner will auf dem Berg vor seiner Tür einen Wasserspeicher, an seinem Haus vorbei eine Stromtrasse haben, aber Wäschetrockner müssen funktionieren, jeden Tag muss warm geduscht werden usw. Und keiner regt sich auf über Tonnen von Quecksilber in einem verrottenden deutschen U-Boot oder versenkten sowjetischen Reaktoren im fischreichen Nordmeer ... Man sollte die Gefahrenabschätzung nicht der Presse und Politik überlassen. - Tödlich ist das Leben überdies sowieso.

  3. #113
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von Michael
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    Mit dem gleichen Argumenten kannst du auch Kohlekraftwerke weiterlaufen lassen, es ist ja noch immer Kohle im Bunker.

    Du schürst genauso wie die anderen Lobbiisten die Angst vor dem Ausstieg. Jedes Jahr rechtzeitig zum Winter werden wir ja an die Bedrohung der Energielücke im Winter erinnert. Btw: Frankreichs Atomkraftwerke können im Winter nicht so gut, weil die Flüsse wenig Wasser führen. Bei einem Anteil von 70% Atomkraft Beweis genug.
    Cui bono, wem nützt es?
    Der Atomausstieg ist Deutschlands Chance in der Welt, führende Technologien zu entwickeln, um die Energieversorgung zu sichern. Daran hängt die ganze Blase Innovation, Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum. Alles, was du an Atomkraft nicht hast. Da ist ja nicht mal die Entsorgung geregelt.

    Gruß, Michael

  4. #114
    Erfahrener Benutzer Begeisterter Techniker
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    Billiger Atomstrom - guter Witz

    Jedes Unternehmen muß für den Preis Ihres Produktes auch die Abfallentsorgung einrechnen.

    War die Lagerung und Wartung der Atommüllfäßer für Millionen von Jahren mit allen Problemen die Auftreten werden in der Atomstromkilowattstunde mit eingerechnet. Wohl kaum!

    Die Energieunternehmen sind ja schon drauf und dran Ihren Müll auf dem Steuerzahler abzuwälzen.

    Die Energiewende hätte für meinen Geschmack schon viel eher kommen müssen... egal was es Kosten wird es wird weniger sein als unsere Kinder\Enkel\Urenkel... für unseren Atommüll noch zahlen müssen.

    mfG

    Mario

    Übrigens wird sich auch gerne mal so den Problem Atommüll entledigt.

    (..." „Koalition der Willigen“ zwischen 1000 und 2000 Tonnen " ...)
    Geändert von dj_cyborg (21.10.2014 um 09:27 Uhr)
    Wenn das die Lösung sein soll...
    ...will ich mein Problem zurück !!!

  5. #115
    Hallo Michael,
    1. Der Vergleich mit den Kohlekraftwerken ist nicht richtig, denn Kohle kann man auch anderweitig einsetzen, statt sie zu verbrennen. Das werden unsere Nachfahren noch machen müssen, denn woher kommen Kunstfasern, Medikamente usw.?
    2. Ich bin kein Lobbyist. Ich schüre keine Angst. Ich habe die technisch-physikalischen Gründe dafür genannt, dass diese Art der Umstrukturierung eine Dummheit ist.
    3.
    Der Atomausstieg ist Deutschlands Chance in der Welt, führende Technologien zu entwickeln, um die Energieversorgung zu sichern.
    a) Was in Deutschland entwickelt wird, wird nicht unbedingt von Deutschland verkauft. Siehe die Solarmodulentwicklung, Bremen-Lemwerder ... siehe China und die Einlassung auf die chinesischen Produktions- und Rechtsbedingungen.
    b) Chance zum Produktverkauf in der Welt ist kein Argument gegen die Versorgungsunsicherheit. "Grüner Strom" steht nicht ad hoc zur Verfügung, wie bei einem Gas-/Kohle-/Kernkraftwerk, kann fast ausfallen (Regenwetter und Windstille, Nacht und Windstille), so dass Speichermöglichkeiten geschaffen werden müssen. Also, die Kanzlerin sagt: Umstrukturieren auf eine Lösung, die kein voller Ersatz ist!

    Th.
    Geändert von Bunsenbrenner (21.10.2014 um 12:43 Uhr) Grund: Textkorrektur

  6. #116
    Erfahrener Benutzer Roboter-Spezialist Avatar von schorsch_76
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    @Bunsenbrenner: Du sagt, du bist kein Lobbyist, aber du schreibst wie einer!

  7. #117
    Neuer Benutzer Öfters hier
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    Um für sich selbst eine Entscheidungshilfe zu bekommen, ob man die Kernenergie für sinnvoll, akzeptabel oder überflüssig hält, braucht man zunächst die Information darüber, wie hoch denn der Anteil Strom aus AKW in unseren Netzen überhaupt ist.
    Dazu kommen die Umweltschäden der Kernenergie im laufenden Betrieb (speziell Endlagerung der abgebrannten Elemente)
    Und natürlich die Risiken, falls so nen Ofen mal "platzt".

    Diskutiert wird meistens nur die Dritte Zeile
    Die Zweite Zeile wird auch öfters mal angesprochen.
    Von der Ersten Zeile in meinem Beitrag ist aber so gut wie nie die Rede.

    Ich lasse bewusst die Antwort weg

    Josef

  8. #118
    Super-Moderator Lebende Robotik Legende Avatar von Manf
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    http://www.kernenergie.de/kernenergi...eutschland.php

    Energiemix in Deutschland
    Der Anteil der Kernenergie an der Bruttostromerzeugung betrug 2013 mit 97,3 Milliarden Kilowattstunden (kWh) 15,4 Prozent. Bei der sogenannten Grundlast, also der Stromversorgung rund um die Uhr, lag der Kernenergieanteil 2012 bei 35,7 Prozent.

    Primärenergieverbrauch in Deutschland
    Der Primärenergieverbrauch betrug 2013 in Deutschland nach Berechnungen der AG Energiebilanzen 477,7 Millionen Tonnen SKE.


    Energieträger Millionen t SKE Anteil in Prozent
    Mineralöle 158,2 33,0
    Erdgas 107,5 22,5
    Steinkohle 60,7 12,7
    Erneuerbare Energien 56,4 11,8
    Braunkohle 55,4 11,6
    Kernenergie 36,1 7,6
    Sonstige (einschl. Stromaußenhandelssaldo) 3,4 0,8
    Gesamt 477,7 100,0

  9. #119
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie Avatar von Michael
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    Manf, fairerweise sollte man erwähnen, dass es bei der Energiedebatte hier um Elektroenergie für die Steckdose geht.
    Der Energiemix sieht dort nämlich anders aus:

    Bild hier  

    Deine Tabelle bezieht ja den Verkehr mit ein, der den Hauptanteil an Mineralöl hat und somit die Debatte verzerrt.
    Die Grundlast in D kommt hauptsächlich aus Braunkohle 57%, Kernenergie 35,7% und Wasserkraft 7,3%

    Gruß, Michael

  10. #120
    Moderator Robotik Einstein Avatar von HannoHupmann
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    Das Problem beim Abschalten der Kernkraftwerke ist, dass sich das Kuchenstück einfach in Richtung Braun- und Steinkohle verschiebt. Was umwelttechnisch auch nicht gerade günstig ist. Der Anteil der erneuerbaren Energien wird in naher Zukunft nicht so schnell wachsen.
    Trotzdem ist der Ausstieg aus der Atomenergie zwingend erforderlich, zumal Deutschland hier Weltweit den Vorreiter gibt. Andere Länder spielen durchaus mit dem Gedanken, auch aus der Atomenergie auszusteigen, wollen aber erst mal sehen ob Deutschland das schafft. Zitat: "Wenn es die Deutschen nicht schaffen, dann schafft es keiner!"

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