Genaue Messungen auf der Basis Gesamt-/Staudruck sind immer mit relativ hohem Bauaufwand verbunden, können aber sehr genau arbeiten - natürlich nur dann, wenn der Druck und die Temperatur genau bestimmt ( ! Gasgleichung ! ) und bei der Auswertung auch eingerechnet werden. Bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten, unter 10 m/s, ist der Energiegehalt der strömenden Luft so gering, dass diese Messungen schwierig werden. Hier bieten sich Flügel- oder Schalenanemometer an. Gerade Flügelanemometer können in Rubinlagern und mit lastarmer Drehzahlmessung sehr genau werden, sind aber von der Temperaturkorrektur natürlich deutlich anders zu behandeln als die Druckgeräte. Von Laserdoppleranemometrie braucht man bei kleinen Budget- und Volumenforderungen nicht zu sprechen.

................Bild hier  
................Siehe dieses Posting (und den Thread), Abbildung etwa 1:1.

Die genannte Hitzdrahtmethode wird in Windkanälen bis in den oberen Bereich nicht-kompressibler Strömungen, also bis 100 m/s, angewendet. Im freien (Luft-) Raum hätte ich Bedenken. Die Messwerte sind auch im unteren Bereich einigermaßen genau. Als Selbstbaumethode ist das etwas für Leute mit ruhigen Händen und belastbaren Nerven. Als Hitzdrähte werden, wie angedeutet, die Heizwendel von Minibirnchen verwendet. Das erste Bild zeigt eine strömungstechnisch sehr gute, das zweite eine schlechte Lösung (lokale Geschwindigkeitsänderung durch die tragende Struktur).

................Bild hier  ........Bild hier  
................Siehe zum Beispiel diesen Artikel - im Bild verlinkt.

Die Genauigkeit der Hitzdrahtmethode ist bei guter Auswertetechnik (Konstantstromquelle, mehrere Eichpunkte, etc.) und exakter (Strömungstechnik ! !) Ausrichtung des Sensors senkrecht zur Strömung bis runter zu 1% möglich. Im Prinzip kann man damit auch 2 (oder 3 *ggg*) orthogonale Komponenten messen und eine Richtungsauswertung erreichen. (Bitte nicht lesen: Ich stell mir grad vor, wie man dann den konvektiven Energietransport im schräg angeströmten Kreiszylinder rechnet *ggg*).